PC-Hersteller in der Krise: Dell laufen die Kunden weg
Krise bei Dell
Bild: Dell
Die zunehmende Beliebtheit von Tablets
und Smartphones gepaart mit der schwachen Konjunktur macht dem
PC-Hersteller Dell das Leben schwer. Im zweiten Geschäftsquartal (bis
3. August) fiel der Umsatz um 8 Prozent auf 14,5 Milliarden Dollar
(11,6 Milliarden Euro). Der Gewinn schmolz um 18 Prozent auf 732 Millionen
Dollar.
Krise bei Dell
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Finanzchef Brian Gladden sprach von einem
herausfordernden PC-Geschäft. Sowohl klassische Desktops als auch Notebooks
verkauften sich schlechter als im Vorjahreszeitraum. Am stärksten
spürte Dell die Probleme bei den Privatkunden - hier ging das
Geschäft um 22 Prozent zurück. Auch die öffentliche Hand hielt sich
merklich zurück. Insgesamt dürfte sich auch das Warten auf die neue
Windows 8 negativ auswirken, viele Privat- und Geschäftskunden verschieben
derzeit Neuanschaffungen und kaufen stattdessen später neue Rechner, die gleich
die neue Software an Bord haben.
Einzige Lichtblicke waren das mit Zukäufen aufgebaute Servicegeschäft für Firmenkunden sowie die leistungsstarken Rechen- und Speichersysteme. Hier profitiert Dell vom Trend zum Cloud Computing, bei dem Programme und Daten auf zentralen Großrechnern im Internet oder in firmeninternen Netzen lagern.
Keine schnelle Besserung in Sicht
Auf absehbare Zeit werden die Wachstumssparten die Rückgänge bei den PC-Verkäufen aber nicht ausgleichen können. Dell rechnet damit, dass im laufenden Quartal der Umsatz im Vergleich zum Vorquartal noch einmal um zwei bis fünf Prozent nachgibt. Der Konzern senkte daraufhin seine Gewinnprognose um ein Fünftel.
Dell gehört zu den Herstellern, die besonders unter den Umbrüchen hin zu kleineren, mobilen Geräten leiden. Früher war der Konzern einmal Nummer Zwei der PC-Hersteller hinter Hewlett-Packard. Mittlerweile ist Dell nach Daten der Marktforschungsfirma Gartner auf Rang vier abgerutscht hinter Lenovo und Acer.
Die Börsianer zeigten sich enttäuscht. Nachbörslich fiel die Aktie um vier Prozent. An diesem Mittwoch wird Hewlett-Packard seine Zwischenbilanz vorlegen. Der Marktführer reagiert auf die neue Lage mit einem radikalen Jobabbau. Voraussichtlich 27 000 Mitarbeiter müssen das Unternehmen bis Herbst 2014 verlassen. Das ist mehr als jeder zwölfte HP-Beschäftigte.