Geschwindigkeit

Neue Kampagne zur Breitband-Messung

Die Bundesnetzagentur hat eine neue Kampagne zur Messung der tatsächlichen Geschwindigkeiten von Internet-Anschlüssen aufgelegt: Kunden sämtlicher Anbieter können ab sofort mitmachen.
Von Marie-Anne Winter

Die Bundesnetzagentur ruft zum Speedtest auf Die Bundesnetzagentur ruft zum Speed-Test auf
Bild: Bundesnetzagentur
Die Bundesnetzagentur startet heute ihre neue Kampagne zur Breitband­messung: Endkunden können mit Hilfe dieses Speed-Tests schnell und einfach die Geschwindigkeit ihres Internetzugangs ermitteln.

Die Bundesnetzagentur ruft zum Speedtest auf Die Bundesnetzagentur ruft zum Speed-Test auf
Bild: Bundesnetzagentur
"Mit unserem Test haben Endkunden die Möglichkeit, eigenständig die Leistungs­fähigkeit ihres breitbandigen Internetzugangs zu überprüfen. Die Breitband­messung erlaubt es, die tatsächliche Datenüber­tragungs­rate des jeweiligen Breitband­anschlusses mit der vertraglich vereinbarten Datenüber­tragungs­rate zu vergleichen. Eine Messung ist dabei anbieter- und technologie­unabhängig möglich", betonte Jochen Homann, Präsident der Bundesnetz­agentur. "Ich hoffe, dass viele Internetnutzer unser Angebot wahrnehmen."

Der Test kann kostenlos für stationäre Anschlüsse unter www.breitbandmessung.de durchgeführt werden. Für mobile Anschlüsse ist eine Messung mit der kostenfreien Breitband­messung-App möglich. Die App kann für Android und für iOS im jeweiligen App Store heruntergeladen werden.

Selbst vergleichen

Die individuellen Messergebnisse können gespeichert werden. Endkunden haben dadurch die Möglichkeit, verschiedene Messungen durchzuführen und miteinander zu vergleichen.

Die Breitbandmessung wurde von der Zafaco GmbH im Auftrag der Bundesnetzagentur entwickelt. Grundlage der Messung sind die Transparenzvorgaben im Telekommunikationsgesetz (§§ 43a, 45n): Endkunden sollen auf einfache Weise Umfang und Qualität von Telekommunika­tionsdiensten selbst vergleichen können. Die gesetzlichen Regelungen sehen vor, dass die Bundesnetzagentur eigene Messungen durchführen oder Hilfsmittel entwickeln kann, damit Endkunden eigenständige Messungen vornehmen können.

Auch für diesen Test wird wieder Java benötigt. Die Bundesnetzagentur begründet diese Entscheidung mit dem Umstand, dass Java noch immer viel verbreiteter sei als HTML5, und man wolle den großen Teil der Endnutzer, die ältere Browser benutzen, nicht ausschließen.

TK-Transparenzverordnung

Chrome-Nutzer aufgepasst: Der Speed-Test verlangt Java. Chrome-Nutzer aufgepasst: Der Speed-Test verlangt Java.
Screenshot von der Testseite
Als weitere wichtige Maßnahme zur Steigerung der Transparenz soll noch in diesem Jahr eine Rechtsverordnung durch die Bundesnetzagentur erlassen werden. Die TK-Transparenzverordnung wird eine Reihe von Maßnahmen enthalten, die zu einer Erhöhung der Transparenz bei Telefon- und Internetdienstleistungen beitragen und die Rechte der Verbraucherinnen und Verbraucher stärken sollen. So ist vorgesehen, die Regelungen zur Kostenkontrolle zu optimieren, weil für Endkunden das aktuell gültige Ende der Vertragslaufzeit oft nur schwer zu ermitteln ist. Außerdem sollen mit der Vorgabe an die Anbieter, ein Produktinformationsblatt zu veröffentlichen, Verbraucherinnen und Verbraucher in die Lage versetzt werden, sich bereits vor Vertragsabschluss auf einen Blick über wesentliche Vertragsinhalte zu informieren.

Sowohl im Rahmen der Arbeiten an der TK-Transparenzverordnung als auch der Entwicklung der Breitbandmessung fand laut Bundesnetzagentur ein intensiver Austausch mit der Branche statt. Gemeinsames Ziel war es, mehr Transparenz im Telekommunikationsmarkt zu schaffen. In einem zweiten Schritt ist mit Blick auf die Breitbandmessung geplant, eine Kartendarstellung anzubieten, in der die Messergebnisse anonymisiert dargestellt werden. Dadurch werden dann auch Vergleiche mit Messergebnissen anderer Endkunden sowie ein Vergleich verschiedener Anbieter möglich sein.

Bereits in den Jahren 2012 und 2013 hatte die Bundesnetzagentur bundesweite Messkampagnen durchgeführt, bei denen Internetnutzer die Datenübertragungsrate ihres Internetzugangsdienstes messen konnten. Die Ergebnisse dieser Messungen flossen jeweils in eine Studie zur Dienstequalität breitbandiger Internetzugänge ein. Die Studien sind auf der Internetseite der Bundesnetzagentur abrufbar.

Mehr zum Thema Bundesnetzagentur