Lizenz-Zahlungen

Apple verzeichnet Verzögerungen bei geplantem Online-Musikradio

Musik-Konzerne fordern mehr Geld von Apple
Von dpa / Paulina Gesikowski

Apple Store Musik-Konzerne bremsen Apples Internet-Radio
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Das geplante Online-Musikradio von Apple verzögert sich laut einem Zeitungs­bericht wegen schwieriger Rechtever­handlungen. Apple habe sich zwar bereits mit dem weltgrößten Musik-Konzern Universal Music über die Höhe der Lizenz-Zahlungen geeinigt, Gespräche mit Sony und Warner Music seien aber bisher erfolglos geblieben, schrieb die Financial Times heute.

Apple biete inzwischen 12,5 US-Cent pro 100 abgespielte Songs statt der ursprünglich vorgeschla­genen 6 Cent, berichtete die Zeitung. Das sei so viel, wie das Internet-Radio Pandora zahle. Aber die Musik-Konzerne wollten mit Blick auf den Milliarden-Geldberg und die Marktmacht von Apple mehr.

Ursprünglich habe Apple den Radio-Dienst bereits im vergangenen Herbst zur Marktein­führung des iPhone 5 starten wollen, hieß es. Doch schon damals hatte ein Sony-Manager in einem Interview mehr Geld gefordert.

Musik-Streaming per Internet auf dem Vormarsch

Apple Store Musik-Konzerne bremsen Apples Internet-Radio
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Apple ist mit seiner Online-Plattform iTunes der weltgrößte Musik-Verkäufer. Allerdings ist inzwischen immer mehr das Streaming auf dem Vormarsch, bei dem die Musik nicht mehr herunter­geladen, sondern direkt aus dem Internet abgespielt wird. Dabei gibt es zum einen Abo-Dienste wie Spotify oder Rdio, bei denen für eine Monats­gebühr uneinge­schränkt Musik gehört werden kann. Einen solchen Dienst soll Apple nach bisherigen Berichten ebenfalls erwogen, dann aber verworfen haben. Ein weiteres Modell sind kostenlose Internet-Radios wie Pandora, bei denen der Nutzer einer Playlist folgen, die Titel aber nicht gezielt selbst auswählen kann.

Bei dem Apple-Dienst soll nach früheren Informa­tionen wie bei Pandora Werbung zur Musik angezeigt werden, hieß es. Er solle auf Apple-Geräten wie iPhones und iPads sowie möglicher­weise auch auf Windows-PCs laufen.

Pandora hat nach jüngsten Angaben rund 70 Millionen aktive Nutzer. Dem Unternehmen machen seit Jahren die hohen Lizenz-Zahlungen an die Musik-Konzerne zu schaffen. Apple hätte mit den mehreren hundert Millionen iTunes-Nutzern eine viel größere Datenbasis, um in seinem Radio­dienst die passende Musik für die Kunden auszuwählen. Der iTunes-Store hat inzwischen rund 26 Millionen Songs im Angebot. Unter anderem auch Google und der Online-Händler Amazon arbeiten laut Medien­berichten an neuen Musik-Streaming­diensten.

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