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Vodafone legt im Mobilfunk wieder zu

Vodafone kann erstmals seit sieben Berichts-Quartalen wieder ein Kundenwachstum im Mobilfunk verzeichnen. Die Umsätze fallen jedoch weiter. Ein Blick auf die Geschäftszahlen.
Von Thorsten Neuhetzki

Die Mobilfunk-Bilanz bei Vodafone Die Mobilfunk-Bilanz bei Vodafone
Foto: Vodafone
30,389 Millionen SIM-Karten waren zum 31. Dezember 2015 im Netz von Vodafone aktiv. Damit bleibt Vodafone zwar hinter Telefónica und der Telekom der kleinste der drei deutschen Netzbetreiber, kann aber einen seit langem anhaltenden Trend unterbinden: Den Kundenverlust. Vodafone verzeichnet gegenüber dem Vor-Quartal (Q2 15/16 des Geschäftsjahres, entspricht Q3 2015 des Kalenderjahres) einen Zuwachs von 0,6 Prozent bei den Kunden­zahlen. Das entspricht 173 000 SIM-Karten.

Mehr als die Hälfte der SIM-Karten sind demnach Vertragskarten. Mit 16,542 Millionen Verträgen zählt der Anbieter nun 196 000 mehr als ein Quartal zuvor. Sieben Quartale lang, also fast zwei Jahre, konnte Vodafone nur Kunden­verluste melden. Ein Vergleich mit dem Vorjahresquartal zeigt, dass binnen Jahresfrist knapp 1,13 Millionen SIM-Karten aus der Datenbank entfernt wurden. Ein Teil dieser Kundenverluste ist auch auf den Prepaid-Markt zurückzuführen. Hier hat Vodafone abermals nicht mehr aktive Kunden in unbekannter Höhe ausgebucht, freut sich aber gleichzeitig über eine wachsende Zahl aktiver Nutzer - deren Höhe ebenfalls nicht genannt wird. Unter Strich bleibt bei Prepaid im Qartalsvergleich aber ein Minus von 23 000 Kunden.

Dass Vodafone nun im letzten Quartal des Kalenderjahres wieder zulegen konnte, führt Vodafone vor allem auf das starke Weihnachtsgeschäft zurück. Die Zahl der Kontrakte in den Red-Tarifen, dem Aushängeschild des Mobilfunkers, wurde auf 5,1 Millionen gesteigert. Im November startete Vodafone zudem Red One, ein Bündel-Angebot aus Mobilfunk, Fernsehen und Internet einen Mobilfunktarif für die ganze Familie (Red+). In den otelo- und Smart-Tarifen zählt der Konzern 1,6 Millionen Nutzer.

ARPU fällt - und mit ihm der Service-Umsatz im Mobilfunk

Die Mobilfunk-Bilanz bei Vodafone Die Mobilfunk-Bilanz bei Vodafone
Foto: Vodafone
Aber auch wenn die Zahl der SIM-Karten steigt - der Umsatz im Mobilfunk fällt: Um 0,6 Prozent ging er gegenüber dem Vorquartal zurück. Bei nun 1,516 Milliarden Euro sind das 90 Millionen Euro weniger. Auch der ARPU, der durchschnittliche Umsatz pro Kunde ließ nach. Er beträgt nun 15,30 Euro, im Vorquartal waren es 15,50 Euro. Allerdings: Gegenüber dem Vorjahresquartal konnte Vodafone zulegen - hier waren es noch 15,10 Euro.

Vodafone will in diesem Jahr im Mobilfunknetz einiges erreichen: VoLTE und HD Voice sollen für eine bessere Telefonie-Qualität weiter forciert werden und die Geschwindigkeit per LTE soll im ersten Schritt auf 500 MBit/s erhöht werden.

Wie sich Vodafone im Festnetzmarkt, also im Kabel- und DSL-Segment geschlagen hat, lesen Sie in einer weiteren Meldung.

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