Probleme

Antennagate: Nokia und RIM reagieren auf Steve Jobs

RIM: Kein Blackberry-Nutzer braucht Hülle für guten Empfang
Von Ralf Trautmann

Die Diskussion um Empfangsprobleme beim iPhone 4 schlagen - wie bei nahezu allen Themen rund um das Kult-Handy - hohe Wellen und führten am vergangenen Freitag sogar dazu, das Apple eine außerordentliche Pressekonferenz einberief. Komplikationen mit dem neuen iPhone gibt es in erster Linie, wenn der Nutzer das Smartphone ohne Schutzhülle fest mit der linken Hand umschließt und dabei vor allem den unteren linken Rand des Telefons umfasst. Im Rahmen dieser außerordentlichen Pressekonferenz präsentierte Apple unter anderem auch Messungen mit Geräten anderer Hersteller, so zum Beispiel vom Blackberry-Hersteller RIM sowie Nokia, bei denen laut Apple ein vergleichbarer Signalabfall je nach Handhaltung herbei geführt werden kann. Die Botschaft war klar: Empfangsprobleme können generell bei Smartphones auftreten, die Herausforderung, eine qualitativ gute Antennen-Lösung zu konstruieren, betreffe die gesamte Branche.

RIM und Nokia wenig begeistert

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Apple iPhone 4 Antennagate:
Apple iPhone 4
Bild: Apple
Dass die Konkurrenten dies nicht einfach auf sich sitzen lassen würden, war indes klar: Und so antwortete RIM jetzt in einer offiziellen Stellungsnahme, nachzulesen auf dem Internet-Magazin crackberry.com, das Apples Versuch, RIM in die hauseigenen Problematik mit hereinzuziehen, inakzeptabel sei. RIM habe in der Vergangenheit vielmehr Designs wie die von Apples iPhone vermieden und stattdessen auf Konstruktionen gesetzt, die vor allem in Regionen mit schwachem Empfang die Verbindungsqualität erhöhen. RIM-Kunden müssten zumindest keine Hülle für ihr Endgerät nutzen, um eine gute Verbindung ihrer Smartphones aufrechtzuerhalten, stichelt der Hersteller.

Auch Nokia - wenig überraschend - nicht sonderlich begeistert. In einer Stellungnahme, die das Online-Magazin Engadget veröffentlicht hat, stellen die Finnen klar, das sie bei der Konstruktion von Handys und Smartphones die Funktion der Antenne immer über bestimmte Vorstellungen vom Design stellen würden, wenn dort ein Konflikt bestehe.

Antennen-Konstruktionen seien seit Jahrzehnten eine Kern-Kompetenz von Nokia - nicht zuletzt habe man 1998 das erste Handy mit interner Antenne auf den Markt gebracht. Nokia habe tausende Stunden in Untersuchungen investiert, wie Nutzer ihr Handy halten. Als Ergebnis sicherten die Konstruktionen von Nokia den Empfang in allen Situationen des Lebens, unabhängig zum Beispiel auch davon, in welcher Hand es gehalten wird - einen auf Apple gemünzten Seitenhieb konnten sich die Finnen also offenbar ebenfalls nicht verkneifen.

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