Zu hohe Investitionen: Ratingagentur stuft Paramount ab
Paramount investiert in Serien wie "Tulsa King" mit Sylvester Stallone
Foto: Brian Douglas/Paramount+
Ratingagenturen wie S&P bewerten regelmäßig die Bonität großer Konzerne. Solche Ratings haben großen Einfluss auf die Liquidität und vor allem Kreditwürdigkeit der Unternehmen. Setzt eine Agentur das Rating herab, kann dies zu gravierenden finanziellen Konsequenzen führen. Genau dies passiert derzeit dem US-Medienkonzern Paramount Global. S&P stuft dessen Rating von "BBB" auf "BBB-" herab.
Zu hohe Investitionen
Paramount investiert in Serien wie "Tulsa King" mit Sylvester Stallone
Foto: Brian Douglas/Paramount+
Die Ratingagentur begründet ihre Entscheidung mit einer Reihe verschiedener Faktoren, die sich für Paramount Global insgesamt negativ auswirken. So habe der Medienkonzern Schulden angehäuft, zudem seien die makroökonomischen Perspektiven negativ einzuschätzen. Als problematisch zeigen sich vor allem hohe Investitionen in die konzerneigene Streaming-Plattform.
Paramount gibt viel Geld für Content aus, um sich von der starken Streaming-Konkurrenz abzusetzen. S&P kritisiert vor allem, dass aber gerade dieser Bereich trotz Wachstum bei den Aboverträgen Verluste einfahre. Nicht zuletzt seien die Aussichten für das lineare TV-Geschäft ebenfalls eher düster, insbesondere die Werbemärkte zeigen sich darüber hinaus volatil.
Ratingagentur erwartet Kurswechsel
In einem Kommentar sagte S&P Global, dass sie weniger Verluste aus dem schnell expandierenden Streaming-Modell des Studios erwarten, um bessere Rentabilitätsaussichten inmitten einer herausfordernden Entwicklung im linearen TV-Geschäft zu erzielen. In dieser Hinsicht hat Paramount allerdings bereits Schritte ergriffen, so werden beispielsweise Inhalte aus dem Premium-Network Showtime mit Paramount+ kombiniert.
Mittel- bis langfristig dürften sich die Investitionen von Paramount Global in neue Inhalte aber auszahlen. Der Konzern setzt auf Spin-Offs von Franchises wie "Billions" oder "Yellowstone". Erst kürzlich startete der Streamer außerdem "Tulsa King" mit Sylvester Stallone in der Hauptrolle. Darüber hinaus wird Paramount+ zur Heimat für alle Star Trek-Serien.
Mehr Aboverträge allein werden aber wohl nicht genug Geld in die Kasse spülen, Paramount-CEO Bob Bakish hatte deshalb schon mehrmals angedeutet, dass es bei Paramount+ zu Preiserhöhungen kommt. Zumindest für Deutschland gibt es dazu allerdings noch keine näheren Informationen, das monatlich kündbare Abo liegt aktuell bei 7,99 Euro und ist damit günstiger als die Konkurrenz von Amazon und Disney.