Digitalradio

Deutsche wollen DAB+ in Österreich betreiben

Zwei deutsche Unternehmen wollen das terrestrische Digitalradio DAB+ in Österreich betreiben. Divicon Media und Uplink sind in Deutschland bisher nur im UKW-Geschäft vertreten.
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Deutsche wollen bei DAB+ in Österreich mitmachen Deutsche wollen bei DAB+ in Österreich mitmachen
Foto: wien.gv.at, Digital Audio Broadcasting
Zwei deutsche Sendernetzbetreiber wollen sich am Aufbau des terrestrischen Digitalradios DAB+ in Österreich beteiligen: Die Unternehmen Divicon Media Holding aus Leipzig und Uplink Network aus Berlin und Düsseldorf haben sich neben der ORF-Tochtergesellschaft ORS als Netzbetreiber für landes- und bundesweite Multiplexe in der Alpenrepublik beworben. Beide Unternehmen sind bislang in Deutschland nur im UKW-Sendebetriebs-Geschäft aktiv. Einer der Divicon-Eigner, die Firma Broadcast Partners, betreibt DAB+-Sender in den Niederlanden.

Als Ergänzung für die Großstadt Wien stellte die Firma RTG Radio Technikum ein Konzept für einen lokalen Multiplex vor, der auch für kleine Anbieter interessant sein dürfte. Die Ausschreibung der Sendernetze läuft bis zum 12. Juni und schreibt vor, dass Multiplexbetreiber ein vertraglich abgesichertes Programmbouquet mit an Bord haben müssen.

Bislang nicht als Bewerber in Österreich am Start ist das Unternehmen Media Broadcast, das in Deutschland den ersten bundesweiten Multiplex sowie mehrere regionale Multiplexe betreibt, und auch am zweiten "Bundesmux" Interesse zeigt.

Verein Digitalradio Deutschland unterstützt neues Logo

Deutsche wollen bei DAB+ in Österreich mitmachen Deutsche wollen bei DAB+ in Österreich mitmachen
Foto: wien.gv.at, Digital Audio Broadcasting
Unterdessen setzt sich nach der ARD auch der Verein Digitalradio Deutschland aktiv für den neuen DAB+-Markenauftritt ein und begrüßt den Start einer DAB+-Kampagne. Vor wenigen Tagen ist das neue Logo offiziell vorgestellt worden, das die ARD im Einvernehmen mit dem Verein entwickelt hatte. Der bundesweite Einsatz der neuen Gestaltungselemente inklusive Radiospots ist ab dem 2. Mai geplant. Teilnehmer sind die ARD, Deutschlandradio, private Anbieter, Radiohersteller und ein Netzbetreiber.

"Alle Marktteilnehmer sind herzlich eingeladen, sich an der neuen Markenführung zu beteiligen. Sie ist eine Riesenchance für DAB+", sagt Dr. Willi Steul, Vorsitzender des Vereins Digitalradio Deutschland und Intendant von Deutschlandradio. Die Vereinsmitglieder wollen sich an der Markteinführung beteiligen, sei es über Spotschaltungen im öffentlich-rechtlichen und privaten Rundfunk, oder im Netz, auf Events und im Handel am Point of Sale. Die Einführung des neuen Logos werde gestützt von vielfältigen Kommunikationsmaßnahmen des Vereinsbüros in Richtung Handel und Industrie, über Branchenverbände und den Einzelhandel.

Die neu geschaffene, ikonographische Wort-Bild-Marke in Form eines Radios erklärt zusammen mit dem Claim "Mehr Radio", wofür der technische Standard DAB+ steht. Die bisherige, eher verwirrende Bezeichnung "Digitalradio" gibt es als Synonym für DAB+ nicht mehr. Viele haben Digitalradio mit Internetradio oder sogar UKW-Radio mit digitaler Frequenzanzeige verwechselt.

Ausschreibung für Testbetrieb von Small Scale DAB+-Ensembles in Sachsen

Am 6. April 2017 hat die Sächsische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien (SLM) zudem eine "Ausschreibung von Übertragungskapazitäten zur Durchführung einer zeitlich befristeten Erprobung mit Rundfunk und Telemedien im DAB+ Standard" bekanntgegeben. Es handelt sich um zwei lokale Bouquets in Leipzig und Freiberg. Erstmals soll hier im Rahmen eines Testbetriebes die Wirtschaftlichkeit von so genannten "Small Scale"-Rundfunknetzen mit kleiner Sendeleistung, und die Akzeptanz möglichst lokaler Angebote, die über DAB+ gesendet werden, erprobt werden. Die Nutzungsdauer soll auf ein Jahr befristet werden, bei zufriedenstellendem Ergebnis kann um ein weiteres Jahr verlängert werden. Die Anträge auf Zulassung können bis zum 4. Mai 2017 bei der SLM eingereicht werden.

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