"Größe zählt": Nächster Telekom-Chef bekämpft Regulierung
Obermann und Höttges
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Der nächste Telekom-Chef Timotheus
Höttges hat deutlich gemacht, dass er sich wie sein Vorgänger gegen
die Regulierung der Branche einsetzen wird. "Um den Rückstand
gegenüber den US-Telekommunikations- und -Internet-Giganten
aufzuholen, brauchen wir eine europäische Standortstrategie und neue,
mutigere Deregulierungsschritte", sagte Höttges der
WirtschaftsWoche. Er übernimmt zum
Jahreswechsel die Führung der Telekom von René Obermann.
Die europäischen Netzbetreiber fordern schon lange weniger Regulierung in ihrem Geschäft. Aktuell machen sie gegen Pläne der EU-Kommission Front, die Roaming-Gebühren für Telefonate aus dem europäischen Ausland ganz abzuschaffen. Der Brüsseler Druck auf die Preise in den vergangenen Jahren habe zu einem teils ruinösen Wettbewerb geführt, hieß es jüngst in einer Marktanalyse der Deutschen Telekom. Es werde "dogmatisch dem obersten Ziel des Preiswettbewerbs zugunsten des Verbrauchers gefolgt".
Größe zählt
Obermann und Höttges
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In dem Papier heißt es weiter, der Negativtrend ließe sich beenden, wenn sich
die Europäer das US-Modell zum Vorbild nähmen.
"Das Ziel dürfe nicht länger eine verbraucherfreundliche Regulierung mit möglichst vielen Wettbewerbern und ständig
sinkenden Preisen sein", hieß es laut Wirtschaftswoche. "Größe zählt", zitiert das Blatt Höttges.
Hierzu sei eine Konsolidierung erforderlich, damit schlussendlich der Konkurrenz aus den Staaten und aus Asien
getrotzt werden könne.
Derzeit sei die
"Telekommunikation als kritische und systemrelevante Netzindustrie [...] im Vergleich mit den USA und Asien nur noch eingeschränkt konkurrenzfähig", zitiert die Wirtschaftswoche weiter aus dem Papier.
Obermann kündigte Aufgabe des Chef-Postens Ende 2012 an
René Obermann hatte Ende 2012 bekannt gegeben, seinen Posten als Telekom-Chef aufgeben zu wollen. Daraufhin war Höttges zum Nachfolger gekürt worden. Obermann ist seit mehr als 15 Jahren in Diensten der Telekom.