Neuentwicklung: WLAN aus dem Kabelverzweiger
WLAN-Antenne auf dem Kabelverzweiger
Foto: teltarif.de / Thorsten Neuhetzki
WLAN-Hotspots sind seit einigen Jahren im Kommen, doch oft stellt sich gerade für Netzbetreiber die Frage, wo und wie sie die Hotspots realisieren.
Zwar bauen mittlerweile viele lokale und regionale Carrier Glasfaserstrecken und Kabelverzweiger auf, doch Standorte für WLAN-Hotspots zu finden ist
oftmals nicht leicht, sollen sie im öffentlichen Raum sein. Schon vor einiger Zeit haben aber die Kabelnetzbetreiber
Kabel Deutschland (jetzt Vodafone) und Unitymedia ein System gezeigt, wie sie vorhandene Infrastruktur relativ einfach für WLAN-Hotspots
nutzen können: Die Antenne wird einfach auf dem Verstärkerpunkt in Form einer WLAN-Haube montiert. Offenbar von dieser Idee inspiriert, hat
die EnBW mit ihrer Telekommunikationstochter Netcom und der
smart-city-Marke SM!GHT einen WLAN-Hotspot für bestehende Kabelverzweiger bzw. Multifunktionsgehäuse konzipiert - unabhängig
vom Hersteller dieser Gehäuse.
WLAN-Antenne auf dem Kabelverzweiger
Foto: teltarif.de / Thorsten Neuhetzki
Alternative Anbieter mit eigener Infrastruktur bauen ihre Kabelverzweiger in der Regel selbst auf und nutzen nicht die grauen Kästen der
Telekom. Bis zu diesen Kabelverzweigern, die übrigens in kleinerer Form je nach Ausbauart auch bei echten Glasfaseranschlüssen gebraucht werden,
liegt die Glasfaserleitung, über die sich auch ein WLAN-Hotspot anbinden lässt. Auch für die aktive Technik - bei SM!GHT ist es ein grauer Quader -
ist in der Regel im Kasten Platz. Aber: Für eine WLAN-Antenne sind die MFG nicht geeignet, weil sie in der Regel aus Metall sind. Das wiederum hat die Eigenschaft,
Funksignale nicht oder nur schlecht durchzulassen.
Die Technik im Gehäuse
Foto: teltarif.de / Thorsten Neuhetzki
In der Folge kam man bei EnBW auf die Idee, eine kleine Runde Teller-Antenne auf dem Kasten zu montieren und von innen mit dem Signal zu versorgen. So ist die Antenne außerhalb des Metallkastens. Vandalismusschäden erwartet der Hersteller nicht, da die Antenne entsprechend vor Vandalismus geschützt sei.
Straßenlaternen als Hotspot, Ladestation und Mobilfunksender
Bislang hat sich SM!GHT darauf konzentriert, Straßenlaternen mit Sensoren und WLAN-Lösungen zu versorgen. Auch Notruf-Funktionen und Ladestationen für Autos lassen sich zum Teil in die Produkte integrieren. Bei bestehenden Straßenlaternen sei es laut Hersteller ohne viel Aufwand möglich, diese mit WLAN-Hotspots auszurüsten, um so ganze Straßenzüge mit WLAN zu versorgen.
In der Mitte des Kvz ist die aktive Technik
Foto: teltarif.de / Thorsten Neuhetzki
Die eigenen Laternen SM!GHT Base können darüber hinaus mit Ladestationen und Sensoren ausgestattet werden.
Auch LTE kann je nach Variante als Netzbetreiberlösung integriert werden. Auf diesem Weg könnten künftig auch Teile des
künftigen 5G-Netzes von Straßenlaternen aus realisiert werden.