Gegengebot

Medienberichte: Investor Blackstone will Dell-Gründer ausstechen

Blackstone könnte dafür Hilfe von Dell-Kritikern erhalten
Von dpa / Hans-Georg Kluge

Dell brechen die Notebook-Verkäufe weg. Nun bahnt sich auch noch ein Streit um den künftigen Eigentümer an. Dell brechen die Notebook-Verkäufe weg. Nun bahnt sich auch noch ein Streit um den künftigen Eigentümer an.
Bild: dpa
Der Finanzinvestor Blackstone arbeitet laut Medienberichten an einem Gegengebot für den PC-Hersteller Dell. Nach Informationen der Finanznachrichtenagentur Bloomberg sprach Blackstone bereits den früheren Chef des Dell-Konkurrenten Hewlett-Packard, Mark Hurd, als möglichen Kandidaten für den Spitzenposten an. Hurd, der jetzt bei Oracle arbeitet, habe aber noch kein formelles Jobangebot bekommen, heißt unter Berufung auf informierte Personen.

Blackstone sucht Kontakt zu Michael-Dell-Kritikern

Dell brechen die Notebook-Verkäufe weg. Nun bahnt sich auch noch ein Streit um den künftigen Eigentümer an. Dell brechen die Notebook-Verkäufe weg. Nun bahnt sich auch noch ein Streit um den künftigen Eigentümer an.
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Blackstone erwägt derzeit einen Bieterwettstreit um Dell. Eigentlich will Firmengründer Michael Dell den drittgrößten PC-Hersteller zusammen mit dem Finanzinvestor Silver Lake und mit Hilfe eines Kredits von Microsoft für rund 24,4 Milliarden Dollar übernehmen und vom Börsen-Parkett holen. Dell hofft, damit mehr Freiraum für eine radikale Sanierung des von ihm geführten Unternehmens zu bekommen. Der einst weltgrößte PC-Bauer leidet schwer unter dem Schwenk der Nutzer zu Smartphones und Tablets.

Dem "Wall Street Journal" zufolge nahm Blackstone auch Kontakt zum Dell-Großaktionär Southeastern Asset Management auf. Der Vermögensverwalter mit einer Dell-Beteiligung von 8,4 Prozent sperrt sich gegen den Vorschlag von Michael Dell, weil er ihn für zu niedrig hält. Auch mehrere andere Großaktionäre legen sich quer. Zudem kaufte sich der berühmt-berüchtigte Milliardär Carl Icahn klammheimlich mit rund sechs Prozent bei Dell ein und lehnt den bisherigen Übernahmeplan ebenfalls ab.

Aktionäre leisten Widerstand gegen Dell-Pläne

Hurd war als HP-Chef hoch angesehen, musste aber gehen, nachdem ihm eine externe Mitarbeiterin sexuelle Belästigung vorgeworfen hatte. Die Anschuldigungen blieben unbestätigt. Inzwischen hat Hurd einen Spitzenjob beim Software-Spezialisten Oracle. Seine Nachfolger bei HP kritisierten ihn zugleich, weil er auf der Jagd nach besseren Zahlen zu stark die Investitionen gekürzt habe. Nach Informationen des "Wall Street Journal" sprach Blackstone auch den einstigen Chef des Computerherstellers Compaq, Michael Capellas, als möglichen Anwärter auf die Dell-Spitze an.

Der Widerstand der Aktionäre verstärkt den Zeitdruck für Michael Dell und seine Partner. Das Käuferkonsortium setzte sich den 5. November als Frist, bis zu der das Geschäft abgeschlossen sein muss. Michael Dell will bei dem Deal seinen Anteil einbringen, das Geld für den Kauf der restlichen Aktien kommt von Partnern und Großbanken. Hauptpartner ist dabei der Finanzinvestor Silver Lake. Auch der Windows-Riese Microsoft beteiligt sich mit einem zwei Milliarden Dollar schweren Kredit an dem Geschäft.

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