Witzig, seltsam, abwegig: Diese Blogs sind 2014 lesenswert
Szenen einer Ehe
Mit viel Witz dokumentiert Jenny Lawson das Auf und Ab ihrer Ehe. Doch The Bloggess ist bei weitem nicht der übliche rosarote Guckkasten amerikanischer Kuchen-Mamas, die sich im Internet ausbreiten. "Wie Mutter Teresa, nur besser", werden Leser begrüßt. Thema sind Lawsons Ehemann Victor, ihre Tochter Hailey - und auch bei Privatem ist die Schreiberin um keinen bissigen Kommentar verlegen.
Der Blog vor den Blogs
Schon lange bevor das Wort Blog es in den Duden schaffte, betrieb Jason Kottke seine fabelhafte Seite Kottke.org, nämlich seit 1998. Über die Jahre ist sein Sammelsurium zu einem wichtigen Taktgeber bei den schnell wechselnden Internet-Phänomenen geworden. Zu allen möglichen Themen gräbt Kottke etwas aus, und fast immer ist es irgendwie spannend, seltsam, lesenswert oder einfach unglaublich.
Abwegige Themen als Comic verpackt
Diese abwechslungsreichen Blogs bringen Sie durch die dunkle Jahreszeit
Bild: theoatmeal
Paradoxe Hunde, die Tücken der englischen Grammatik oder
der Elektro-Ingenieur Nikola Tesla - kaum ein Thema ist zu abwegig,
um von Matthew Inman nicht als Comic verewigt zu werden. Irrwitzige
Zeichnungen, wilde Fratzen und kluge Texte haben
The Oatmeal zu
einem der beliebtesten Comics im Netz gemacht. Die bunten Geschichten
werden inzwischen auch im Großformat als Poster verkauft.
Der etwas andere Mode-Blog
Übliche Fashion-Blogs zeigen schöne Menschen mit schöner Kleidung gut ausgeleuchtet im perfekten Setting. Jenny Williams geht einen anderen Weg. Mit handgefertigten Zeichnungen zeigt sie auf What My Daughter Wore, was ihre Tochter, deren Brüder und ihre Freunde so alles anziehen. Ob Skater-Outfit, Madonna-Look, oder niedliches Bärenkostüm: Fast alle Stilrichtungen sind vertreten - ganz ohne hohe Modekunst.
Abschlussarbeiten kurz zusammengefasst
Abschlussarbeiten kurz zusammengefasst
Bild: lolmythesis.com
Umständliche Formulierungen, Bandwurmsätze und
Bleiwüsten voller Fachbegriffe: Um den oft drögen wissenschaftlichen
Texten etwas entgegenzusetzen, haben Studenten in den USA ihre
Abschlussarbeiten in witziger Kurzform ins Internet gestellt. Auf
LOL My Thesis
geben sie kurz zusammengefasst wieder, was sie bei
ihren monatelangen Untersuchungen herausgefunden haben. Wegen der
kurzweiligen Beiträge verbreitete sich der erst im Dezember
gestartete Blog von Angela Frankel, einer Studentin am Harvard
College in Cambridge, schnell im Netz.
"Zahlen existieren entweder, oder sie tun es nicht. Das kommt auf die Sichtweise an", lautet etwa die Zusammenfassung einer Arbeit aus dem Fach Philosophie. Von einem Biologie-Institut in Virginia kam der Beitrag: "Ich habe einen Haufen Zebrafisch-Embryonen getötet und sie mit Lasern beschossen, um herauszufinden, wo ein Protein steckte. Es ist überall."
Aus Kentucky bemerkte ein Geisteswissenschaftler: "Ich habe 372 Seiten lang beschrieben, was Kafka mit allem meinte, was er nicht geschrieben hat." Ein Physik-Studierender schrieb: "Ich habe Zeug in Sand fallen lassen und dabei sind lustige Formen herausgekommen." Ein Jurist aus Harvard fasste seine Abschlussarbeit mit den Worten zusammen: "Es kommt darauf an."