Apple One

Apple One: Dienste-Paket des iPhone-Konzerns im Test

Vergan­gene Woche ist Apples Dienste-Paket "Apple One" an den Start gegangen. Wir haben das Abo-Modell aus Apple Music, Apple TV, Apple Arcade und iCloud-Spei­cher­plan auspro­biert.
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Mitte September veran­stal­tete Apple ein Special-Event. Unter anderem stellte der kali­for­nische Konzern "Apple One" vor, ein Paket aus mehreren Diensten, das im Abo mit einer monat­lich wieder­keh­renden Gebühr Zugang zu Apple Music, Apple TV+, Apple Arcade und einem iCloud-Spei­cher­plan bietet. Seit vergan­gener Woche steht Apple One nun auch für Kunden in Deutsch­land zur Verfü­gung. Wir haben Apple One in einem Test auspro­biert.

Die einzelnen Dienste nehmen wir an dieser Stelle nicht unter die Lupe. Auf der ersten Seite beschäf­tigen wir uns mit Preisen des neuen Dienstes und wie viel sich im Detail beim Abschluss des Abos im Vergleich zu Einzel­buchungen sparen lässt. Außerdem sagen wir Ihnen, worauf Sie bei der Buchung, Verwal­tung und Kündi­gung des Abos achten sollten.

Apple One: Preise und Ersparnis

Apple One im Test Apple One im Test
Foto/Logo: Apple, Montage: teltarif.de
Die Buchung von Apple One ist denkbar einfach. Um den Dienst nutzen zu können, ist nur der Besuch der Einstel­lungen eines iOS-Geräts (zum Beispiel iPhone) nötig. Anschlie­ßend muss auf die Apple-ID geklickt und der Menü­punkt "Abon­nements" ausge­wählt werden. Dort taucht nun die Möglich­keit auf, Apple One zu buchen. Zur Wahl stehen zwei Abo-Modelle von denen auto­matisch eines als "Empfohlen" ausge­wählt ist. In unserem Fall handelt es sich um das Modell "Einzel­person", das die Nutzung von Apple Music, Apple TV+, Apple Arcade und 50 GB iCloud-Spei­cher einschließt. Das Modell "Familie" sieht eben­falls die Nutzung der genannten Dienste vor, der iCloud-Spei­cher­plan ist aber mit 200 GB bemessen.

Für beide Fälle gilt ein kosten­loser Probe­monat. Anschlie­ßend beträgt die monat­liche Nutzungs­gebühr 14,95 Euro für das Einzel­person-Abo und 19,95 Euro für das Fami­lien-Abo. Gegen­über der Einzel­buchung der Dienste lassen sich 6,01 Euro (Einzel­person-Abo) bezie­hungs­weise 8,01 Euro (Fami­lien-Abo) monat­lich sparen. Das ergibt sich aus der Addi­tion der jewei­ligen monat­lichen Preise für Apple Music (9,99 Euro, Familie: 14,99 Euro), Apple TV+ (4,99 Euro), Apple Arcade (4,99 Euro) und den iCloud-Spei­cher­plänen für 50 GB (0,99 Euro) bezie­hungs­weise 200 GB (2,99 Euro).

Bereits vor der Einfüh­rung von Apple One war es möglich zu sparen, indem sich Kunden für ein jähr­liches Bezahl­modell der Dienste Apple Music, Apple TV+ und Apple Arcade entschieden. Diese Preise seien an dieser Stelle auch erwähnt und mit denen für das Apple-One-Abo vergli­chen. So kostet Apple Music bei jähr­licher Bezahl­weise (nur Einzel-Abo, Familie bleibt bei 14,99 Euro pro Monat) 99 Euro (monat­liche Ersparnis gegen­über dem Monats-Abo: 1,74 Euro), Apple Arcade kostet 49,99 Euro (Monat­liche Ersparnis gegen­über Monats-Abo: ca. 82 Cent), Apple TV+ kostet eben­falls 49,99 Euro (monat­liche Ersparnis gegen­über Monats-Abo: ca. 82 Cent). Für die iCloud-Spei­cher­pläne wird keine jähr­liche Bezahl­weise ange­boten. Die zwei Abo-Modelle von Apple One Die zwei Abo-Modelle von Apple One
Screenshot: teltarif.de

Apple One: Fast 100 Euro sparen möglich

Bucht man die Apple-Dienste Music, TV+ und Arcade jeweils im monat­lichen Abo-Modell und addiert die Kosten für den jewei­ligen iCloud-Spei­cher­plan (50 GB für Einzel­per­sonen, 0,99 Euro pro Monat bezie­hungs­weise 2,99 Euro monat­lich für 200 GB) dazu, ergeben sich jähr­liche Kosten in Höhe von 251,52 Euro für Einzel­per­sonen und 335,52 Euro für Fami­lien (Höhere Kosten für Apple Music + mehr iCloud-Spei­cher). In Rela­tion zu den monat­lichen Gebühren von Apple One auf ein Jahr gerechnet, können Einzel­person-Kunden des neuen Abo-Dienstes somit 72,12 Euro sparen, Fami­lien-Abo-Kunden sparen 96,12 Euro.

Wer die Apple-Dienste Music, TV+ und Arcade im jähr­lichen Abo-Modell einzeln bucht und den jewei­ligen iCloud-Spei­cher­plan (50 GB für Einzel­per­sonen, 0,99 Euro pro Monat bezie­hungs­weise 2,99 Euro monat­lich für 200 GB) hinzu­rechnet, spart entspre­chend weniger. Bei Buchung des Einzel­person-Abos von Apple One sind das aber immer noch 31,46 Euro und beim Fami­lien-Abo sind das 76,34 Euro.

Die Premium-Vari­ante von Apple One, die im Rahmen des September-Events ange­kün­digt wurde und weitere (bei uns noch nicht verfüg­bare) Dienste wie Apple News und Apple Fitness+ bereit­stellt, gibt es bei uns entspre­chend übri­gens nicht.

Ausgangs­situa­tion: bestehende Abos

Unsere Ausgangs­situa­tion: Apple Music haben wir vor der Buchung von Apple One bereits im Test-Abo genutzt. Der kosten­pflich­tige Zeit­raum beginnt Ende Januar 2021. Kosten­freie Probe­zeit­räume der Dienste Apple TV+ und Apple Arcade haben wir bereits im Oktober gekün­digt. Zudem nutzen wir einen iCloud-Spei­cher­plan mit 50 GB, der monat­lich mit einer Gebühr von 99 Cent zu Buche schlägt.

Bevor es zur Buchung von Apple One kommt, wird der Hinweis einge­blendet, dass bestehende Abos nicht zur Probe verfügbar sind. Unsere Ausgangs­situa­tion betref­fend sollte also der iCloud-Spei­cher­plan mit 50 GB weiterhin 99 Cent pro Monat kosten und Ende November regulär verlän­gert werden. Das Apple-Music-Abo ist ohnehin noch kostenlos. Inter­essant wird es, ob es nach dem Ablauf des Apple-One-Probe­monats weiterhin bis Ende Januar ohne anfal­lende Kosten zur Verfü­gung steht, vermut­lich aber nicht, weil Apple One das Konzept eines Pakets zu einem Preis verfolgt. Die anderen beiden gekün­digten Abos sollten hingegen im Rahmen des neu gebuchten Apple-One-Abos für einen Monat kosten­frei zur Verfü­gung stehen.

Einzel­person-Abo im Detail

Einzel­person-Abo im Detail

Um das Apple-One-Abo abzu­schließen, muss der Kauf auto­risiert werden. Als Bezahl­mög­lich­keit haben wir PayPal verwendet, weil die Methode bereits in unserem Apple Account zwecks Beglei­chen der monat­lichen Kosten für den iCloud-Spei­cher­plan einge­setzt ist. Im Zuge der Bestä­tigung des Einzel­person-Abos gibt Apple zu verstehen, dass es sich um ein unver­bind­liches Abo handelt, das jeder­zeit mindes­tens einen Tag vor Ablauf des jewei­ligen Verlän­gerungs­datums gekün­digt werden kann. Ansonsten wird es sich auto­matisch verlän­gern. Der erste Monat ist kosten­frei, im Test­fall fällt also erst ab dem 4. Dezember die monat­liche Grund­gebühr von 14,95 Euro für den Dienst an. Aktives Apple-One-Abo und Apple Music Abo Aktives Apple-One-Abo und Apple Music Abo
Screenshot: teltarif.de
Nach Abschluss der Buchung können alle Dienste unmit­telbar in Anspruch genommen werden. Apple Music und Apple TV+ sind als eigene Apps ange­legt, Zugriff auf die Spie­lebi­blio­thek von Apple Arcade erfolgt direkt über das entspre­chende Menü im App Store.

In den Einstel­lungen unter der Apple-ID/Abon­nements können die aktiven Abos verwaltet werden. Nach der Buchung taucht dort auch sofort das Apple-One-Abo mit dem Hinweis auf, dass es am 4. Dezember verlän­gert wird. Direkt darunter ist unser bereits vor der Buchung von Apple One aktiv gewe­senes Abo von Apple Music ange­zeigt. Ab dem 4. Dezember wird dieses in Apple One inte­griert. Die kosten­freie Nutzung, die zuvor bis Ende Januar ange­setzt war, ist damit wie vor der Buchung vermutet nicht mehr möglich. Nutzer, die sich also in einer ähnli­chen Situa­tion befinden, müssen abwägen, ob sie ein bestehendes Abo-Modell bis zu Ende des kosten­freien Zeit­raums ausreizen oder ob ihnen die zeit­nahe Nutzung aller in Apple One enthal­tenen Dienste wich­tiger ist.

Erwäh­nens­wert ist an dieser Stelle eine Beson­der­heit beim Dienst Apple TV+. Käufer von ausge­wählten Apple-Geräten bekommen in der Regel (zumin­dest bislang noch) eine einjäh­rige Nutzungs­zeit des Dienstes ohne weitere Kosten dazu. Hier gilt es eben­falls abzu­wägen, ob man diesen kosten­freien Zeit­raum früh­zeitig für die Nutzung von Apple One beenden will. Die Frage stellt sich insbe­son­dere dann, wenn erst kürz­lich neue Apple-Hard­ware erworben wurde und Apple TV+ damit noch einen längeren Zeit­raum ohne monat­liche oder jähr­liche Kosten verfügbar ist.

Einzelne Dienste können auch abgemeldet beziehungsweise behalten werden Einzelne Dienste können auch abgemeldet beziehungsweise behalten werden
Screenshot: teltarif.de
Beim Klick auf das Apple-One-Abo ergeben sich verschie­dene Optionen. So kann zum Fami­lien-Abo gewech­selt oder das Apple-One-Abo beendet werden. Dann werden alle Dienste sofort beendet und können erst nach erneuter Buchung wieder genutzt werden. Eine weitere Option betrifft das Abmelden oder Behalten einzelner Dienste. Im Beispiel konnten wir uns so für Apple TV+ und/oder Apple Arcade entscheiden. Dann zahlt man aller­dings den regu­lären Preis für das jewei­lige Abo und der Preis-Vorteil des gesamten Apple-One-Pakets geht damit verloren. Bestehende Abos (wie der 50-GB-iCloud-Spei­cher­plan und Apple Music) sind von der Wahl­mög­lich­keit nicht betroffen und müssen separat bear­beitet oder gekün­digt werden. In unserem Fall sind zu den bestehenden Apple Arcade und Apple TV+ hinzu­gekommen, weshalb wir auch nur diese dort bear­beiten konnten.

Nach der Buchung doppelter iCloud-Spei­cher

Im Gegen­satz zum bestehenden Apple-Music-Abo, das nach Abschluss von Apple One in das Gesamt­paket inte­griert wird, ist das bei den iCloud-Spei­cher­plan-Optionen nicht der Fall. Diese agieren unab­hängig von Apple One. Im Einzel­per­sonen-Abo werden die stan­dard­mäßigen 50 GB auf bestehende iCloud-Spei­cher­pläne addiert. Im Test nutzten wir bereits 50 GB zum Preis von 99 Cent pro Monat. Dieses Modell wird auch regulär Ende des Monats zu diesem Preis verlän­gert.

Nach der Buchung von Apple One standen uns somit 100 GB zur Verfü­gung. Würden wir dieses Modell so weiter behalten, fallen nach dem Ablauf des Probe­zeit­raums für Apple One Kosten in Höhe von 15,94 Euro an. Das könnte für den ein oder anderen Nutzer inter­essant sein dem 50 GB Spei­cher­platz zu wenig sind, die nächste regu­läre Stufe von 200 GB mit 2,99 Euro pro Monat aber zu kost­spielig ist. Doppelter iCloud-Speicher durch das Apple-One-Abo Doppelter iCloud-Speicher durch das Apple-One-Abo
Screenshot: teltarif.de

Keine Buchung möglich: Probleme mit iCloud-Spei­cher­plänen

Ein teltarif.de-Leser hat uns darüber infor­miert, dass bei ihm nicht die Möglich­keit bestand, ein Apple-One-Abo abzu­schließen. Auch ein Anruf beim Apple-Support brachte ihm nicht das gewünschte Ergebnis. Apple One soll erst nach und nach zur Verfü­gung gestellt werden, hieß es. Der Leser war jedoch hart­näckig genug und recher­chierte auf eigene Faust, ob es nicht eine andere Lösung geben könne.

Auch verschie­dene Maßnahmen wie Apple-ID aus dem App Store entfernen bezie­hungs­weise die Apple ID voll­ständig vom Gerät zu entfernen und erneut anmelden oder Gerät mehr­fach neu starten, verhalfen nicht zum Ziel. Nach weiteren Recher­chen erwies sich die Lösung dann doch als simpel. Wenn man weiß, wie es geht. Der Ursprung des Problems betrifft nämlich den iCloud-Spei­cher­plan. Der Leser nutzt einen Spei­cher­plan mit 2 TB Kapa­zität.

Damit nun Apple One zur Verfü­gung stehen kann, muss zunächst der gewählte Spei­cher­plan gekün­digt werden und auf eine Größe einge­stellt werden, die in Apple One wählbar ist, also entweder 50 GB im Einzel­person-Abo oder 200 GB im Fami­lien-Abo. Das erwies sich auch nicht als Problem und Daten sollten auch nicht verloren gehen, weil die Umstel­lung, das Down­grade, erst zum nächsten Abrech­nungs­termin erfolgt. Nach einem Gerä­teneu­start konnte der Leser nun Apple One in der Abon­nements-Liste seines Accounts buchen. Anschlie­ßend ist ein iCloud-Spei­cher-Upgrade auf 2 TB wieder manuell möglich. Wie in unserem Fall nach der Buchung von Apple One 100 GB iCloud-Spei­cher­platz zur Verfü­gung standen, hatte nun auch der Leser 2,05 GB, weil die in Apple One enthal­tenen 50 GB dem manuell einge­rich­teten Abo hinzu­gerechnet werden.

Apple One kündigen

Genauso schnell wie das Apple-One-Abo abge­schlossen wurde, ist es auch wieder beendet. Dann endet jedoch der Zugriff auf die Dienste. Das Probeabo kann nicht wieder reak­tiviert werden. Wer sich nach der Kündi­gung wieder neu für ein Apple-One-Abo entscheidet, muss sofort die monat­liche Gebühr zahlen.

Unser bestehendes Apple-Music-Abo war von der Kündi­gung jedoch nicht betroffen. Der kosten­freie Probe­zeit­raum war in der Abover­wal­tung wieder auf Ende Januar datiert. Auch der iCloud-Spei­cher­plan wurde wieder auf den bestehenden in Höhe von 50 GB zum Preis von 99 Cent pro Monat herab­gesetzt.

Wenn Sie sich für das iPhone 12 Pro inter­essieren, können Sie Details zum neuen Apple-Gerät in einem Test­bericht sowie in einem 5G-Test nach­lesen. Das iPhone 12 haben wir uns bereits in einem Hands-on ange­schaut.

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