Studie

Handys und Hirntumore

Zwei neue Studien mit widersprüchlichen Ergebnissen
Von Björn Brodersen

Wer mit dem Handy telefoniert, hat kein erhöhtes Risiko für Hirntumore. Das ergab, laut einem Bericht des Gesundheitsmagazins Apotheken Umschau, eine Untersuchung deutscher Universitäten für die Interphone-Studie der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Seit dem Jahr 2000 untersuchten die Forscher 844 Patienten mit einem Hirntumor und verglichen sie mit 1 535 Gesunden. Egal ob die Untersuchten nur gelegentlich oder täglich mehr als 30 Minuten per Funk telefonierten - einen Einfluss auf die Entstehung der Hirntumore konnte die Studie nicht nachweisen.

Das Ergebnis der WHO-Studie wird auch von einer Untersuchung aus Großbritannien unterstützt, die vor einigen Monaten veröffentlicht wurde. Schwedische Forscher dagegen gehen sehr wohl von einem Effekt der Handy-Strahlung auf die Entstehung von Tumoren aus. Laut einer am vergangenen Freitag vorgestellten Langzeitstudie [Link entfernt] des Nationalen Instituts für Arbeitsleben (Arbetslivsinstitutet) erhöhe intensives Telefonieren mit dem Handy durchaus das Risiko, an Krebs zu erkranken.

Ein Vergleich von an Krebs erkrankten und gesunden Personen habe gezeigt, dass der Anteil der Intensivnutzer bei der Gruppe der Krebskranken deutlich höher ist. Die Tumore seien außerdem verstärkt an der Kopfseite aufgetreten, an die die Personen das Handy beim Telefonieren gehalten haben. Kjell Mild, der Leiter der Studie, geht von einem um bis zu 240 Prozent erhöhten Krebsrisiko bei häufiger Handytelefonie aus. Den Intensivnutzern empfiehlt er den Einsatz von Freisprecheinrichtungen.

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