USA

Streaming: Paramount+ und Showtime verschmelzen

Para­mount+ und Show­time rücken zusammen und bekommen einen neuen Namen. Das kündigte Konzern­chef Bob Bakish in einem Memo an die Mitar­beiter an. Para­mount-Mitar­beiter müssen sich wohl auf Entlas­sungen einstellen.
Von Björn König

Der US-Medi­enkon­zern Para­mount baut sein Geschäft laut einem Bericht des Holly­wood Reporter stra­tegisch um. Demnach sollen die Dienste Para­mount+ und Show­time zu einer gemein­samen Marke verschmelzen. Konzern­chef Bob Bakish kündigte die Ände­rung am Montag­nach­mittag in einem Memo an die Mitar­beiter an. Betroffen ist zunächst der lineare Pay-TV-Kanal Show­time sowie das Premium-Abon­nement von Para­mount+.

Neuauf­stel­lung im Wett­bewerb

Foto: Showtime Networks Michael C. Hall (l.) als Dexter Morgan in Dexter: New Blood
Foto: Showtime Networks
Mit dem Stra­tegie­schwenk will sich Para­mount stärker im Wett­bewerb gegen die starken Rivalen Netflix, Warner Bros. Disco­very und Disney posi­tio­nieren. Dazu Para­mount-CEO Bob Bakish:

"Ich freue mich sehr, den nächsten Schritt in der Entwick­lung unseres Unter­neh­mens mit Euch zu teilen. Wir werden SHOWTIME noch in diesem Jahr sowohl auf Strea­ming- als auch auf linearen Platt­formen voll­ständig in Para­mount+ inte­grieren – und so noch mehr beliebte Fran­chises und Hit-Origi­nale für unsere Zuschauer bereit­stellen. Um diese Ände­rung auch nach Außen wider­zuspie­geln, werden sowohl unser Premium-Abo auf Para­mount+ als auch das lineare SHOWTIME-Angebot in den USA zu Para­mount+ with SHOWTIME".
Wie sich die Ände­rungen konkret auf das inter­natio­nale Angebot von Para­mount+ auswirken, ist aktuell noch unklar. Der Strea­ming-Dienst star­tete erst im Dezember vergan­genen Jahres unter der Marke Para­mount+ in Deutsch­land, aller­dings sind auch hier bereits Inhalte von Show­time inklu­sive. Es ist aber davon auszu­gehen, dass ein Rebran­ding nach den USA auch in anderen Märkten zeitnah umge­setzt wird.

Doppel­spitze für Content

Zunächst soll Chris McCarthy das Show­time-Studio­busi­ness sowie den linearen Kanal leiten, Tom Ryan ist für das gesamte Strea­ming-Geschäft im Konzern verant­wort­lich. Bakish deutete aller­dings im Zusam­men­hang mit der Neuord­nung auch perso­nelle Umstruk­turie­rungen an. Die Kombi­nation von Para­mount+ und Show­time wird somit voraus­sicht­lich im Konzern zu Stel­len­kür­zungen führen.

Darüber hinaus will sich Para­mount ähnlich wie Mitbe­werber Warner Bros. Disco­very künftig auch erfolg­reiche Fran­chises konzen­trieren und bei weniger erfolg­rei­chen Produk­tionen den Rotstift ansetzen. In einem eigenen Memo unter­strich McCarthy das sich ergän­zende Publikum von Show­time und Para­mount+. So wolle man sich künftig auf Produk­tionen konzen­trieren, welche eng mit den Marken­stärken von Show­time verbunden sind. Als Beispiele nannte er Yello­wja­ckets, Billions, Dexter und The Chi.

Warner Bros. Disco­very auf glei­chem Kurs

Der nun ange­kün­digte Stra­tegie­schwenk von Para­mount ähnelt stark den Plänen von Warner Bros. Disco­very. Der Konzern hatte eben­falls ange­kün­digt, seine Marken HBO Max und Disco­very+ auf einer gemein­samen Platt­form mit neuer Marke zu verschmelzen. Unklar ist aller­dings, wie sich die ange­kün­digten Pläne preis­lich auswirken. In einem früheren Inter­view hatte CEO Bob Bakish bereits ange­deutet, dass es bei Para­mount+ zu Preis­erhö­hungen kommen werde. In Deutsch­land liegt das Monatsabo derzeit bei 7,99 Euro und ist damit güns­tiger als Disney+ und das Premium-Abo von Netflix.

Gespräch: So will Para­mount in Deutsch­land erfolg­reich sein

Mehr zum Thema Paramount