Apple: Entwickler dürfen über Abo-Alternativen informieren
Apple hat sich in einem Gerichtsstreit mit kleineren Entwicklern über die Rolle des Konzerns beim App-Vertrieb auf dem iPhone und iPad auf Änderungen geeinigt. Mit dem Entgegenkommen in der hitzig geführten Debatte soll eine Sammelklage der US-Entwickler beendet werden.
Wie der US-Konzern heute mitteilte, räumt er in dem Vergleich den Entwicklern künftig die Möglichkeit ein, den App-Nutzern Informationen über Abo-Abschlüsse außerhalb des App Stores zu senden. Das darf jedoch nicht innerhalb der App selbst passieren, sondern muss außerhalb der App laufen - beispielsweise per Mail.
Bislang hatte sich Apple strikt geweigert, Informationen über alternative Abo-Möglichkeiten außerhalb des App-Stores in den Anwendungen darzustellen.
Einigung unabhängig von Epic und Spotify
Das App-Store-System von Apple steht aktuell unter Beschuss
Bild: dpa
Die außergerichtliche Einigung mit den kleineren Entwicklern, die
noch von dem Gericht in Oakland (Kalifornien) bestätigt werden muss,
ist unabhängig von dem spektakulären Verfahren, das der
Spiele-Entwickler Epic gegen Apple führt. Allerdings werden beide
Verfahren von Richterin Yvonne Gonzalez Rogers geleitet. Daher könnte
eine Zustimmung von Rogers zu der außergerichtlichen Einigung als
Vorteil für Apple in dem Verfahren gegen Epic gewertet werden.
In dem aktuellen Vergleich mit den Sammelklägern konnte Apple nämlich zentrale Forderungen der Entwickler abwehren, die auch von Epic erhoben werden. So muss Apple weder einen weiteren App-Store auf dem iPhone oder iPad zulassen noch seine Umsatzbeteiligung von bis zu 30 Prozent reduzieren. Ein Urteil in dem Epic-Fall wird in diesem Herbst erwartet.
Allerdings kam Apple den Klägern bei der Freiheit der Preisgestaltung entgegen: Der Konzern erhöht die Anzahl der vordefinierten Preispunkte, die Entwickler für Abonnements, In-App-Käufe und kostenpflichtige Apps festlegen können, von weniger als 100 auf mehr als 500. Alle Zugeständnisse gelten nicht nur für die Kläger aus den USA, sondern werden weltweit eingeführt.
In den USA wird Apple darüber hinaus einen Fonds einrichten, um kleine Entwickler in der Coronakrise zu unterstützen. Anspruchsberechtigte dürfen in jedem Kalenderjahr seit 2015 mit allen ihren Apps im US-Store höchstens eine Million Dollar Umsatz gemacht haben. Die Förderung beträgt bis zu 30.000 Dollar.
App-Store-System von Apple in der Kritik
Das App-Store-System von Apple steht aktuell unter Beschuss. Die EU-Kommission wirft dem iPhone-Konzern unfairen Wettbewerb im Geschäft mit Musikstreaming-Apps wie Spotify vor.
Die Spielefirma Epic will mit einer Klage in den USA erreichen, dass sie und andere Anbieter eigene App Stores auf dem iPhone an Apple vorbei betreiben können. Apple betont, der App Store sei eine für App-Entwickler lukrative Plattform und schütze gleichzeitig die Nutzer vor Betrugsversuchen.
Das iPhone 13 oder auch iPhone 12s soll am 24. September in den Verkauf gehen.