Michael Dell könnte Dell-Übernahme vorerst platzen lassen
Michael Dell könnte ein schwerer Rückschlag bevorstehen.
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Der Plan von Michael Dell, den von ihm
gegründeten PC-Hersteller von der Börse zu nehmen, stößt kurz vor der
entscheidenden Abstimmung auf neuen Widerstand. Weitere große
Anteilseigner wollten auf dem für heute angesetzten
außerordentlichem Aktionärstreffen dagegen stimmen, berichtet das
Wall Street Journal. Michael Dell und seine Partner hätten bis spät
am Mittwoch über eine Reaktion nachgedacht. Möglich sei auch eine
Verschiebung der Abstimmung, hieß es unter Berufung auf informierte
Personen.
Skeptische Großanleger könnten auf 30 Prozent kommen
Michael Dell könnte ein schwerer Rückschlag bevorstehen.
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Dem Bericht zufolge wollen auch die Investoren BlackRock, Vanguard
Group und State Street gegen das Übernahmeangebot von Michael Dell
stimmen. Damit kämen die Gegner des Deals bereits auf nahezu
30 Prozent der Stimmen.
Michael Dell bietet zusammen mit dem Finanzinvestor Silver Lake 13,65 Dollar pro Aktie und damit insgesamt 24,4 Milliarden Dollar. Er verweist auf die Flaute im PC-Markt und will den Computerbauer deshalb nach dem Rückkauf abseits der Börse radikal umbauen. Dell leidet unter anderem darunter, dass Kunden immer weniger zu PCs und Notebooks greifen. In der Sparte der aktuellen Trend-Geräte - vor allem Tablets und Smartphones - kann Dell zur Zeit nicht mithalten.
Carl Icahn kritisiert Zukunftspläne
Mächtigster Gegner des Deals ist der Milliardär Carl Icahn, der sich in großem Stil bei Dell eingekauft hat. Icahn findet das Angebot zu niedrig und setzt einen komplizierten Vorschlag dagegen: Er will zusammen mit seinem Verbündeten Southeastern Asset Management durchsetzen, dass der Konzern einen Teil seiner Aktien für 14 Dollar zurückkauft. Aber auch die Kritiker möchten den Konzern umbauen - ihn jedoch dabei an der Börse lassen. Michael Dell und seine Verbündeten halten diesen Plan für zu riskant. Da die skeptischen Großinvestoren sowohl Dell als auch seine Vertrauten aus der Führungsriege des Konzerns entfernen könnten, ist der Kampf um Dell auch ein Kampf um den Einfluss bei dem einst äußerst einflussreichen PC-Hersteller.