Strategiewechsel

Dell schickt Netbooks in Rente und setzt auf Ultrabooks

Auch Tablets werden nicht mehr produziert
Von Steffen Herget

Inspiron Duo als letztes Netbook von Dell Inspiron Duo als letztes Netbook von Dell
Bild: Dell
Beim texanischen Hersteller Dell steht ein Strategiewechsel in Sachen mobile Geräte an. Wie das US-Portal The Verge vom Hersteller erfahren haben will, wird Dell ab sofort keine Netbooks für das normale Endkunden-Geschäft mehr anbieten. Diese Entscheidung gilt offensichtlich nicht nur für den amerikanischen Markt, denn auch im deutschen Online-Shop von Dell ist kein klassisches Netbook mehr erhältlich. Das einzig verbliebene Gerät ist das Hybrid-Modell Dell Inspiron Duo, das mit seinem drehbaren Touchscreen-Display auch als Tablet benutzt werden kann. Mit den Verkaufszahlen des Inspiron Duo ist Dell laut The Verge zufrieden, hierzulande kam der Tablet-Netbook-Zwitter jedoch in Testberichten weniger gut weg. Ungleich beliebter war in der Vergangenheit der Dell Inspiron Mini 10, der eine große Fangemeinde um sich versammeln konnte.

Inspiron Duo als letztes Netbook von Dell Inspiron Duo als letztes Netbook von Dell
Bild: Dell
Ersatzlos streichen möchten die Texaner die Netbooks allerdings nicht. Sie sollen durch die Ultrabooks, die von Intel ins Leben gerufene neue Kategorie, ersetzt werden. Die sehr flachen Rechner sind mit Intel-Prozessoren der Sandy-Bridge-Reihe ausgestattet, setzen meist auf eine SSD als Datenträger und sind beim Bildschirm etwas größer als Netbooks. Alison Gardner, Marketing Director bei Dell, sagte gegenüber The Verge: "Dünn und leistungsstark, dahin geht es für uns." Noch hat Dell allerdings kein fertiges Ultrabook präsentieren können.

Auch Tablets sind passé

Mit dem Ausstieg aus dem Netbook-Bereich vollzieht Dell eine komplette Kehrtwende im Mobile-Computing-Bereich, denn bereits vor einigen Wochen hatte sich das Unternehmen dazu entschlossen, seine beiden Tablets Dell Streak und Dell Streak 7 ebenfalls vom Markt zu nehmen. Nun sollen es dann also die Ultrabooks richten. Der Gerätekategorie, deren erste Exemplare mit dem Asus Zenbook UX21 und UX31 sowie dem Acer Aspire S3 mittlerweile in Deutschland erhältlich sein, wird großes Potenzial zugestanden, allerdings sind die Gerätepreise noch recht hoch. Ob Dell in Zukunft, vielleicht mit dem Start von Windows 8 im kommenden Jahr, wieder Netbooks oder Tablets anbieten wird, ist derzeit noch unklar.

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