Streaming

Netflix & Co.: Sparen Streaming-Dienste bei der Bildqualität?

Immer mehr Strea­ming-Dienste müssen auf die Kosten­bremse treten. Strea­ming-Experte Dan Rayburn hat bei verschie­denen Diensten nach­gehakt und heraus­gefunden, dass Anbieter vor allem bei der Bild­qua­lität sparen wollen.
Von Björn König

Wer sich einen neuen Smart TV kauft, achtet in der Regel beson­ders auf die Bild­qua­lität. Die Stan­dards Ultra HD bzw. 4K sollte der neue Flat­screen nach Möglich­keit schon beherr­schen. Damit der aktu­elle Block­buster dann aber letzt­end­lich wirk­lich in höchster Auflö­sung über den Bild­schirm flim­mert, ist auch ein entspre­chender UHD-Stream erfor­der­lich. Dieser kostet bei Anbie­tern wie Netflix extra, und das Geld wiederum möchten viele Abon­nenten offenbar lieber nicht ausgeben.

Ein wich­tiger Punkt, mit dem sich auch US-Strea­ming-Experte Dan Rayburn beschäf­tigt hat. Er fand heraus, dass Strea­ming-Dienste an der Bitrate sparen wollen, gerade auch weil die höhere Auflö­sung bei vielen Zuschauern nicht ausrei­chend nach­gefragt sei.

Bessere Kompri­mie­rung

Star Trek "Picard" gibt es nicht überall in höchster Auflösung Star Trek "Picard" gibt es nicht überall in höchster Auflösung
Foto: Paramount
Gerade für US-Streamer wird die Auflö­sung offenbar zu einer immer wich­tigeren Stell­schraube für ganz konkrete Kosten­ein­spa­rungen, demnach hätten die Anbieter beispiels­weise an einer opti­mierten HEVC-Kompres­sion gear­beitet. Insge­samt konnten somit beim Daten­durch­satz Einspa­rungen von 25 bis 30 Prozent erreicht werden. Das ist signi­fikant, wenn man sich die globalen Kunden­zahlen der einzelnen Anbieter anschaut.

Opti­mie­rungen bei Cloud Enco­ding, Spei­cher und Zulie­ferung sparte den Strea­ming-Diensten Millionen Dollar pro Jahr ein, dieser Trend werde sich wohl auch mit Blick auf das laufende sowie kommende Jahr fort­setzen. Dass die Einspa­rungen aller­dings für Abon­nenten zu güns­tigeren Preisen führen, ist wohl kaum zu erwarten. Viel­mehr handelt es sich um eine Maßnahme zur Verbes­serung der Profi­tabi­lität.

"Zuschauer merken Unter­schied nicht"

Rayburn weist in seinem Beitrag aller­dings auch auf einen weiteren Aspekt hin. Viele Zuschauer buchen keinen UHD-Stream, weil die Bild­qua­lität auch im HD-Bereich immer besser wird. Insbe­son­dere in Kombi­nation mit HDR könnten viele Zuschauer den quali­tativen Unter­schied zu 4K über­haupt nicht mehr erkennen. Diese Beob­ach­tung lässt sich jedoch kaum für alle Strea­ming-Dienste pauschal fest­stellen.

Ein Beispiel ist der in Deutsch­land verfüg­bare SVoD-Streamer Para­mount+. Blät­tert man hier durch den Katalog, lässt sich beispiels­weise durchaus ein signi­fikanter Unter­schied zu 4K-Inhalten bei Wett­bewer­bern wie Amazon Prime Video erkennen. Bei Netflix ist der Sprung in Sachen Bild­qua­lität zwischen HD und 4K zumin­dest gefühlt weniger auffällig.

In einer weiteren Meldung geht es um das Thema: "Max": Neuer Strea­ming-Dienst startet mit Problemen.

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