Netzausbau: NetCologne will verstärkt auf VDSL und Vectoring setzen
Durch die sogenannten Microtube Cables werden die Glasfasern von den Technikräumen bis in die Häuser der Kunden geführt.
Bild: NetCologne
NetCologne will in seinem Versorgungsgebiet das eigene Netz weiter ausbauen. Das gab der Anbieter mit Sitz in
Köln heute im Rahmen der Vorlage seiner Geschäftszahlen bekannt. Dabei setzt das Unternehmen
fortan vor allem auf den Ausbau von VDSL und
VDSL Vectoring, nicht auf eine Glasfaser
bis zum Haushalt des Kunden.
NetCologne setzt auf Vectoring
Durch die sogenannten Microtube Cables werden die Glasfasern von den Technikräumen bis in die Häuser der Kunden geführt.
Bild: NetCologne
Bedingt werde diese Entscheidung durch die Vectoring-Entscheidung der Bundesnetzagentur.
Diese hatte VDSL Vectoring unter vergleichsweise komplizierten Regulierungsbedienungen freigegeben. Gleichzeitig werden die Anbieter dazu angehalten, komplette Ortsnetze
zu erschließen, nicht nur einzelne Kabelverzweiger, die besonders lukrativ sind.
Beim VDSL-Ausbau, auch als FTTC (Fibre to the Curb) bezeichnet, wird das
Glasfaserkabel des Anbieters bis zum grauen Kabelverzweiger am Straßenrand verlegt. Ab dort wird wieder die
Kupferleitung der Telekom verwendet. Aktuell sind
Datenraten von bis zu 50 MBit/s möglich, mit VDSL Vectoring sind
es
sogar bis zu 100 MBit/s im Downstream und 40 MBit/s im Upstream.
NetCologne setzt diese Technologie nun ein, wo ein Ausbau des Glasfasernetzes bis zum Haus nach aktuellem Stand zu teuer wäre. Vectoring wird in der Branche im Allgemeinen als Zwischenschritt angesehen, um möglichst zeitnah schnelles Internet bereitstellen zu können. In naher Zukunft sei dieser Ausbau nun unter anderem in Wesseling, Pulheim, Niederkassel, Elsdorf, Windeck, Eitorf und Betzdorf geplant. Den Ausbau realisiere NetCologne sowohl in Eigenregie als auch durch Breitbandkooperationen, ließ der Anbieter wissen.
In erster Linie wolle NetCologne mit dem Ausbau etwas für die Bestandskundenbindung tun. "Uns ist es wichtig, dass wir unseren Kunden auch langfristig leistungsstarke Netze anbieten können", betont Hermanns. Nur so könne man sich perspektivisch gegen die Konkurrenz durchsetzen. "Die täglichen Anwendungen erfordern immer höhere Bandbreiten und dem können wir nur gerecht werden, indem wir die Glasfaserinfrastruktur konsequent weiter ausbauen", erklärt Hermanns. Ende 2013 waren mehr als 56 500 Gebäude an das eigene Breitbandnetz angeschlossen. Von den rund 388 000 Festnetzkunden versorgt das Unternehmen bereits 149 000 Kunden über das eigene Glasfasernetz.