Pläne

Innenministerium prüft "Katastrophenwarnung 2.0"

Künftig (Terror-) Warnungen über soziale Netzwerke wie Facebook und Twitter?
Von Marc Kessler

Hans-Peter Friedrich Deutschlands Innenminister
Hans-Peter Friedrich
Foto: CDU/ CSU - Henning Schacht
Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) lässt derzeit prüfen, ob Bürger in Zukunft vor Großbränden, Überflutungen oder gar terroristischen Anschlägen auch über soziale Netzwerke wie Facebook und Twitter gewarnt werden können. Das berichtet das Magazin WirtschaftsWoche (WiWo) unter Berufung auf einen Sprecher des Ministeriums.

Soziale Netzwerke als Ergänzung zu klassischen Kommunikationskanälen?

Hans-Peter Friedrich Deutschlands Innenminister
Hans-Peter Friedrich
Foto: CDU/ CSU - Henning Schacht
Demnach untersuchen derzeit Wissenschaftler, wie die Bürger die verschiedenen Web-Dienste nutzen und wo deren Vorteile als Kommunikationskanäle im Krisenfall liegen. Das Gutachten soll bis Mitte des Jahres vorliegen. Danach soll entschieden werden, ob das bestehende Warnsystem künftig durch Internet-Dienste ergänzt wird.

Aktuell nutzen Bund und Länder Fernsehen und Hörfunk, um vor Katastrophen oder Anschlägen zu warnen. Aus dem Bundesinnenministerium heißt es, die Politik müsse auf den veränderten Medienkonsum reagieren. "Gerade junge Menschen sind häufiger im Internet und hören weniger Radio", sagte ein Ministeriumssprecher dem Magazin.

USA haben ähnliches System schon in Betrieb

Die USA indes haben ein ähnliches System bereits installiert. Seit April können sie der WiWo zufolge Terror-Alarm über spezielle Facebook- und Twitter-Accounts auslösen. Die registrierten Nutzer erhalten über diese Seiten (ausschließlich) Nachrichten zu terroristischen Bedrohungen. Über 12 000 US-Bürger sind bereits Abonnenten der entsprechenden Kanäle.

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