Breitband-Alternative

Ratgeber: Kostenfallen bei Internet-by-Call umgehen

Wahl von Anbietern mit stabilen Preisen schont die Kasse
Von Ralf Trautmann

Doch auch abseits dieser bekanntesten Falle geben sich manche Schmalband-Provider kreativ: So ist die Änderung der Einwahldaten eine weitere Variante, um schnell an das Geld der Nutzer zu kommen. Hier behalten dann in der Regel die bestehenden Tarife ihre Gültigkeit, aber nur, wenn der Nutzer sich über eine neue Einwahlnummer einwählt. Für den "alten" Zugang dagegen werden die Entgelte massiv erhöht. Besonders tückisch in diesen Zusammenhang ist, das der jeweilige Tarif in der Regel nicht umbenannt wird, da ja "lediglich" die Zugangsnummer geändert wurde. Findige IbC-Anbieter ändern stattdessen auch wahlweise die Benutzerkennung oder das Kennwort. Modem-Karte für Schmalbandzugang
Foto: AVM

Preisgarantie

Um Kunden das Gefühl kalkulierbarer Kosten zu geben, bieten verschiedene IbC-Anbieter in regelmäßigen Abständen eine befristete Preisgarantie. Dies erscheint löblich und auf ein solches Angebot ist zunächst auch Verlass. Allerdings ist gerade beim Auslaufen einer solchen Garantie Vorsicht geboten: In vielen Fällen nutzen Provider diesen Moment, um die Preise drastisch zu erhöhen. Gerade bei langen Preisgarantien sollte der Nutzer deshalb genau auf das Enddatum achten, ansonsten kann er auch hier von unvorhergesehenen Kosten betroffen sein.

Einwahlentgelte

Eine mögliche Kostenfalle liegt auch in den Einwahlentgelten, die manche Anbieter für ihre IbC-Tarife erheben. Diese werden, dem Namen entsprechend, einmalig pro Einwahl fällig, im Gegenzug versprechen die Provider oftmals günstige Minutenpreise oder gar Stunden ganz ohne Minutenpreise. Hier lohnt sich zunächst schon einmal das genaue Nachrechnen: Ob sich ein Tarif ohne Minutenentgelte, wie ihn manche Provider anbieten, bei einem Einwahlentgelt von über einem Euro noch auszahlt, sollte genau geprüft werden. Denn jede unvorhergesehene Trennung der Verbindung erhöht die Telefonrechnung bei Wiedereinwahl massiv.

Einige wenige Provider haben genau hier eine weitere Verdienstmöglichkeiten entdeckt: So gibt es immer wieder Beschwerden von Nutzern, dass mittels einer so genannten Zwangstrennung die Verbindung unterbrochen wird. Die Provider hoffen dann auf eine Wiedereinwahl, die natürlich auch erneut berechnet wird.

Dem Abrechnungstakt muss indes im Gegensatz zu den bekannten Call-by-Call-Anbietern für Telefongespräche derzeit keine große Aufmerksamkeit geschenkt werden: Zwar bieten einige Provider neben dem 60/60-Takt auch Zugänge, die sekundengenau abgerechnet werden. Schlechtere Taktungen sind bei Internet-by-Call allerdings aktuell nicht gegeben.

Datendurchsatz entscheidet über entstehende Kosten

Als sinnvoll und vor allem kostensparend kann sich zudem eine Betrachtung des Datendurchsatzes des jeweiligen Anbieters erweisen: Denn neben einem langsameren Seitenaufbau, der bei Schmalband-Zugängen sowieso schon gegeben ist, kann selbst eine günstige Modemverbindung bei langsamer Datenübertragung auf Dauer teuer werden.

Ursache hierfür kann zum Beispiel der gleichzeitige Zugriff vieler User auf einen Provider mit leistungsschwachem Backbone sein. Allerdings ist dieses Problem mittlerweile nicht mehr von überragender Bedeutung: Die Leistungskraft der Vermittlungsstellen wurde in den letzten Jahren so erhöht, das beim Schmalband-Surfen keine allzu großen Einschränkungen zu erwarten sind. teltarif bietet in der Übersicht zu jedem IbC-Anbieter auch ein tagesaktuelles Diagramm zum jeweiligen Datendurchsatz in einem Praxistest.