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So kommt der Inhalt des Smartphone-Displays auf den Fernseher

Ob MHL, SlimPort oder AirPlay: Viele Technologien versprechen, den Inhalt des Smartphone-Displays auf einen Fernseher zu übertragen. Doch funktionieren sie auch in der Praxis? Und welche Wege sind leicht einzurichten? Wir stellen einige vor und zeigen, mit welchen Fallstricken Sie zu rechnen haben.
Von Hans-Georg Kluge

Die bisher vorgestellten Technologien stellen den Bildinhalt direkt auf dem Fernseher oder Beamer dar. Wer hingegen nur spezielle Dateien - zum Beispiel Videos - anzeigen möchte, kann auch auf die DLNA-Technik setzen. Diese unterscheidet zwischen vier Komponenten: Ein Media-Server, ein Media-Renderer, ein Media-Player und ein Media-Controller. Der Media-Renderer ist häufig mit dem Media-Player in einem Gerät realisiert und kann zum Beispiel ein Fernseher sein, aber auch ein AV-Receiver oder Blu-ray-Player. Der Media-Controller steuert die Wiedergabe einer Multimedia-Datei auf dem Renderer bzw. Player. Die Datei kann im lokalen Netzwerk oder auf dem Gerät selbst liegen - die Quelle ist dann der Media-Server.

DLNA ist oft auch die Grundlage von hersteller­spezifischen Lösungen wie zum Beispiel Samsungs AllShare. Diese weisen eine geringe Interoperabilität zu Geräten anderer Hersteller auf. Zwischen Geräten eines Herstellers sind meist keine Probleme zu erwarten.

In der Praxis funktioniert DLNA einigermaßen zuverlässig - auch die Verbreitung ist recht hoch. Ein Nachteil der DLNA-Technik: Die Hersteller müssen nur eine geringe Anzahl Formate unterstützen. Weitere Formate sind lediglich optional - so ist es mitunter Glückssache, ob auch wirklich alle Video- und Musikdateien abgespielt werden können. Die Daten müssen außerdem im Netzwerk freigegeben sein - nicht immer ist dies wünschenswert.

Chromecast: Googles Lösung für die Heimvernetzung

Hier zeigt ein Motorola RAZR den Bildschirminhalt über MicroHDMI an. Hier zeigt ein Motorola RAZR den Bildschirminhalt über MicroHDMI an.
Bild: teltarif.de / Marleen Frontzeck
Auch Google buhlt um Nutzer: Mit seinem Chromecast-Stick bietet Google eine Lösung an, die recht ähnlich wie DLNA funktioniert. Der Chromecast-Stick kostet 35 Euro und stellt alle möglichen Inhalte dar. Video-Streams kommen direkt aus dem Internet - aber auch lokale Video-Daten kommen auf Wunsch an. Die Bedienung und Auswahl der Inhalte erfolgt über das Smart­phone. Wie das genau funktioniert und welche Möglichkeiten Sie mit einem Chromecast haben, erfahren Sie in unserem Chromecast-App-Special und unserem Chromecast-Test.

Tipps für das Hotelzimmer und die mobile Präsentation

In Hotelzimmern stehen oft moderne Flachbildfernseher. Wer auf diesen gerne sein eigenes Programm abspielen möchte, fährt mit Lösungen am besten, die ein HDMI-Signal ausgeben. In einer solchen Situation kommen zum Beispiel kabelgebundene Lösungen wie SlimPort, MHL oder HDMI in Betracht. So lassen sich aber keine Video-Streams über das Hotel-WLAN auf den Fernseher bringen - da ist ein Notebook klar im Vorteil. Diese Tipps gelten natürlich auch, wenn es um eine Präsentation geht: Verkabeltes Equipment ist meist leichter einzurichten und funktioniert zuverlässiger. DLNA, Chromecast oder Miracast sind schwieriger einzurichten - zumal sich in öffentlichen Netzwerken die Frage der Datensicherheit stellt.

Wer sich nicht auf den Hotel-Fernseher verlassen möchte, muss für sein eigenes Equipment sorgen. Dafür bieten sich beispielsweise mobile Beamer an - über ein Modell von Philips berichteten wir. Mobile Beamer benötigen zwar meist recht dunkle Räume, können aber mit geringem Aufwand aufgebaut und betrieben werden. Dank Kopfhörern, einem SlimPort- oder MHL-Adapter und einem HDMI-Kabel wird jede schnöde weiße Hotel-Zimmerwand zu einem Hotel-Kino. Das Bildsignal kann natürlich auch vom Notebook stammen.

Fazit: Technisch perfekte Lösung nicht in Sicht

Ohne Zweifel: Es gibt eine Reihe Möglichkeiten, den Bildschirminhalt vom Smart­phone oder Tablet auf einen Fernseher oder Beamer zu übertragen. Ganz perfekt ist aber kein Weg: Kabelgebundene Lösungen zeigen die Limitierungen der mobilen Plattformen auf - kabellose Techniken hingegen funktionieren vor allem dann gut, wenn sie zunächst die komprimierten Inhalte übertragen, wie das zum Beispiel bei DLNA der Fall ist. Sie setzen aber eine vorhandene Infrastruktur voraus, die ist aber nicht immer vorhanden.

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