Digitalradio

Aktueller Überblick: DAB+ in Europa

Immer mehr Länder in Europa setzen auf DAB+ und starten mit dem Roll-Out neuer digi­taler Programme. Dort, wo DAB+ bereits etabliert ist, hat die Programm­viel­falt in den letzten Monaten deut­lich zuge­legt. Für die Hörer bedeutet das: mehr Viel­falt und klarer, digi­taler Empfang.
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DAB+ gibt es in 30 europäischen Ländern DAB+ gibt es in 30 europäischen Ländern
Bild: Digitalradio Norge / Screenshot: Michael Fuhr
In 30 euro­päi­schen Ländern gibt es bereits Hörfunk-Ausstrah­lungen über DAB und/oder DAB+. DAB+-Programme werden in Multi­plexen (Mux) zusam­men­gefasst. Das sind Programm­bou­quets, die auf einer Frequenz bis zu 16 Sender vereinen und damit Strom- und Ressourcen-sparend im Vergleich zur UKW-Ausstrah­lung sind.

Darunter finden sich auch immer häufiger die soge­nannten "Small Scale"-Anlagen, die Rund­funk­ange­bote für Sender mit geringen Reich­weiten und starkem regio­nalen Bezug kommer­ziell attrak­tiver machen. Hier ein Über­blick über die Akti­vitäten außer­halb Deutsch­lands:

Belgien

DAB+ gibt es in 30 europäischen Ländern DAB+ gibt es in 30 europäischen Ländern
Bild: Digitalradio Norge / Screenshot: Michael Fuhr
Mehr als 95 Prozent der Bevöl­kerung kann inzwi­schen Hörfunk­pro­gramme über DAB+ empfangen. Nach dem Regel­betrieb in Flan­dern wurde DAB+ jetzt auch im wallo­nischen Teil Belgiens einge­führt. Über diesen senden Programme des öffent­lich-recht­lichen Rund­funks RTBF, des deutsch­spra­chigen Belgi­schen Rund­funks (BRF) sowie Privat­radios. RTBF bietet dabei auch exklu­sive Programme an, die es auf UKW nicht gibt, darunter Spar­ten­pro­gramme wie einen Sport­kanal sowie spezi­elle Sender zu gewissen Anlässen, etwa aktuell einen Info-Kanal zur Corona-Epidemie.

Die flämi­sche Regie­rung hat beschlossen, UKW zwei Jahre nach dem Zeit­punkt abzu­schalten, an dem 50 Prozent des Radio­kon­sums digital erfolgt. In Flan­dern gibt es einen Mux des öffent­lich-recht­lichen Rund­funks VRT mit zwölf Programmen und zwei Privat­radio-Muxe mit 20 Privat­radios. Der Privat­sender Joe strahlt inzwi­schen neben seinem Haupt­pro­gramm auch fünf seiner insge­samt sieben Inter­net­radio-Ableger parallel auch auf DAB+ aus; dazu kommen tempo­räre Popup-Kanäle wie Joe Christmas zu Weih­nachten.

Bulga­rien

Am 20. März star­teten Tests vom Betreiber Digital Audio Bulgaria Ltd. in der bulga­rischen Haupt­stadt Sofia. Das Unter­nehmen hatte im November 2019 eine Lizenz der bulga­rischen Medi­enkom­mis­sion für einen zeit­lich befris­teten Test­betrieb ausge­stellt bekommen. Ausge­strahlt wird ein Multi­plex mit 14 privaten Hörfunk­pro­grammen.

Däne­mark

98 Prozent der Bevöl­kerung können DAB+ empfangen. In knapp 45 Prozent der däni­schen Haus­halte steht mindes­tens ein Digi­tal­radio. Es gibt je einen natio­nalen Multi­plex für das öffent­lich-recht­liche Danmarks Radio und Privat­radios sowie 13 lokale Muxe. Mit Radio Vinyl, Mix 7 und POP FM 80 er sind drei weitere kommer­zielle Radios Ende 2020 im natio­nalen Multi­plex gestartet.

Danmarks Radio nutzt auch eine Sende­anlage des Nord­deut­schen Rund­funks in Flens­burg, um darüber Versor­gungs­lücken auf däni­scher Seite zu schließen und die däni­sche Minder­heit in Schleswig-Holstein zu versorgen.

Die aktu­elle Medi­enver­ein­barung des däni­schen Parla­ments sieht vor, dass die UKW-Ausstrah­lung beendet wird, sobald der Anteil des digi­talen Radio­emp­fangs 50 Prozent erreicht. Derzeit liegt die Quote bei 28 Prozent.

Frank­reich

Nachdem DAB+ unter anderem bereits in den Groß­räumen Paris, Marseille, Nizza, Lille, Lyon und Straß­burg gestartet ist, werden bis Ende 2021 mehr als 15 weitere Regionen erschlossen werden. Die Medi­enbe­hörde CSA hat einen Plan für den Rollout bis 2023 vorge­legt. Bis dahin soll DAB+ fast flächen­deckend verfügbar werden. Obwohl der Zeit­plan aufgrund der Corona-Pandemie leicht nach hinten verschoben wurden, sind noch 2020 weitere regio­nale Multi­plexe auf Sendung gegangen, unter anderem in Toulouse und Bordeaux/Arcachon.

Neben den regio­nalen Netz­abde­ckungen hat die CSA Lizenzen für zwei natio­nale Multi­plexe vergeben. Sie sollen ab Mitte 2021 Ballungs­räume und Auto­bahnen mit 26 Programmen abde­cken. Zusammen mit anderen Veran­stal­tern wollen sich die großen fran­zösi­schen Privat­radio­gruppen M6 (RTL, Fun Radio, RTL2), Lagardère (Europe 1, Virgin Radio, RFM) und NextRadioTV (RMC, BFM Radio, BFM Busi­ness) mit ihren Programmen betei­ligen. Auch das staat­liche Radio France ist mit den über­regio­nalen Programmen dabei.

Gibraltar

In dem briti­schen Über­see­gebiet betreibt das öffent­lich-recht­liche Radio Gibraltar einen Multi­plex mit drei Programmen. Seit Anfang Oktober 2018 ist mit "The Rock" das erste Privat­radio über DAB+ in diesem Multi­plex zu hören.

Grie­chen­land

In Grie­chen­land sind erste Multi­plexe im Test­betrieb gestartet. Ein Bouquet mit insge­samt 13 Programmen des Staats­rund­funks ERA ist in den Groß­räumen Athen, Thes­salo­niki und Patras im Regel­betrieb zu hören. Darüber hinaus waren bereits diverse Test­mul­tiplexe mit Privat­radios in Betrieb, aktuell befindet sich ein Pilot mit neun kommer­ziellen Programmen in der nörd­lichen Metro­pol­region Athen im Test­betrieb.

Groß­bri­tan­nien

In über 60 Prozent der briti­schen Haus­halte steht ein DAB+-Radio. Die Netz­abde­ckung erreicht rund 97 Prozent der Bevöl­kerung. Im dritten Quartal 2019 nutzten mehr als 56,8 Prozent der Briten Radio über digi­tale Verbrei­tungs­wege: Das ist Anlass für die Regie­rung, demnächst über den Zeit­punkt eines UKW-Ausstiegs zu beraten.

Das briti­sche Medi­enmi­nis­terium hat zudem Konsul­tationen für den Regel­betrieb mit "Small Scale DAB+", also klei­neren Ensem­bles mit geringer Sende­leis­tung, begonnen. Groß­bri­tan­nien will damit den Start von vielen weiteren kommer­ziellen und nicht-kommer­ziellen Lokal­radios ermög­lichen. Schon heute sind auf der Insel mehr als 500 Radio­sta­tionen über DAB und DAB+ zu hören.

In keinem anderen Land gibt es ein so viel­fäl­tiges Digi­tal­radio-Angebot. Immer mehr Veran­stalter betei­ligen sich an DAB+ und auch 2020 hat sich das Angebot durch weitere regio­nale und über­regio­nale Programme erhöht.

Irland

Die Abde­ckung erreicht derzeit 56 Prozent der Bevöl­kerung in den Ballungs­gebieten, 17 Prozent besitzen ein DAB+-Radio. Entgegen ursprüng­licher Ankün­digungen ist der Multi­plex des öffent­lich-recht­lichen Senders RTÉ weiter auf Sendung. Privat­radios zeigen eben­falls Inter­esse, nachdem mehrere Versuche mit "Small Scale DAB+" erfolg­reich beendet wurden.

Italien

DAB+ ist in Italien weit verbreitet. 84 Prozent der Bevöl­kerung können bereits DAB+ empfangen, in den vergan­genen Wochen ging der Netz­ausbau trotz der Covid-19-Pandemie weiter. Weitere lokale Multi­plexe nahmen den Betrieb auf.

In Südtirol herrscht Voll­ver­sor­gung. Hier hat die öffent­lich-recht­liche Rund­funk­anstalt Südtirol (RAS) damit begonnen, UKW-Sender aus Kosten­gründen zugunsten von DAB+ abzu­schalten und plant gleich­zeitig den weiteren digital-terres­tri­schen Netz­ausbau. Auch die Südti­roler Privat­radios sind inzwi­schen fast flächen­deckend über DAB+ zu hören, neben deut­schen und weiteren inter­natio­nalen Sendern.

Seit Anfang 2020 werden alle Neuwagen in Italien seri­enmäßig mit DAB+ ausge­lie­fert. In ganz Italien können rund 200 Programme über DAB+ gehört werden. Ständig kommen neue regio­nale Multi­plexe hinzu.

Kroa­tien

Weite Teile des Landes werden – derzeit noch im Test­betrieb – von einem natio­nalen Multi­plex mit 13 Radio­pro­grammen versorgt. Seit Anfang 2020 ist der kroa­tische öffent­lich-recht­liche Rund­funk HRT mit drei Programmen betei­ligt.

Liech­ten­stein

Im kleinen Fürs­tentum werden drei Multi­plexe aus der Deutsch­schweiz verbreitet. Im regio­nalen Bouquet für die Ostschweiz sendet auch der öffent­lich-recht­liche Liech­ten­steiner Rund­funk Radio L.

Luxem­burg

In Luxem­burg gibt es bis zum 20. Dezember 2020 einen ersten Test­betrieb mit Programmen über DAB+. Die RTL-Tech­nik­tochter Broad­cast Center Europe (BCE) ermög­licht damit natio­nalen und lokalen öffent­lich-recht­lichen und privaten Veran­stal­tern die Sende­anlagen in Dude­lange und Hosingen zu erproben. Hiervon machen zehn Programm­ver­anstalter Gebrauch, unter anderem RTL mit dem deutsch­spra­chigen RTL Radio. Wird der Test­betrieb als Erfolg gewertet, soll im zweiten Quartal 2021 der Regel­betrieb starten.

Malta

Der Insel­staat ist ein Pionier im Aufbau eines DAB+-Sender­netzes. Die tech­nische Reich­weite von DAB+ beträgt 100 Prozent. Über die beiden natio­nalen Multi­plexe werden 53 Radio­pro­gramme im Simul­cast-Betrieb gesendet.

Monaco

Im kleinen Fürs­tentum gibt es zwei Multi­plexe mit insge­samt 18 privaten Radio­pro­grammen in fran­zösi­scher, italie­nischer und engli­scher Sprache.

Nieder­lande

In den Nieder­landen errei­chen sowohl die landes­weiten Privat­radios als auch die öffent­lich-recht­liche NPO inzwi­schen eine Abde­ckung von je 95 Prozent. Es gibt einen öffent­lich-recht­lichen und einen privaten Multi­plex, dazu fünf gemischte regio­nale Bouquets sowie eine Ballungs­raum­bede­ckung des Veran­stal­ters MTVNL. 2021 ist ein Neuzu­schnitt dieser Sende­gebiete geplant und mittel­fristig ein weiterer natio­naler Multi­plex für den Privat­funk.

Darüber hinaus können lokale Radio­sender DAB+ seit Anfang 2020 in einem zunächst auf zwei Jahre befris­teten Test­betrieb erproben. 22 Test­zulas­sungen für solche Klein­muxe ("Small Scale") hat die Tele­kom­muni­kati­ons­behörde Agentschap Telecom inter­essierten Betrei­bern zuge­teilt, die inzwi­schen alle auf Sendung sind.

In den Nieder­landen können 95 Prozent der Bevöl­kerung Radio über DAB+ empfangen. Anfang 2020 nutzten 39 Prozent der Bevöl­kerung digi­tale Wege zum Radio­hören. In 25 Prozent der Haus­halte steht mindes­tens ein DAB+-Gerät, 43 Prozent aller Neuwagen sind mit DAB+ ausge­stattet.

Nord-Maze­donien

In Nord-Maze­donien ist im Sommer 2019 ein Multi­plex mit Programmen des öffent­lich-recht­lichen Rund­funks Make­donska Radio-Tele­vizija (MR) in der Haupt­stadt­region Skopje gestartet.

Norwegen

Norwegen hat als erstes Land welt­weit die natio­nalen und regio­nalen UKW-Ketten abge­schaltet. Dabei sind die Reich­weiten der Radio­sender stabil: 98 Prozent der Hörer sind dem Radio treu geblieben, kauften sich DAB+-Empfänger oder hören jetzt Radio über IP.

99,7 Prozent der Bevöl­kerung können in Norwegen Digi­tal­radio empfangen. 6 Millionen DAB+-Radios wurden bis heute gekauft, bei einer Einwoh­ner­zahl von knapp über fünf Millionen. Landes­weit wird ein Multi­plex ange­boten. Dazu kommen sieben regio­nale und sieben lokale Multi­plexe. 23 Programme sind national empfangbar, hinzu kommen zahl­reiche regio­nale Stationen.

Öster­reich

In Öster­reich ist ein natio­naler Multi­plex gestartet, in dem aktuell elf (bald 14) private Radio­pro­gramme verbreitet werden. In Wien gibt es einen regio­nalen Mux mit 13 Programmen. Bis Ende 2021 sollen zunächst die Landes­haupt­städte und wich­tige Verkehrs­wege versorgt werden, bei einer geplanten Gesamt­abde­ckung von rund 85 Prozent der öster­rei­chi­schen Bevöl­kerung. Zudem sind weitere regio­nale Multi­plexe in Groß­städten wie Linz oder Graz in Planung.

Der öffent­lich-recht­liche Öster­rei­chi­sche Rund­funk (ORF) betei­ligt sich offi­ziell bisher nicht an DAB+, ist aber mit vier Programmen durch das Rebroad­cas­ting der Rund­funk Anstalt Südtirol (RAS) in Teilen von Tirol, unter anderem der Haupt­stadt Inns­bruck, digital-terres­trisch zu hören.

Polen

Das Digi­tal­radio wird in Polen seit 2013 ausge­baut. Bereits jetzt können 56 Prozent der Bevöl­kerung DAB+ empfangen. 17 regio­nale Multi­plexe von Polskie Radio senden sowohl landes­weite als auch regio­nale Programme, darunter auch exklu­sive DAB+-Wellen.

In neun Gebieten werden Small-Scale-Multi­plexe für Privat­radios getestet, dabei sind die Groß­städte Breslau, Danzig und Warschau sowie die Klein­städte Andrychów und der Kurort Szcza­wnica in Klein­polen.

Rumä­nien

Fünf öffent­lich-recht­liche Programme von Societatea Romana de Radio­difu­ziune und ein privates Hörfunk­pro­gramm (Bucu­resti FM) sind über DAB+ in der Haupt­stadt Buka­rest zu hören. Das Bouquet befindet sich noch im Test­betrieb.

Schweden

Neben einem Multi­plex von Sveriges Radio (SR), der vorrangig in den Groß­städten zu hören ist, hat die Nordic Enter­tain­ment Group (NENT) ein natio­nales DAB+-Paket mit 13 privaten Programmen gestartet. Zu NENT gehören bekannte Radio­marken wie Rix FM, Star FM oder Bandi Rock. Nach dem Start des Multi­plex in Göte­borg und Malmö wird knapp die Hälfte der Bevöl­kerung mit DAB+ versorgt.

Einen weiteren, über­regio­nalen Mux hat das private Medi­enun­ter­nehmen Bauer 2020 gestartet. Dieser wird mit bekannten Radio­marken wie NRJ oder Mix Megapol in den Metro­polen Stock­holm, Göte­borg und Malmö verbreitet.

Schweiz

Als erstes Land welt­weit steigt die Schweiz voll­ständig aus dem analogen UKW-Hörfunk aus. Im Januar 2023 sollen die letzten Frequenzen abge­schaltet werden. Um diesen Umstieg zu begleiten, hat die BAKOM eine Infor­mati­ons­kam­pagne gestartet. Seit Pfingsten 2017 wirbt man cross­medial unter dem Motto "Radio zieht um." Seit Anfang 2020 wird die Kampagne durch neue Motive erwei­tert und der Umstieg medial breit vorbe­reitet.

DAB+ ist inzwi­schen meist­gehörter Verbrei­tungsweg für den Hörfunk in der Schweiz. Das geht aus dem vom Bundesamt für Kommu­nika­tion (BAKOM) und der Arbeits­gruppe Digi­tale Migra­tion in Auftrag gege­benen Halb­jah­res­bericht hervor. Demnach nutzen 37 Prozent der 2800 befragten Radio­hörer DAB+. Somit ist die Radio-Tech­nologie zum ersten Mal seit Beginn der Erhe­bungen 2015 der meist genutzte Verbrei­tungsweg.

UKW fiel mit 32 Prozent auf den zweiten Rang zurück, dicht gefolgt von Inter­net­radio mit 31 Prozent. Fast sieben von zehn Schwei­zern nutzen vorrangig digi­tale Verbrei­tungs­wege. Heute sind in der Schweiz mehr als 140 Sender über DAB+ zu empfangen.

Serbien

In Serbien werden inzwi­schen fast 80 Prozent der Bevöl­kerung mit einem Multi­plex versorgt, der sich aktuell noch im Test­betrieb befindet. Das Angebot von bisher drei Programmen des öffent­lich-recht­lichen Rund­funks Radio-Tele­vizija Srbije soll demnächst ausge­baut werden – auch mit Privat­radios.

Slowakei

In der Slowakei befinden sich zwei Multi­plexe von Towercom und AVIS im Test­betrieb. Aktuell werden 36 Prozent der Bevöl­kerung mit öffent­lich-recht­lichen und privaten Hörfunk­pro­grammen über DAB+ versorgt.

Slowe­nien

In der früheren jugo­sla­wischen Teil­repu­blik ist ein Multi­plex mit 18 Privat­radio­pro­grammen zu hören, 17 im Simul­cast mit UKW und eines ausschließ­lich digital. 73 Prozent der Haus­halte und 89 Prozent der Auto­bahnen sind versorgt.

Spanien

In den Groß­räumen Madrid und Barce­lona sind je drei Multi­plexe in Betrieb mit Programmen von Radio Nacional de España (RNE) sowie Privat­radios.

Obwohl es noch keinen natio­nalen Plan für die Einfüh­rung von DAB+ gibt, will die spani­sche Auto­nome Gemein­schaft Navarra im Norden Spaniens Sende­plätze für DAB+ ausschreiben. Test­aus­strah­lungen für DAB+ gibt es ferner an der Costa del Sol (Marbella) sowie auf den zu Afrika gehö­renden Kanaren-Inseln Tene­riffa und Gran Canaria (hier ruht der Test­betrieb aller­dings aktuell wegen der Corona-Pandemie).

Tsche­chien

In Tsche­chien ist ein umfas­sender Netz­ausbau erfolgt: Der öffent­lich-recht­liche Rund­funk Cesky rozhlas (CR) erreicht nun – nach Inbe­trieb­nahme von zehn weiteren Sende­anlagen – 95 Prozent der Bevöl­kerung mit seinen Programmen über DAB+.

Neben Cesky rozhlas betreiben Teleko und RTI lokale gemischte Multi­plexe (öffent­lich-recht­lich und privat) in elf Regionen. In der Haupt­stadt Prag gibt es zudem einen weiteren Mux mit zwölf Privat­radios.

Türkei

In vier türki­schen Regionen, unter anderem in den Groß­städten Ankara und Istanbul, gibt es einen Multi­plex des staat­lichen Rund­funks TRT mit acht Programmen im Test­betrieb. Aktuell werden 25 Prozent der Bevöl­kerung erreicht.

Ukraine

In der ukrai­nischen Haupt­stadt Kiew sind vier staat­liche und zehn Privat­radios auf DAB+ in einem regio­nalen Multi­plex zu hören. Bald steigt das Angebot um zwei weitere kommer­zielle Sender, neue Lizenzen wurden an die Veran­stalter Prosto Radio Station und Radio Miami vergeben.

Vatikan

Für den Groß­raum Rom betreibt Radio Vatikan einen Multi­plex mit vier Programmen in unter­schied­lichen Spra­chen.

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