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WhatsApp-Bug: Manipulierter Kontakt "Priyanka" sorgt für Ärger

Fehler benennt Gruppen und Kontakte in "Priyanka" um
Von Hans-Georg Kluge

Auf dieser Einstellungs-Seite lässt sich der Priyanka-Effekt rückgängig machen. Auf dieser Einstellungs-Seite lässt sich der Priyanka-Effekt rückgängig machen.
Screenshot: teltarif.de
WhatsApp hat offenbar einen Bug, mit dem es Angreifern möglich ist, alle Kontakte umzu­benennen. Im Internet erscheinen Berichte, dass eine Kon­takt­datei mit dem Namen "Priyanka" herum­geistert. Wer diesen Kontakt zu seinen eigenen hinzufügt, wird sehen, dass alle WhatsApp-Gruppen und möglicher­weise auch Kontakte in "Priyanka" umbenannt werden. Nach Informationen im Internet soll Priyanka in Indien ein recht häufiger Name sein. Tat­sächlich stammen die meisten aktuell bekannten Fälle aus Indien, so dass zu vermuten ist, dass dieser Bug von WhatsApp zunächst dort entdeckt wurde.

Das verursacht die manipulierte Datei

Auf dieser Einstellungs-Seite lässt sich der Priyanka-Effekt rückgängig machen. Auf dieser Einstellungs-Seite lässt sich der Priyanka-Effekt rückgängig machen.
Screenshot: teltarif.de
Der Fehler dürfte in den Kontakt-Import-Routinen von WhatsApp stecken. Wer über einen Chat den Kontakt "Priyanka" vorgeschlagen bekommt, sollte diesen unbedingt ablehnen und die betreffende Datei nicht speichern. Denn dieser Kontakt führt dazu, dass alle Gruppen von WhatsApp den Namen "Priyanka" erhalten. Unter Umständen sollen auch Kontaktnamen betroffen sein. Ist dies einmal geschehen, ist die Entfernung mit einigem Aufwand verbunden.

Als erster Schritt muss aus der Android-Kontakt-Liste "Priyanka" entfernt werden. Danach muss WhatsApp die Kontaktdatenbank neu einlesen, denn nur so werden die korrumpierten Daten entfernt. Dafür muss in den Android-Einstellungen "Anwendungen" -> "Heruntergeladen" angewählt werden. Unter dem Eintrag von WhatsApp muss der Nutzer die App beenden und die Option "Daten löschen" auswählen. Das löscht nicht nur die Kontaktliste von WhatsApp sondern auch alle Gespräche. WhatsApp legt von den Chats jedoch Backups an, so dass nicht all zu viele Nachrichten verloren gehen sollten. Das Backup kann in den Einstellungen von WhatsApp auch manuell angestoßen werden. Unbekannt ist jedoch, ob sich der Fehler in den Backups festsetzen kann.

Es handelt sich nicht um einen Virus, da die Kontaktdatei von Nutzern manuell weitergeschickt werden muss - was die Verbreitung in Europa zur Zeit vermutlich zusätzlich einschränkt. Eine Entwarnung ist dies jedoch nicht, da der Exploit wahrscheinlich an die hiesigen Bedingungen angepasst werden kann und dann vielleicht auch größeren Schaden anrichtet. Die WhatsApp-Entwickler müssen hier dringend ein Sicherheits-Update veröffentlichen.

Aktuell wohl nur WhatsApp auf Android betroffen

Noch sind keine Berichte bekannt, dass die manipulierte Kontakt-Datei unter anderen Namen auftaucht. Zur Zeit scheint außerdem nur die Android-Version von WhatsApp betroffen zu sein. Zum jetzigen Zeitpunkt sollten Nutzer daher keine Kontakte hinzufügen, die sie nicht persönlich kennen. Ein Update, welches dieses Problem löst, steht zur Zeit nicht zur Verfügung.

Auf unserer Ratgeber-Seite zu Smartphone-Messengern stellen wir Ihnen WhatsApp-Alternativen vor.

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