Einheitliche Service-Rufnummern für Europa gefordert
Schengen-Abkommen für die Telekommunikation? Nelie Kroes will einen Binnenmarkt.
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Die EU hat einen weiteren Schritt in Richtung Europäischer Binnenmarkt für
elektronische Kommunikation und zur Verwirklichung des
vernetzten Kontinents gemacht. Die EU-Kommission hat unlängst bekanntgegeben,
Roaming-Gebühren abzuschaffen.
Daneben sollen noch zahlreiche weitere Themen
angegangen werden. So soll künftig für TK-Anbieter eine einzige Registrierung in einem
EU-Mitgliedsstaat statt 28 verschiedener ausreichen, Aufschläge für
Auslandsgespräche innerhalb Europas wegfallen und Regelungen zur Sicherung der
Netzneutralität eingeführt werden.
Heute haben sich EU-Digitalkommissarin Neelie Kroes und Estlands Ministerpräsident Andrus Ansip nochmals für einen europäischen digitalen Binnenmarkt ausgesprochen. "Ein digitaler Binnenmarkt würde dazu beitragen, die mit der Wirtschaftskrise in der EU verbundenen Schwierigkeiten schneller zu überwinden", sagte Kroes in Tallinn. Neben einer Reduzierung der Bürokratie und weniger regulierten Märkten soll es neue Verbraucherrechte geben. Der Deutsche Verband für Telekommunikation und Medien (DVTM) begrüßt diese Schritte ausdrücklich.
Estlands Ministerpräsident Ansip forderte einen stärkeren Einsatz elektronischer Dienstleistungen in ganz Europa. So könnte die Regierungsarbeit transparenter und effizienter werden. Auch könnten Bürger damit sicher mit dem Staat und untereinander kommunizieren, sagte er laut einer Mitteilung der Staatskanzlei. Estland gilt in Europa als einer der Pioniere der digitalen Verwaltung und gehört zu den Staaten mit der weltweit höchsten Nutzung des Internets.
Servicenummer für ganz Europa gefordert
Schengen-Abkommen für die Telekommunikation? Nelie Kroes will einen Binnenmarkt.
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"Wie beim Schengener Abkommen, das die Grenzkontrollen abschaffte, ist
es auch im Telekommunikationsmarkt an der Zeit, endlich zu einheitlichen Bedingungen zu kommunizieren
und künstliche Grenzen abzubauen", unterstreicht
DVTM-Vorstandsvorsitzender Renatus Zilles. "Der Europäische
Binnenmarkt muss auch im TK-Bereich vollendet werden."
Die bisherige Zersplitterung und Abgrenzung der
nationalen Märkte behindere die dynamische Entwicklung und das Zusammenwachsen
des europäischen Binnenmarktes. Das zunehmende All-IP-Zeitalter mache an nationalen
Grenzen nicht Halt. Bislang bestünden
für gewerbliche und private Kunden keine europaweiten Angebote.
Zudem fordert der DVTM eine Europa-Vorwahl unter der Unternehmen, aber auch die Behörden der Europäischen Union künftig unter einer europaweit gültigen Rufnummer zu einem einheitlichen Tarif erreichbar sind. Der DVTM fordert des Weiteren die Einführung internationaler Servicerufnummern auf europäischer Ebene. "Internationale Servicerufnummern würden zu einer Kostenreduktion insbesondere für international operierende Unternehmen sowie auch Medien und Verlagshäuser führen.