Apple-GPT

Bericht: Siri soll mehr künstliche Intelligenz bekommen

Alle reden von künst­licher Intel­ligenz, Google, Meta, Micro­soft und jetzt auch Apple? Wird Siri künftig wieder schlauer?
Von / dpa

Apple arbeitet laut einem Medi­enbe­richt an einem Konkur­renz-System für ChatGPT und andere KI-Chat­bots. Die Soft­ware werde intern von einigen Mitar­bei­tern getestet, schrieb der Finanz­dienst Bloom­berg am Mitt­woch (US-Orts­zeit). Es gebe noch keine Entschei­dungen dazu, wie die Tech­nologie für Verbrau­cher verfügbar gemacht werden könnte, hieß es unter Beru­fung auf infor­mierte Personen.

Sprach­liches Niveau eines Menschen?

Bloomberg zufolge, entwickelt Apple ein Gegenstück zu ChatGPT. Bloomberg zufolge, entwickelt Apple ein Gegenstück zu ChatGPT.
Foto: Picture Alliance/dpa/AP
ChatGPT sorgt seit Ende vergan­genen Jahres für Aufsehen, weil der Chatbot auf dem sprach­lichen Niveau eines Menschen kommu­nizieren kann. Die Soft­ware des Start-ups OpenAI wurde dafür mit einer gewal­tigen Menge an Daten trai­niert. Sie formu­liert einen Satz, indem sie Wort für Wort abschätzt, wie er weiter­gehen könnte. Ein Nach­teil des Prin­zips ist, dass das Programm kein Verständnis für die Inhalte hat: Deshalb kann es auch mit Über­zeu­gung Infor­mationen ausgeben, die völlig falsch sind.

Apple Chef sieht großes Poten­zial

Konzern­chef Tim Cook betonte zuletzt im Mai, dass Apple in Soft­ware mit künst­licher Intel­ligenz großes Poten­zial sehe, sie aber mit Bedacht einsetzen wolle. Der iPhone-Konzern setzt Funk­tionen mit maschi­nellem Lernen und künst­licher Intel­ligenz zum Beispiel bei der Verbes­serung von Fotos, der Auto­kor­rektur beim Schreiben oder der Erken­nung von Auto­unfällen und Stürzen ein. Apple war vor mehr als einem Jahr­zehnt auch ein Vorreiter bei Sprach­assis­tenten mit der Soft­ware Siri. Sie ist jedoch weniger sprach­gewandt als etwa ChatGPT.

Kommt die Apple GPT?

Bloom­berg zufolge kann der Apple-Chatbot - ähnlich wie ChatGPT - unter anderem Texte zusam­men­fassen und Fragen auf Basis verfüg­barer Infor­mationen beant­worten. Einige Entwickler hätten der Soft­ware den Spitz­namen "Apple GPT" gegeben. Die Apple-Aktie sprang nach dem Bloom­berg-Bericht zunächst um etwa zwei Prozent hoch. Später flaute das Plus auf rund 0,5 Prozent ab.

Alle entwi­ckeln KI-Systeme

Auch andere Tech-Schwer­gewichte wie Google und der Face­book-Konzern Meta entwi­ckelten eigene Tech­nolo­gien für KI-Chat­bots. Micro­soft ging einen milli­arden­schweren Pakt mit der ChatGPT-Entwick­ler­firma OpenAI ein.

Eine Einschät­zung (von Henning Gajek)

Siri war eines der ersten Sprach­assis­tenten, wurde aber längst von Systemen wie Amazon Alexa über­rundet. Eine Weiter­ent­wick­lung von Siri wäre wünschens­wert. Auf Fragen unter­wegs wie "Zur welcher Stadt oder Land­kreis gehört das Auto­kenn­zei­chen XY" kann Siri bis heute nicht plau­sibel beant­worten und während der Fahrt soll ich ja nicht mobil im Web surfen. In letzter Zeit bemerkt der Autor außerdem, dass die Assis­tentin unter­wegs selbst bei einfa­chen Aufgaben ("Rufe Andreas Muster­mann an") irgendwie schwer tut, obwohl ausrei­chend Netz­ver­sor­gung (LTE/5G) vorhanden sein sollte.

In Kürze wird die iOS-Version 16.6 an die Kunden ausge­lie­fert.

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