In der Nacht zum Samstag wurden mehrere Anschläge auf
die Stadt Paris und deren Bewohner verübt. Mindestens
120 Menschen kamen bei den verschiedenen Angriffen
in Frankreichs Hauptstadt ums Leben. Präsident Hollande
rief in der Nacht den Ausnahmezustand für sein Land aus.
Paris-Besucher können ihren Freunden nach der
Terrorserie mit einer speziellen Facebook-Funktion mitteilen, ob sie
in Sicherheit sind. Die Nutzer können sich auf einer eigens
eingerichteten Seite als "sicher" markieren und nach Bekannten
suchen, erklärte Facebook-Gründer Mark Zuckerberg in der Nacht.
Nach Anschlägen in Paris: Facebook aktiviert Safety Check
Screenshot: teltarif.de / Rita Deutschbein
Wer dank Ortungsdiensten etwa am Smartphone in der
Krisenregion vermutet wird, soll von Facebook eine
Benachrichtigung erhalten. Die Nutzer können auch ihre Freunde als
sicher markieren. Ursprünglich hatte das US-Unternehmen die Funktion
Safety Check
für Naturkatastrophen entworfen. Sie wurde unter
anderem nach dem verheerenden Erdbeben in Nepal im April eingesetzt.
Hier
geht es zum Sicherheitscheck von Facebook.
[Link entfernt]
Update: Mehr als vier Millionen nutzen Safety Check
Innerhalb von 24 Stunden nach der verheerenden
Anschlagsserie in Paris am Freitagabend haben mehr als vier Millionen
Menschen auf Facebook den Safety Check aktiviert und ihren Freunden
mitgeteilt, dass sie in Sicherheit sind. 360 Millionen Menschen seien
von ihren Freunden als "In Sicherheit" markiert worden, teilte das
soziale Netzwerk mit.
"Wir sind geschockt und traurig nach den Geschehnissen in Paris",
sagte eine Facebook-Sprecherin. Kommunikation sei in solchen Momenten
sowohl für die Menschen vor Ort als auch für ihre Freunde und
Angehörigen von größter Bedeutung. Deshalb habe Facebook den Safety
Check für die Menschen in Paris aktiviert. Facebook arbeite daran, dass
sie besser und nützlicher werde, teilte Facebook-Manager Alex Schultz
in einem Beitrag
mit. /Update Ende
Kostenlose Telefonate nach Frankreich
Auch der Internet-Konzern Google reagierte auf die Anschläge in
Paris. Via Google Plus
kündigte das Unternehmen an, dass für Anrufe
via Hangout nach Frankreich derzeit keine Gebühren erhoben werden
(via Cashys
Blog). So sollen Menschen weltweit die Gelegenheit haben,
sich kostenfrei nach dem Befinden von Freunden, Bekannten und
Verwandten in Frankreich erkundigen zu können.
Auch Vodafone-Kunden können bis 18. November kostenlos nach Frankreich
bzw. aus Frankreich nach Deutschland telefonieren. "Wir sind voller
Anteilnahme und sprechen den Angehörigen der Terroropfer unser
aufrichtiges Beileid aus. In dieser schweren Situation möchten wir
gerne helfen. Gespräche von und nach Frankreich im Fest- und Mobilfunknetz
zwischen dem 13.11.2015 und dem 18.11.2015 werden Vodafone Kunden nicht
berechnet beziehungsweise gutgeschrieben.", teilte das Unternehmen auf
seiner Facebook-Seite mit.
Viele bangen um Freunde und Verwandte
Mehrere schwer bewaffnete junge Männer hatten Freitagnacht
in Paris Anschläge auf öffentliche Plätze, Bars, Cafés sowie
Sportstätten und Theater verübt. Es wird vermutet, dass eine
breit koordinierte und gut vorbereitete Aktion dahinter steckt.
Frankreichs Regierung macht den Islamischen Staat verantwortlich
- mittlerweile gibt es auch ein angebliches
Bekennerschreiben der IS-Miliz, die in Syrien und dem Irak ein
islamisches Kalifat errichten will. Noch weiß man wenig über die
Attentäter und ihre Motive, doch erste Indizien sprechen für einen
Zusammenhang mit den französischen Militäraktionen gegen den IS in
Syrien.
Weltweit herrschen Trauer und Fassungslosigkeit. Es ist noch nicht
absehbar, wie viele Pariser und Touristen von den Anschlägen betroffen
sind. Die Zahl der Toten stieg am Samstagmittag laut Medienberichten
auf 128 an, zahlreiche Menschen seien verletzt, so heißt es. Die
aktuellen Ereignisse folgen den Anschlägen auf die Redaktion der
Satirezeitschrift "Charlie Hebdo" im Januar, die weltweit für
Erschrecken sorgte.