Studie

Trotz NSA-Skandal: Kaum Skepsis gegenüber Internet-Diensten

Studie zeigt, dass Wenig-Nutzer sensibler auf die Spähaffäre reagieren
Von Rita Deutschbein mit Material von dpa

Trotz NSA-Skandal: Kaum Skepsis gegenüber Internet-Diensten Trotz NSA-Skandal: Kaum Skepsis gegenüber Internet-Diensten
Bild @ Warren Goldswain - Fotolia.com
Internetdienste wie E-Mail erfreuen sich in Deutschland auch nach der Späh­affäre um den US-Geheim­dienst NSA unge­brochener Beliebtheit. Ein Großteil der Internet­nutzer verwendeten E-Mail-Angebote, Daten­speicher in der Cloud und soziale Medien so intensiv wie zuvor, ermittelte eine Studie des Forschungs­instituts ibi research an der Universität Regensburg. Vor allem E-Mail-Dienste würden demnach fast unverändert genutzt. Nur 16 Prozent der Befragten sagten, dass sie nun sensibler mit dem Thema umgehen. Lediglich ein Prozent will auf E-Mail komplett verzichten.

Trotz NSA-Skandal: Kaum Skepsis gegenüber Internet-Diensten Trotz NSA-Skandal: Kaum Skepsis gegenüber Internet-Diensten
Bild @ Warren Goldswain - Fotolia.com
Während aktuell also Datenschützer mehr Kontrolle fordern, Anwälte gegen Geheimdienstprogramme demonstrieren und in den Koalitionsverhandlungen Cyber-Sicherheitsstrategien diskutiert werden, zeigen sich die Nutzer hingegen eher gelassen. Und das, obwohl auch die Daten­leitungen großer Betreiber wie Google angezapft und Nutzer­daten abgegriffen worden sind. Insgesamt soll der US-Geheimdienst weltweit hunderte Millionen von Kontaktlisten aus E-Mail- und Messaging-Diensten gesammelt und ausgewertet haben.

Auf größere Skepsis stoßen Cloud-Speicher. Hier sprechen 31 Prozent von einem "sensibleren Umgang", acht Prozent verzichten komplett darauf. Zu Social-Media-Diensten äußerten sich 32 Prozent skeptisch. Vier Prozent wollen ganz auf eine Nutzung verzichten.

Wenig-Nutzer sind vorsichtiger

Nutzer mit weniger Erfahrung neigen demnach zu größerer Vorsicht. Von ihnen verzichtet sogar rund ein Viertel komplett auf Dienste wie Online-Speicher oder die Kommunikation in sozialen Netz­werken, Chats und Foren. E-Mail-Dienste bleiben bei ihnen aber ebenfalls unverzichtbar. Bei den 36- bis 55-jährigen Internet­nutzern geht mehr als ein Drittel mit Cloud-Speichern und sozialen Netzwerken seit der NSA-Affäre sensibler um.

Die Umfrage wird von der Internet World Messe zusammen mit ibi research durchgeführt und läuft noch bis Anfang Januar 2014. Bei den heute vorge­stellten Ergebnissen handelt es sich um einen Zwischen­bericht. Die komplette Studie soll auf der Internet World im Februar in München vorgestellt werden.

Mehr zum Thema Studie