Ericsson: "Zentrum für intelligente Fertigung" in Tallinn
Durch das Zusammenlegen aller Einrichtungen an einem Standort in Tallinn, Estland, soll die Umweltbelastung reduziert und Ericssons Weg zur "Netto-Null-Emission" durch nachhaltige Betriebsabläufe unterstützt werden. Ericsson plant, das 50.000 Quadratmeter große Zentrum voraussichtlich Anfang 2026 in Betrieb zu nehmen.
Ericsson will seine Kohlenstoff-Emissionen im Vergleich zu den vier bestehenden Niederlassungen von Ericsson in Tallinn um bis zu 70 Prozent reduzieren. Das Gebäude sei nachhaltig und energieeffizient, durch die Verwendung von Holzleimbindern und einem Solarpark auf dem Dach.
5G soll Energieverbrauch senken
So in etwa könnte das neue Forschungs- und Technologiezentrum von Ericsson in Tallinn (Estland) aussehen. Start ist für 2026 geplant
Foto: Ericsson
Ericsson betont, dass Mobilfunknetzbetreiber mit energieeffizientesten Netzkomponenten ihre Netzkapazität um das bis zu Zehnfache erhöhen und gleichzeitig den Energieverbrauch um mehr als 30 Prozent senken können.
Aktuell hat Ericsson derzeit mehr als 2200 Mitarbeiter in Estland, darunter Ingenieure und Experten für KI und maschinelles Lernen. Das bestehende Werk spiele eine "strategische Rolle in Ericssons globaler Lieferkette" und ist für mehr als 40 Prozent der Herstellung von Ericssons 5G-Produkten verantwortlich.
Das freut natürlich die Politik. Der estnische Minister für Wirtschaft und Informationstechnologie, Tiit Riisalo, lobt die Entscheidung von Ericsson, in der zukunftsweisenden Stadt Ülemiste ein Hightech-, smartes Fertigungs- und Technologiezentrum zu errichten, als ein "hervorragendes Beispiel für die nächste Generation der Wirtschaft."
Privates 5G-Netz in Tallin gestartet
Ein Blick in eine automatische Fabrik mit 5G-Campus-Netz von Telia und Ericsson in Tallinn
Foto: Ericsson
Die Netzbetreiber Telia und Ericsson haben in Tallinn ein "privates 5G-Netz" eingeschaltet. Es handelt sich dabei um ein sogenanntes Campus-Netz.
Die Entscheidung hat auch einen geopolitischen Aspekt: Immer wieder wird gefordert, dass Europa unabhängiger und eigenständiger werden soll, was Technologie wie 5G (und später auch 6G) angeht. Die Staaten im Baltikum stehen Chinas politischen Ambitionen seit längerem überaus skeptisch gegenüber.
Wer ist Ericsson?
Ericsson, das schwedische Unternehmen für Kommunikationstechnologie und -dienstleistungen, hat seine Firmenzentrale in Stockholm und wurde 1876 gegründet. Heute arbeiten weltweit rund 106.000 Mitarbeiter mit Kunden in 180 Ländern zusammen. Im Jahr 2022 erwirtschaftete Ericsson einen Umsatz von etwa 23 Milliarden Euro.
Ericsson ist an einem Großteil aller kommerziell betriebenen 5G-Live-Netze (147 Netze weltweit) beteiligt. Darunter fallen auch die Netze von Telekom, Vodafone in Deutschland oder der Swisscom in der Schweiz. In Deutschland beschäftigt Ericsson rund 2400 Mitarbeitende an zwöfl Standorten - darunter rund 1000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Bereich Forschung und Entwicklung. Der Hauptsitz ist in Düsseldorf.
Regelmäßig gibt Ericsson seinen Mobility Report heraus.