Bertelsmann liefert ARD & ZDF gut drei Millionen Firmen-Adressen
Neuer Rundfunkbeitrag:
Der öffentlich-rechtliche Beitragsservice
lässt sich Firmenadressen liefern
Foto: dpa
Der Beitragsservice der
öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten ARD, ZDF und Deutschlandradio - den meisten noch
immer unter dem ehemaligen Namen GEZ bekannt - lässt sich Adressdaten von der
Bertelsmann-Tochter Arvato liefern. Das berichtet das Handelsblatt in seiner heutigen Ausgabe; ein Bertelsmann-Sprecher hat der Zeitung
den Sachverhalt bestätigt. Bei den geleasten Daten handelt es sich demnach um die Adressen von mehr
als drei Millionen kleiner und mittlerer Firmen sowie Selbständiger.
Beitragsservice: Wollen Beitragsgerechtigkeit herstellen
Neuer Rundfunkbeitrag:
Der öffentlich-rechtliche Beitragsservice
lässt sich Firmenadressen liefern
Foto: dpa
Der Vertragspartner des Beitragsservice ist dem Bericht zufolge die Arvato-Tochter BE Direct, an der auch die Auskunftei Creditreform
beteiligt ist. Der für den Einzug des neuen Rundfunkbeitrags zuständige
Beitragsservice der öffentlich-rechtlichen Anstalten sieht in der Praxis indes kein Problem. Eine
Sprecherin der Institution wird im Handelsblatt mit der Aussage zitiert:
"Der Beitragsservice von ARD, ZDF und Deutschlandradio mietet Adressen von Unternehmen an, um auch
im nichtprivaten Bereich eine möglichst weitgehende Beitragsgerechtigkeit herzustellen.
Dies ist explizit im Rundfunkbeitragsstaatsvertrag vorgesehen".
GEZ hat früher auch private Adressdaten von Bertelsmann erhalten
Indes hat der Beitragsservice angekündigt, "bis mindestens Ende 2014" keine privaten Adressen anzumieten. Zu konkreten Details des Vertrags mit BE Direct wollte sich die Kölner Verwaltungsgemeinschaft nicht äußern. "Vertragsdetails mit Unternehmen werden generell nicht kommuniziert", sagte eine Sprecherin des für den Rundfunkbeitrag zuständigen SWR-Justiziars Hermann Eicher dem Blatt. Dieses berichtet, der Vertrag zwischen BE Direct und dem Beitragsservice sei in diesem Jahr auf Vermittlung einer weiteren Arvato-Tochter namens AZ Direct zustande gekommen.
Schon früher hatte die GEZ Privatadressen von der AZ Direct bezogen, wie die Bertelsmann-Tochter bestätigt hat. Seit rund zwei Jahren habe man die Lieferung jedoch eingestellt, wird ein Arvato-Sprecher zitiert.
Unternehmen wehren sich gegen Belastung durch neuen Rundfunkbeitrag
Viele Unternehmen wehren sich gegen die Erhebung des neuen Rundfunkbeitrags. Seit Januar müssen Haushalte und Unternehmen pauschal bezahlen, auch wenn sie gar keine Empfangsgeräte bereithalten. Die Drogerie-Kette Rossmann fühlt sich über Gebühr belastet und hat deshalb Klage gegen den Rundfunkbeitrag eingereicht.