Zurück ins Leben

Ausstieg ganz einfach: Daten in sozialen Netzwerken löschen

Frage des Netzwerkes nach Gründen für den Austritt ist unzulässig
Von mit Material von dpa

Ausstieg ganz einfach: Daten in sozialen Netzwerken löschen Ausstieg ganz einfach: Daten in sozialen Netzwerken löschen
Montage: teltarif.de
Surfer sollen nach dem Willen der EU-Kommission künftig das Recht haben, im Web auch wieder vergessen zu werden. Das ist derzeit in sozialen Netzwerken noch gar nicht so einfach. Wer einem Netzwerk den Rücken kehren will, weil ihm etwa gepostete Partyfotos und private Einträge später peinlich sind, muss derzeit noch gehörig im Kleingedruckten suchen. Denn die Möglichkeit zum Austritt verstecken die Netzwerke oft auf ihren Seiten, kritisiert der Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV). So funktioniert der Ausstieg trotzdem.

Weg von Facebook und StudiVZ

Ausstieg ganz einfach: Daten in sozialen Netzwerken löschen Ausstieg ganz einfach: Daten in sozialen Netzwerken löschen
Montage: teltarif.de
Facebook unterscheidet zwischen einer temporären Deaktivierung und dem dauerhaften Löschen des Nutzerkontos - beides dokumentiert das US-Unternehmen auf seiner Seite Wie kann ich mein Konto dauerhaft löschen.

Die "Exmatrikulation" von StudiVZ finden Mitglieder in der Rubrik "Mein Account" (Punkt 3.1 unter Allgemeine Geschäftsbedingungen [Link entfernt] ). Dort heißt es: "Für eine solche Exmatrikulation genügt es, dass sich der Nutzer in der Rubrik 'Mein Account' über die Schaltfläche 'Meinen Account löschen' abmeldet. Alternativ kann der Nutzer die Kündigung einfach per E-Mail unter abmeldung@studivz.net erklären oder auch schriftlich an studiVZ unter Angabe der zuletzt für die Nutzung des studiVZ-Netzwerkes verwendeten E-Mail-Adresse richten." Öffentlich gemachte Informationen bleiben allerdings - wie auch in vielen anderen Netzwerken - erhalten.

Lokalisten und Xing den Rücken kehren

Wer die Lokalisten verlassen will, kann das über die Rubrik "Mein Profil ändern" erledigen oder eine Mail an die Betreiber schicken (Allgemeine Geschäftsbedingungen Punkt 9.1). Die Mailadresse steht dort in folgendem Satz: "Für eine solche Kündigung genügt es, dass das Mitglied in der Rubrik 'mein Profil ändern' über die Schaltfläche 'Account löschen' den nachfolgenden Hinweisen folgt oder alternativ eine E-Mail an deleteuser@lokalisten.de sendet, um die Löschhinweise zu erhalten."

Xing beschreibt die Austrittsmöglichkeiten auf seiner Seite Rücktritt von der kostenlosen Basis-Mitgliedschaft wie folgt: "Um die unwiderrufliche Löschung zu erzielen, klicken Sie auf folgenden Link: http://www.xing.com/app/user?op=cancel [Link entfernt] . Bitte beachten Sie, dass Sie eingeloggt sein müssen, um Ihre Mitgliedschaft auf diese Weise zu beenden. Sie können Ihren Account auch löschen, indem Sie uns per E-Mail unter de-support@xing.com kontaktieren. Betreff: 'XING-Basis Mitgliedschaft beenden'. Oder Sie wählen auf unserer Website 'Hilfe & Kontakt' im rechten unteren Bereich 'Kontakt: E-Mail', 'Thema: Rechnung und Mitgliedschaft', 'Betreff: XING-Basis Mitgliedschaft beenden'."

Myspace, Wer-kennt-wen und Google+ verlassen

MySpace-Müde haben etwas mehr Arbeit vor sich: Um den Account ins Nirvana zu befördern, muss der Nutzer eine Liste mit elf Punkten auf der Seite Wie kann ich meinen Account löschen [Link entfernt] abarbeiten.

Eine Besonderheit bietet Wer-kennt-wen: Dort ist es möglich, auch nur Teile des Profils zu löschen, beispielsweise das Gästebuch oder Fotoverlinkungen. Wie das geht, erläutert der Betreiber auf der Seite Account-Abmeldung [Link entfernt] .

Auch bei der Abmeldung von Google+ sollte man vorher genau überlegen: Möchte man nur das eigene Profil entfernen oder soll wirklich der ganze Google-Account gelöscht werden? Bei einer Löschung des ganzen Accounts gehen auch alle Daten anderer Google-Dienste verloren. Google erläutert den Vorgang auf der Seite Google+ deaktivieren.

Die Frage nach Gründen für den Austritt ist unzulässig

Der Bundesverband hatte in einer im Dezember vorgestellten Studie herausgefunden, dass einige Anbieter die Nutzer auffordern, Gründe für den Austritt zu nennen. Das sei nicht zulässig. Geht es nach dem Portal Ausgestiegen.com, muss man sich darüber aber keine großen Gedanken machen. Die Macher empfehlen, einfach Kauderwelsch, also eine sinnfreie Buchstabenfolge in das entsprechende Feld einzugeben.

Die Studie des VZBV stellt den Betreibern von Online-Netzwerken und anderen Internet-Plattformen kein gutes Zeugnis aus: Jeder zweite Ausstiegswillige hat demnach die Möglichkeit zum Entfernen des Kontos erst nach längerem Suchen gefunden. Vor allem Ältere hätten den Vorgang zu kompliziert und undurchsichtig gefunden, beklagten die Verbraucherschützer. Für die Studie hatte die Marktforscher von Aris im September rund 1 500 Internetnutzer ab 14 Jahren befragt.

Mehr zum Thema Social Media