Apple will iPhone auch in Indien produzieren
Apple setzt auf Indien: Auch hier sollen iPhones produziert werden
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Apple wird sein Flaggschiff-Produkt iPhone nach
Angaben einer lokalen Regierung schon bald auch in Indien fertigen
lassen. Wie der Technologieminister des Bundesstaats Karnataka
mitteilte, soll eine Produktionseinheit in Provinzhauptstadt
Bangalore in wenigen Monaten ihren Betrieb aufnehmen. "Apple wird
hier seine Telefone zusammensetzen", sagte Priyank Kharge. Noch sei
der Vertrag für die Ansiedlung allerdings nicht unterschrieben.
Apple setzt auf Indien: Auch hier sollen iPhones produziert werden
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Lokale Medien berichten, dass der Bundesstaat noch mit der Regierung
in Neu Delhi darüber verhandle, welche Sondergenehmigungen und
Steuererleichterungen Apple bekommen könne. Eine iPhone-Produktion in
Indien war zuvor schon länger im Gespräch gewesen und bislang daran
gescheitert, dass Indien dem Unternehmen bei seinen Wünschen zur
Steuer- und Zollfreiheit nicht weit genug entgegengekommen war. Laut
lokalen Medien wird Apple in Indien auf seinen Zulieferer Wistron
setzen.
Schwieriger Einstieg
Indien ist für Apple ein wichtiger Zukunftsmarkt - obwohl das Unternehmen dort erst einen sehr kleinen Marktanteil hat. Das liegt vor allem an der hohen Preissensitivität der dortigen Verbraucher. Mit einer lokalen Produktion könnte Apple Importgebühren sparen und konkurrenzfähiger werden.
Die indische Regierung hatte Apple im vergangenen Jahr verboten, gebrauchte, generalüberholte iPhones auf dem indischen Markt zu verkaufen, weil auf diese Weise zu viel Elektroschrott entstehe. Mit den Gebrauchtgeräten wollte Apple einen Fuß in den Markt für preiswertere Smartphones bekommen - zwar hat Apple auch in Indien bei teuren Highend-Geräten einen Marktanteil von 40 Prozent, dieses Segment ist in Bezug auf den Gesamtmarkt aber sehr klein. Insgesamt steht Apple hier im harten Wettbewerb mit anderen Anbietern aus Asien. Firmenchef Tim Cook hatte vor einem Jahr bereits betont, wie wichtig Indien als Mobilfunkmarkt sei - Indien stehe im Mobilfunk ungefähr dort, wo China vor sieben bis zehn Jahren gewesen sei.
In Europa steht Apple in der Kritik, weil der Konzern mit unzulässigen Steuererleichterungen der irischen Regierung Milliardenbeträge auf Kosten der Wettbewerber einspare.