Vergleich

Das iPhone von Apple im Preisvergleich

Der Griff zu Smartphones anderer Hersteller kann sich auszahlen
Von Björn Brodersen

Allerdings fordert das iPhone von Apple eigentlich das mobile Internetsurfen geradezu heraus. Dafür sorgen das große Display, der Safari-Browser und die spezielle Benutzerführung des Handys. Internetseiten werden so wie auf dem PC darstellt und lassen sich groß- und kleinzoomen. Der bereits angesprochene Kippmodus funktioniert auch, wenn der Nutzer eine Internetseite aufgerufen hat. Auch einen direkten Link zur Internet-Videoseite YouTube gibt es. Allerdings sollte man zur Videoübertragung an einem WLAN-Hotspot stehen, da die Daten aufgrund fehlender UMTS-Unterstützung des iPhones ansonsten nur vergleichsweise langsam übertragen werden. Vorteil von EDGE gegenüber dem schnelleren Datenübertragungsstandard ist die flächendeckende Verfügbarkeit im Netz von T-Mobile zum Ende dieses Jahres sowie der deutlich geringere Akkuverbrauch.

Beim mobilen Internetsurfen kommt auch T-Mobile den iPhone-Käufern mit einer Daten-Flatrate entgegen. Dadurch kommen auch bei übermäßigem Datenvolumenverbrauch keine Mehrkosten auf die Nutzer zu, allerdings will T-Mobile wie beschrieben ab einem bestimmten Verbrauch die Übertragungsrate für die restlichen Tage des Monats herunterschrauben. Der Normalanwender sollte von dieser Beschränkung der Datenrate kaum betroffen sein, da Musik-Downloads mit dem iPhone ohnehin nicht über das Mobilfunknetz sondern höchstens an WLAN-Hotspots erfolgen können. Vielsurfer sollten lieber mindestens den Tarif Complete L buchen.

Nokia E90: Das klassische Gegenstück auch in optischer Hinsicht

Sony Ericsson P1i

Sony Ericsson P1i Hinsichtlich des mobilen Surfens gibt es nur wenige andere Smartphones, die einen ähnlichen Komfort bieten. Neben einigen HSDPA-Handys und den bereits erwähnten Nokia N95 8GB und HTC Touch kommt hier zum Beispiel noch das von uns vor Kurzem getestete Sony Ericsson P1i in Frage. Das klassische Gegenstück - nicht nur in optischer Hinsicht - zum Apple iPhone ist aber der Communicator von Nokia. Das aktuelle Modell Nokia E90 Communicator unterstützt neben EDGE auch die schnellere mobile Datenübertragung per UMTS und HSDPA (bis 3,6 MBit/s) und verfügt ebenso wie das iPhone über eine WLAN-Schnittstelle für den Internetzugang an Hotspots. Internetinhalte kann der Communicator auf einem 800 mal 352 Pixel auflösenden Farbdisplay wie auf dem Computerbildschirm anzeigen. Einzig die Navigation auf den Webseiten fällt etwas umständlicher als bei einem Touchscreen-Handy aus.

Nokia E90

Hier zeigt sich aber eine weitere Stärke des Nokia E90 Communicators: Die Nutzer können sich anders als beim iPhone Zusatzprogramme auf das Symbian-Handy herunterladen. Viele der bereits installierten Anwendungen - etwa Internet-Browser und E-Mail-Software, Quickoffice, Kalender- und Kontakte-Verwaltung - sowie sein Formfaktor und sein Gewicht machen den Communicator eher zu einem Business-Smartphone als zu einem Multimedia-Handy für den Freizeitspaß, auch wenn beispielsweise ein MP3-Player, eine 3,2-Megapixel-Kamera und ein GPS-Empfänger vorhanden sind. Weitere Features: Neben der klassischen Telefonie über die Handynetze bietet das E90 - wie in unserem Testbericht geschrieben - auch die Nutzung der Internet-Telefonie (VoIP). Und es unterstützt mehrere E-Mail-Standards, insbesondere Nokia Intellisync, Mail for Exchange und Blackberry Connect. A propos Blackberry: Im Bereich E-Mail stehen mit den Blackberry-Geräten und dem entsprechenden Push-Service, durch den die Nachrichten sofort aufs Handy gelangen, weitere Spezialisten bereit. Nokia E90 Communicator

Vodafone verlangt für den Communicator je nach gewähltem Tarif Preise zwischen 399,90 Euro (zum Beispiel mit KombiPaket Zuhause 240) und 899,95 Euro (ohne Vertrag). In Verbindung mit dem KombiPaket Zuhause 120 zahlt der Vodafone-Kunde über die Dauer von zwei Jahren 1 268,70 Euro Tarifgrundentgelt inklusive Gerätepreis. Neben den 120 Inklusivminuten fürs Telefonieren ist in dem Tarif ein UMTS-Bonus-Paket zur Nutzung von MobileTV und des Vodafone-live!-Portals enthalten. Eine FairFlat (regelmäßig bis zu 5 GB Inklusivvolumen im Monat) bietet Vodafone für 49,95 Euro im Monat an.

Bei o2 kostet das Nokia E90 zwischen 399,99 Euro (Genion L online) und 749,99 Euro (ohne Vertrag), bei E-Plus 419,99 Euro (mit Time&More 1000 Web mit monatlicher Zuzahlung von 10 Euro) und 799,99 Euro (ohne Vertrag). Hinzu kommen bei o2 25 Euro pro Monat für das Datenpaket mit 5 GB Inklusivvolumen, bei E-Plus sind es 25 Euro im Monat für die UMTS-Flatrate-Option.

Vergleichen oder Warten kann sich am Ende auszahlen

Eines steht fest: Wer zum Apple iPhone bei T-Mobile greift, zahlt mehr als bei anderen Handys, die teilweise sogar mehr und leistungsfähigere Funktionen besitzen. Eingefleischte oder - nach Kennenlernen des iPhones - neue Apple-Fans wird das allerdings wohl kaum vom Kauf des iPhones abhalten - zu hoch ist der Kultfaktor von Hersteller und Gerät. Doch auch für Apple-Fans kann sich etwas Geduld am Ende auszahlen, dafür gibt es gleich mehrere Anzeichen. Der bislang günstigste iPhone-Mobilfunktarif von T-Mobile trägt die Bezeichnung Complete M, es ist also noch Raum für einen späteren Complete-S-Tarif da. Des Weiteren soll es im nächsten Jahr eine iPhone-Version mit UMTS geben, so dass dann auch deutlich schnelleres Surfen abseits von WLAN-Hotspots möglich sein wird. Das jetzt erworbene Modell könnte dann schnell zum teuren Auslaufmodell mutieren. Außerdem wird Apple im Frühjahr kommenden Jahres das Betriebssystem öffnen, so dass auch Fremdanwendungen auf dem iPhone Platz erhalten werden. Andere Interessenten müssen zwangsläufig noch warten, da sie noch an laufende Laufzeitverträge gebunden sind.

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