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Dark Patterns: Diese Tricks wenden unseriöse Online-Shops an

Mit Cookie-Pricing werden Produkte bei jedem Besuch teurer
Von Hans-Georg Kluge mit Material von dpa

Dark Patterns: So werden Tricks genannt, die Nutzer auf Webseiten in die Irre führen. Dark Patterns: So werden Tricks genannt, die Nutzer auf Webseiten in die Irre führen.
Bild: maxkabakov - Fotolia.com
Zur Umsatzsteigerung versuchen einige Online-Shops gezielt, Kauf­ent­scheidungen zu manipulieren. Durch Ein­blendungen zu angeblichen Käufen oder Buchungen anderer Kunden signalisieren sie etwa Knapp­heit und Zeitnot, berichtet die Fach­zeitschrift für Informations­technik "iX" (Ausgabe 4/13). Oder die Betreiber setzten Cookies, die den Preis steigen lassen, wenn der Kunde das Angebot ein zweites oder drittes Mal abfragt (Cookie-Pricing). Nutzer sollten deshalb im Browser einstellen, dass Cookies spätestens beim Schließen gelöscht werden.

Dark Patterns: So werden Tricks genannt, die Nutzer auf Webseiten in die Irre führen. Dark Patterns: So werden Tricks genannt, die Nutzer auf Webseiten in die Irre führen.
Bild: maxkabakov - Fotolia.com
Betroffenen raten die Experten grundsätzlich, das in der Fachsprache Dark Pattern genannte Ge­schäfts­gebaren über soziale Netzwerke, Foren oder Blogs anzuprangern: Letztlich sei das der einzige Weg, weil die Tricks meist keinen konkreten Gesetzesverstoß darstellten.

Dark Patterns: Tricks, um Nutzer in die Irre zu führen

Zu den Dark-Pattern-Methoden zählen den Angaben zufolge auch gefälschte Bewertungen, das Verstecken der Abwähl­möglichkeit von Zusatz­angeboten wie Reise­rücktritts­versicherungen oder unterschiedliche Preise für unterschiedliche Kunden - etwa je nachdem mit welchem Rechner man die Seite besucht. Es gebe beispielsweise den dokumentieren Fall eines US-Reiseportals, das Mac-Besitzern ein identisches Hotelzimmer teurer verkaufen wollte als Windows-Nutzern.

Nicht nur Emotionen, sondern auch die Unfähigkeit oder den Unwillen, eine aktive Entscheidung zu treffen, nutzten manche Shops der Zeitschrift zufolge schamlos aus. Sie legten etwa nicht ausgewählte Zusatzartikel in den Warenkorb oder zeigen frei erfundene Verfügbarkeiten oder Lager­bestände an, um den Kunden in Zugzwang zu bringen.

darkpatterns.org: Diese Techniken gibt es

Als Dark Patterns werden alle Techniken und Methoden bezeichnet, die darauf abzielen, den Kunden über die tatsächlichen Absichten der Webseite im Unklaren zu lassen. Das Online-Portal darkpatterns.org zeigt einige dieser Techniken, die sich nicht nur auf Webseiten von Online-Shops finden. Diese Methoden sind dabei nicht als unglückliche Design-Entscheidungen anzusehen. Im Gegenteil: Das Portal führt vor, wie raffiniert manche Webseiten-Macher versuchen, Kunden unklare Vertragsbedingungen zu unterbreiten. Manche Webseiten erklären zum Beispiel nicht deutlich, dass ein Betrag nicht einmalig zu zahlen ist, sondern monatlich abgebucht wird. Diese Technik, Forced Continuity genannt, wird oft auch im Zusammenhang mit einem kostenlosen Testmonat angewandt.

Deutlich wird anhand der Beispiele, dass Nutzer auf Webseiten sehr genau hinsehen müssen, auf denen sie dazu aufgefordert werden, etwas zu bezahlen. Häufig fallen (versteckte) Kosten erst auf den zweiten Blick auf. Wer im Internet nach einer Lösung für ein Problem sucht, stößt manchmal auf Webseiten, die eine Antwort für das Problem bieten. Eine großes Feld fordert aber dazu auf, einen vermeintlichen Experten zu bezahlen. Tatsächlich findet sich die Antwort aber ganz unten auf der Webseite. Diese Technik wird Misdirection genannt, wenn die Aufmerksamkeit des Nutzers auf ein ganz anderes Detail gelenkt wird.

Weitere Tipps zum sicheren Online-Sopping finden Sie auf teltarif.de.

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