tankstar-App von Orlen im Praxistest
Zu den bekanntesten Tank-Apps zählen beispielsweise ryd und fillibri. Damit lässt sich relativ bequem an vielen Tankstellen direkt an der Zapfsäule bezahlen, ohne danach mit Bargeld oder Karte in den Shop gehen zu müssen. Viele Autofahrer verzichten aber auf diese Angebote, da die Anmeldung für die Apps oft zu kompliziert ist oder die Apps sich in der Praxis als eher unzuverlässig zeigen. Eine Alternative ist "tankstar" von Orlen, wir haben uns die Vor- und Nachteile des Angebots angeschaut.
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Die tankstar-App von Orlen
Screenshot: Björn König
Die Nutzung der tankstar-App ist denkbar einfach. Nach dem Download ist ein sofortiger Login möglich, dafür ist lediglich die Festlegung eines individuellen PIN-Codes sowie gegebenenfalls die Identifikation per Fingerabdruck-Sensor erforderlich. Für die Auswahl der jeweiligen Zapfsäule muss der dortige QR-Code via tankstar-App eingescannt werden.
Auch hier gibt es einen Unterschied zu konkurrierenden Tank-Apps, bei denen man beispielsweise die Zapfsäulennummer selbst manuell eingeben muss. Ob der Scanvorgang per QR-Code jedoch sinnvoller und bequemer ist, hängt von der Situation ab. Sitzt man für den Bezahlvorgang bereits im Fahrzeug, ist die direkte Eingabe der Zapfsäulennummer per Smartphone zweifelsohne einfacher.
Bezahlvorgang mit Google Pay
Nach Scannen des QR-Codes und Abschluss des Tankvorgangs erfolgt unter Android die bequeme Zahlung via Google Pay. Dies wiederum setzt eine hinterlegte Visa- oder Mastercard voraus, Girokarten können hier (noch) nicht verwendet werden. Das betrifft vor allem Kunden von großen Genossenschafts- oder Privatbanken, bei denen entsprechende Karten normalerweise nicht als Standard zu Girokonten inklusive sind.
Die Sparkassen haben zwar Co-Badge-Karten in Kooperation mit Visa- und Mastercard im Angebot, bei diesen kann es jedoch zu Kompatibilitätsprobleme mit Google Pay kommen. Wer also die Tankstar-App nutzen will, muss als Kunde dieser Institute entweder eine zusätzliche Kreditkarte ordern oder gegebenenfalls zu einem Girokonto bei einer mit Google Pay kompatiblen Direkt- oder Smartphonebank wechseln.
Nachteile der tankstar-App
Wirklich sinnvoll nutzbar ist die App nur, wenn eine star-Station in der Nähe ist, denn weitere Tankstellen werden vorerst nicht unterstützt. Hier bieten Alternativen wie ryd oder fillibri eindeutig mehr. Zumal dort auch die preislich attraktiven freien Tankstellen unterstützt werden. So finden sich die häufig anzutreffenden bft-Stationen zum Beispiel bei fillibri.
Ärgerlich ist zudem, dass tankstar zumindest in unserem Test keine alternativen Zahlungsoptionen anbot, vor allem die Unterstützung von Girokarten bzw. SEPA-Lastschrift und PayPal wäre für viele Kunden sinnvoll, die nicht über eine entsprechende Kredit- oder Debitkarte verfügen. Fraglich ist außerdem, wie praktikabel das System mit dem Scannen von QR-Codes an der Zapfsäule ist.
Bei schlechten Lichtverhältnissen bzw. weniger optimaler Kamerahardware kann es hier durchaus schnell zu Problemen kommen, nicht zuletzt ist das System wie erwähnt nicht optimal, wenn man den Zahlvorgang im Auto abschließen will. Letztendlich muss man in der App im Vergleich zur Konkurrenz auch auf nützliche Zusatzfunktionen verzichten.