Eltern sollten ihren Kindern die neuen Facebook-Regeln erklären
Die Einstellungen bei Facebook zum Schutz der Privatsphäre sind eine Wissenschaft für sich. Damit Kinder und Jugendliche ihre Einträge nicht ungewollt ins Netz pusten, setzt Facebook nun diese Voreinstellungen enger. Die Beiträge von jungen Neu-Einsteigern sind standardmäßig zunächst nur für einen kleineren Kreis sichtbar. Gleichzeitig ändern sich die Einstellungen der Privatsphäre für Jugendlichen im Alter von 13- bis 17 Jahren .
Eltern sollten daher mit ihren Kindern über die neuen Facebook-Regeln für Beiträge von Minderjährigen reden. Denn neuerdings können auch jugendliche Mitglieder des sozialen Netzwerks Beiträge "öffentlich" posten: So sind Texte, aber auch Bilder und Videos selbst für Nutzer sichtbar, die nicht mit dem Urheber befreundet sind.
Gerade für Kinder ist das aber keine gute Idee, findet Michaela Zinke vom Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv). "In jedem Fall würde ich dazu raten, keine Beiträge öffentlich zu machen", sagt die Expertin. "Gerade wenn Kinder etwas Persönliches schreiben, sollen das sicher nur die Facebook-Freunde lesen."
Eltern sollten ihren Kindern daher noch einmal bewusst machen, was ein öffentlicher Beitrag genau ist. Vorsicht ist dabei nicht nur bei eigenen Beiträgen, sondern auch bei Kommentaren unter Posts von Freunden geboten: Diese sind immer so öffentlich oder privat wie der ursprüngliche Beitrag. Persönliches hat unter einem öffentlichen Beitrag von Freunden also nichts verloren.
Neue Voreinstellung für neue Mitglieder
Eltern sollten ihren Kindern die neuen Privatsphären-Eintsellungen von Facebook erklären.
Bild: dpa
Von neuen jugendlichen Mitgliedern gehen die Statusmeldungen
künftig standardmäßig nur an die eigenen Facebook-Kontakte oder
"Freunde". Bisher war der Empfängerkreis größer, auch "Freunde
von Freunden" gehörten dazu. Das können mehrere tausend Menschen
sein. "Das fand ich schon immer nicht wirklich privat", sagt Michaela
Zinke, die sich beim Verbraucherzentrale Bundesverband seit 2009 mit
dem Online-Netzwerk beschäftigt. "Deswegen finde ich das super",
freut sie sich über die Änderung. Diese engere Voreinstellung gilt
allerdings nicht für bereits angemeldete Kinder und Jugendliche. Diese müsste
den Empfängerkreis seiner Statusmeldungen selbst einschränken.
Die neuen Änderungen begründet Facebook in seiner Mitteilung [Link entfernt] mit dem Verhalten heutiger Jugendlicher: "Teenager gehören zu den schlauesten Nutzern von sozialen Netzwerken", heißt es dort, und weiter: "Sie wollen gehört werden". Damit das nicht schiefgeht, soll es Warnhinweise geben, wenn Jugendliche ihren ersten öffentlichen Eintrag machen wollen. "Wusstest Du, dass öffentliche Beiträge von jedem gesehen werden können, nicht nur von Personen, die du kennst?", steht dort. Die Sprache soll klar und verständlich sein, sagt Facebooks deutscher Politik-Verantwortlicher Gunnar Bender. Kinder und Jugendliche sollten erst öffentlich posten können, wenn sie so eine "Lernkurve" durchlaufen haben.
Verbraucherschützerin Zinke ist jedoch skeptisch, ob das funktioniert. "Diese Frage ist kein wirklicher Warnhinweis", sagt sie. "Das macht noch nicht deutlich, dass "öffentlich" bedeutet: im gesamten World Wide Web." Denn die öffentlichen Einträge könnten auch über Suchmaschinen gefunden und so potenziell von allen Internetnutzern gelesen werden. Das sei auch erwachsenen Facebook-Nutzern häufig nicht bewusst.
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