Vertragt

Digitaler Polizeifunk lässt weiter auf sich warten

Innenminister können sich nicht auf Finanzierung verständigen
Von AFP / Hayo Lücke

Die Einführung des abhörsicheren digitalen Polizeifunk BOS lässt weiter auf sich warten. Die Innenminister von Bund und Ländern konnten sich auf ihrer Herbstkonferenz in Jena nicht auf ein Finanzierungskonzept für die zukunftsweisende Technologie verständigen. Bundesinnenminister Otto Schily sagte jedoch, er wolle die vorhandenen Hindernisse bei einem Gespräch mit Ländervertretern am Montag in Berlin aus dem Weg räumen.

Nordrhein-Westfalens Innenminister Fritz Behrens (SPD) kündigte an, die Technologie "notfalls im Alleingang" einzuführen. Es sei eine Pflicht, die Beamten "mit vernünftiger Funktechnik auszustatten". Mehrere Länder, darunter Bayern, erwarten vom Bund größere finanzielle Unterstützung.

Der digitale Polizeifunk ist in den meisten europäischen Staaten längst Standard. In Deutschland sind Polizisten noch immer mit dem veralteten analogen Funksystem ausgestattet. Der Digitalfunk hat eine Vielzahl technischer Vorzüge. Er ist im Gegensatz zum Analogfunk abhörsicher und bietet Multimedia im Polizeiauto. Während eines laufenden Gesprächs können zeitgleich alle Arten von Daten übermittelt werden wie etwa Fotos, Gebäudepläne sowie Daten aus Fahndungs- oder Gefahrgutdateien.

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