Aufgeschoben

AVM: Darum kommt die FRITZ!Box 6850 5G später

Zahl­reiche 5G-Smart­phones der ersten Stunde sind bereits veraltet. Sollte man unter den Umständen einen 5G-Router veröf­fent­lichen? AVM nennt die Gründe, warum die FRITZ!Box 6850 5G später kommt.
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Die verspätete AVM FRITZ!Box 6850 5G Die verspätete AVM FRITZ!Box 6850 5G
Bild: AVM
Lang­jäh­rige AVM-Nutzer sind es inzwi­schen gewohnt, dass zwischen der ersten Ankün­digung eines neuen FRITZ!Box-Modells und der breiten Verfüg­bar­keit im Handel manchmal viele Monate liegen können. Im Gegenzug werden die Modelle anschlie­ßend aber auch meist viele Jahre mit regel­mäßigen Updates versorgt.

Bei einer FRITZ!Box liegt die erste Ankün­digung nun aber schon sehr lange zurück - und auf dem Markt ist die FRITZ!Box 6850 5G immer noch nicht. Wir haben einmal bei AVM nach­gefragt, was die Gründe für die Verzö­gerung sind.

Erste Ankün­digung im Spät­sommer 2019

Die verspätete AVM FRITZ!Box 6850 5G Die verspätete AVM FRITZ!Box 6850 5G
Bild: AVM
Zuerst ange­kün­digt hatte AVM die FRITZ!Box 6850 5G Anfang September 2019, auf der IFA 2019 konnten wir sie dann erst­mals in Augen­schein nehmen. Damals hieß es, der Router solle "im ersten Quartal 2020" verfügbar sein. Doch erst im Sommer meldete sich AVM hierzu wieder und kündigte eine FRITZ!Box 6850 LTE vorerst ohne 5G zur IFA 2020 an. AVM hat dann die eigent­lich schon bestä­tigte Teil­nahme an der kleinen IFA Special Edition 2020 nach­träg­lich abge­sagt.

Die LTE-Version der FRITZ!Box 6850 kam dann plan­mäßig auf den Markt, für das 5G-Modell hieß es, dieses solle "noch im Jahr 2020" kommen. Doch bis jetzt fehlt jede Spur von der ersten 5G-FRTZ!Box aus dem Hause AVM.

Nach­voll­zieh­bare Gründe für Verschie­bung

teltarif.de hat nicht nur den Netz­start von 5G mitver­folgt, sondern seither auch immer wieder auf Kompa­tibi­litäts­pro­bleme und tech­nische Schwie­rig­keiten der ersten Gene­ration von 5G-Smart­phones hinge­wiesen. In unserem großen Kaufrat­geber zu 5G-Smart­phones gehen wir darauf ein, dass die Geräte der ersten Gene­ration von der tech­nischen Entwick­lung schon über­holt wurden und selbst viele 5G-Handys, die im vergan­genen Jahr 2020 verkauft wurden, die Nutzung des neuen Mobil­funk­stan­dards nur zum Teil ermög­lichen.

Das grund­sätz­liche Problem besteht darin, dass die aktu­ellen 5G-Netze nur ein "Aufsatz" auf die bestehenden LTE-Netze sind. Hinter vorge­hal­tener Hand hört man immer wieder aus Bran­chen­kreisen, dass wenn die 5G-Stand-Alone-Netze kommen (5G  SA), dass dann die ganzen 5G-Geräte, die es aktuell auf dem Markt gibt, für 5G so gut wie wertlos sind.

Bei einem güns­tigen Einsteiger- oder Mittel­klasse-Smart­phone mit 5G, das man ohnehin nach zwei oder drei Jahren ersetzt, ist das verschmerzbar, bei einem teuren Top-Gerät wiegt da die mögliche Fehl-Inves­tition schon schwerer. Und einen 5G-Router kauft man sicher, um ihn über mehrere Jahre zu verwenden. Es ergibt also wenig Sinn, eine 5G-FRITZ!Box auf den Markt zu bringen, die nach ein bis zwei Jahren schon wieder ersetzt werden muss, weil sie tech­nisch veraltet ist.

Die Stel­lung­nahme von AVM

Natür­lich haben wir bei AVM noch­mals zum Stand der FRITZ!Box 6850 5G nach­gefragt - und in ihrer Stel­lung­nahme äußert eine AVM-Spre­cherin ähnliche Bedenken:

Vielen Dank für Ihre Anfrage und dafür, dass Sie unsere FRITZ!Box 6850 5G nicht vergessen haben. :) Der 5G-Ausbau in Europa hat sich in 2020 ja insge­samt verzö­gert inkl. tech­nischer Anpas­sungen. Um den Anwen­dern einer FRITZ!Box 6850 5G eine deut­lich verbes­serte Kompa­tibi­lität zu den 5G-NSA-Netzen und damit letzt­lich auch eine höhere Lang­lebig­keit des Produktes insge­samt zu bieten, erfolgt der Markt­start daher voraus­sicht­lich erst im Früh­jahr dieses Jahres.
Es bleibt also weiterhin abzu­warten, ob die FRITZ!Box 6850 5G in ihrer finalen Fassung nicht nur eine verbes­serte Kompa­tibi­lität zu den 5G-NSA-Netzen bieten kann, sondern auch in den 5G-SA-Netzen problemlos verwendbar sein wird.

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