Swisscom erreicht 50 GBit/s über Glasfaser
Der Schweizer Telekommunikationsanbieter Swisscom gibt beim Festnetz Gas und stellt einen Weltrekord von 50 GBit/s über Glasfaser auf. In einer Pressemitteilung verkündet der Netzbetreiber stolz diesen Meilenstein. Die beeindruckende Bandbreite wurde mithilfe einer 50 Gigabit PON Line Card an bestehender OLT-Hardware erzielt. Im Rahmen einer realen Netzumgebung kamen Übertragungsraten von maximal 50 GBit/s im Down- und 25 GBit/s im Upload heraus. Der Konzern schätzt, dass die Technologie in circa zwei Jahren marktreif ist. Aktuell gibt es hierzulande maximal 10 GBit/s über das Festnetz.
In der Schweiz huschen die Daten stationär besonders schnell
Swisscom dokumentiert den Übertragungsrekord
Swisscom
Als in seinem Heimatland marktführendes Telekommunikationsunternehmen hat Swisscom schon so manchen Meilenstein erreicht, jetzt gibt es einen Ausblick auf die nahe Zukunft des Festnetzes. Pressesprecherin Esther Hüsler erklärt die technischen Hintergründe des 50-GBit/s-Rekords. Es wurde ein Versuchsaufbau unter authentischen Bedingungen im Anschlussnetz durchgeführt. Zum Einsatz kam ein gängiges OLT (Optical Line Terminal), welches den Endpunkt des passiven optischen Netzwerks bildet. Aufgerüstet mit einem Prototyp einer 50 Gigabit PON (Passive Optical Network) Line Card ließ sich die hohe Übertragungsrate erzielen.
Bald soll das Glasfaser 50 GBit/s bieten
Swisscom
Markus Reber, Leiter von Swisscom Netze, sieht zunächst eine Anwendung des Verfahrens im Businesssektor: „PON mit 50 GBit/s wird meines Erachtens zuerst im Geschäftskundenumfeld eine Option sein. Die fortschreitende Virtualisierung der Netze wird es Unternehmen beispielsweise ermöglichen, die benötigte Bandbreite als Option flexibel und bedarfsgerecht einzustellen.“ Ferner beschreibt er einen Nutzen beim 5G-Mobilfunk: „So wird die Technologie schon bald die Erschließung von Mobilfunkantennen, insbesondere für 5G, erleichtern – denn wir können dafür dasselbe Netz nutzen, das wir bereits zur Erschließung von Haushalten gebaut haben.“
50 GBit/s seien für private Haushalte noch nicht notwendig
Video-Streaming boomt, die Downloadgrößen von professionellen Anwendungen und Spielen wächst stetig, aber alles in keinem Rahmen, welcher die bestehende Schweizer Infrastruktur in Bedrängnis bringt. Zumindest ist sich Markus Reber sicher, dass in naher Zukunft keine privaten Verbindungen höhere Bandbreiten benötigen. „Im Massenmarkt für Privatkunden hingegen dürften die heute verfügbaren 10 GBit/s noch über einige Jahre mehr als genügen.“, prognostiziert die Führungskraft. (Quelle: Swisscom)