andere Richtung

Breitband-Anschlüsse: Auch hoher Upstream kann wichtig sein

Optionen zum nachträglichen Erhöhen des Upstreams spärlich
Von Ralf Trautmann

Wie bereits angesprochen, sind die Upstream-intensiven Anwendungen spärlicher als die Downstream-fressenden, wer aber zum Beispiel die hochauflösenden Urlaubsbilder vom heimischen PC via DSL- oder Kabel-Zugang auf ein Foto-Portal laden will, kann mit einem geringen Upstream damit schnell die halbe Nacht verbringen. Die gilt in besonderem Maße auch für den Mobilfunk, denn gerade hier wird zum Beispiel der direkte Upload von Bildern vom Handy auf ein Web-2.0-Portal als Lifestyle-Anwendung beworben. Dies macht aber erst dann Spaß, wenn es auch in einer annähernd akzeptablen Geschwindigkeit möglich ist, und das ist mit dem Durchschnitts-Handy nicht die Regel, die Kosten in diesem Zusammenhang einmal ganz außer Acht gelassen. Sollen neben Fotos sogar Videos in guter Qualität online gestellt werden, kanns noch länger dauern, egal mit welcher Breitband-Technik.

Wer seine heimische Hardware so konfiguriert, dass sich Inhalte auch von "extern" via Internet abrufen lassen, braucht ebenfalls eine sinnvolle Bandbreite in Upstream-Richtung. "Im Kleinen" werden viele Nutzer das Upstream-Problem kennen, wenn Sie eine E-Mail mit großem Anhang verschicken wollen. Doch nicht nur für Stand-alone Multimedia-Daten oder eine Präsentation im E-Mail-Anhang ist ein hoher Upstream relevant. Wer eine eigene Homepage hat und diese um neue Inhalte ergänzen oder zum Beispiel komplett überarbeitet auf den Server schieben will, wird sich unter Umständen ebenfalls über einen hohen Upstream freuen.

Upstream der Kabelanbieter in der Übersicht

  Downstream in MBit/s
1 2 6 10 20 32
KabelDeutschland 128 - 460 - - 2000
Unitymedia - 256 - 600 1024 1024
KabelBW - - 400 - 1000 2500
Upstream-Angaben in kBit/s

Upstream nachträglich erhöhen?

Schön wäre es je nach Nutzungsszenario also, wenn man den "gelieferten" Upstream nachträglich (bzw. vorübergehend) erhöhen könnte. Dies ist jedoch nur in den wenigsten Fällen möglich, wenn nicht eine komplett neue Anschlussklasse mit zweijähriger Laufzeit gewählt werden soll. Die Telekom bietet für 2,04 Euro monatlich immerhin die Option, bei 2000er-DSL-Anschlüssen den Upstream von den besagten 192 kBit/s auf 384 kBit/s zu erhöhen (wenn technisch am jeweiligen Ort realisierbar). In den anderen Tarif-Varianten der Bonner ist eine derartige Option nicht verfügbar, die Reseller haben selbst für die 2000er-Variante die Option Schritt für Schritt aus ihren Sortimenten genommen. o2 indes ermöglicht bei DSL für zwei Euro pro Monat die Erhöhung des Upstreams auf 1 MBit/s, und das in allen drei Geschwindigkeitsklassen (mit 4 MBit/s, 8 MBit/s und 16 MBit/s im Downstream).

KabelBW bietet seinen Kunden dagegen die Möglichkeit, temporär den Durchsatz für Datenströme in beide Richtungen zu erhöhen: Mit einer Mindestlaufzeit von drei Monaten lässt sich die Datenrate bei einem Anschluss mit 6 MBit/s im Down- und 400 kBit/s im Upstream vorübergehend auf 20 MBit/s im Down- und 1000 kBit/s im Upstream anheben, bei einem originären Anschluss mit 20 Mbit/s im Down- und 1000 kBit/s im Upstream auf 32 MBit/s im Down- und 2500 kBit/s im Upstream. In allen Anschlussklassen fallen hierfür monatlich 10 Euro an.

Fazit: Schon bei Buchung auf ausreichenden Upstream achten

Wie unschwer zu erkennen ist, sind die Angebote für nachträglich erhöhten Upstream spärlich. Insofern lohnt es sich, im Fall der Fälle direkt bei der Buchung des neuen Anschlusses auf einen ausreichenden Upstream zu achten. Unsere Breitband-Rechner bietet Ihnen übrigens die Möglichkeit, nicht nur Anschlüsse mit einem Mindest-Downstream zu finden, sondern auch mit einem Mindest-Upstream. Doch eine schwache Leistung der DSL-Leitung muss nicht im nackten Upstream-Wert begründet sein: Was den DSL-Zugang technisch ausbremsen kann und wie Sie Abhilfe schaffen, erfahren Sie auf unserer speziellen Infoseite. Wie Sie Ihren persönlichen Bandbreiten-Bedarf am besten einschätzen, zeigen wir Ihnen in einem weiteren Ratgeberartikel.

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