Handypreise

Studie: Smartphones sind für Milliarden unerschwinglich

Die ganze Welt ist vernetzt, aus fast jeder Ecke kann man ins Internet - theo­re­tisch. Milli­arden Menschen bleiben aber auf der Strecke, weil sie sich ein Smart­phone gar nicht leisten können.
Von dpa /

Wichtige Gesundheitsinformationen kommen heutzutage auch per Handy Wichtige Gesundheitsinformationen kommen heutzutage auch per Handy
Bild: picture alliance/Marijan Murat/dpa
Für Milli­arden Menschen welt­weit sind Smart­phones uner­schwing­lich. Fast 2,5 Milli­arden Menschen lebten in Ländern, in denen ein Handy mindes­tens ein Viertel eines Monats- oder teils sogar Jahres­ein­kom­mens koste, berichtet die Allianz für bezahl­bares Internet. Auch Daten­pa­kete könnten sich viele Menschen nicht leisten.

Preis­spanne ziem­lich groß

Wichtige Gesundheitsinformationen kommen heutzutage auch per Handy Wichtige Gesundheitsinformationen kommen heutzutage auch per Handy
Bild: picture alliance/Marijan Murat/dpa
Die Allianz hat Smart­phone-Preise in 70 Ländern mit nied­rigen und mitt­leren Einkommen und zusammen mehr als fünf Milli­arden Einwoh­nern vergli­chen. In Sierra Leone in West­afrika ist so ein Handy am teuersten. Es kostet mehr als sechs durch­schnitt­liche Monats­löhne, umge­rechnet 225 Euro. Dahinter liegen Burundi, gefolgt von Indien.

Dort, wo fast ein Fünftel der gesamten Welt­be­völ­ke­rung lebt, koste das billigste Gerät zwei durch­schnitt­liche Monats­ge­hälter, fast 300 Euro. Dagegen koste ein Smart­phone in Botsuana oder Jamaika nur rund 20 Euro, rund fünf Prozent des durch­schnitt­li­chen Monats­ein­kom­mens.

Zum einen sei in diesen Ländern der Lebens­stan­dard höher und die Menschen hätten mehr Geld, sagt Teddy Wood­house, Forschungs­di­rektor der Web-Stif­tung, der Deut­schen Presse-Agentur. Dort böten Daten­an­bieter aber auch Geräte ohne Marken­namen an. "Die Geräte sind nicht sehr schick und haben oft lang­sa­mere Prozes­soren und Kameras und klei­nere Spei­cher", sagte Wood­house. Als Einstiegs­ge­räte reiche das aber.

"Die aller­meisten der nächsten eine Milli­arde Menschen, die online gehen, werden dies über ein Mobil­gerät tun", zitiert die Stif­tung Wood­house. "Wenn wir sicher­stellen wollen, dass die Menschen die Vorteile des Inter­nets nutzen können, müssen wir Geräte erschwing­li­cher machen."

Smart­phone sei ein lebens­wich­tiges Versor­gungs­in­stru­ment

In der Coro­na­virus-Pandemie habe sich gezeigt, dass Menschen wich­tige Gesund­heits­in­for­ma­tionen verpassten, weil sie keinen Zugang zum Internet hatten. Ein Smart­phone sei kein Luxus, sondern ein lebens­wich­tiges Versor­gungs­in­stru­ment. Die Allianz ruft Regie­rungen auf, die Produk­tion billiger Geräte zu fördern, die Steuern darauf zu senken und Menschen die Option von Raten­zah­lungen zu geben.

Die Allianz ist eine Initia­tive der Web-Stif­tung von Tim Berners-Lee, der vor 30 Jahren als Physiker bei der euro­päi­schen Orga­ni­sa­tion für Kern­for­schung (Cern) in Genf die tech­ni­schen Grund­lagen für das World Wide Web gelegt hat.

Zeitungs­enten gibt es natür­lich auch in digi­taler Form, gegen solche soll die Websuche des Messen­gers WhatsApp helfen. Mehr dazu lesen Sie in einer weiteren News.

Mehr zum Thema Studie