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Onlineshopping: So kauft man sicher und günstig im Netz ein

Im Internet einkaufen ist bequem. Doch wie findet man den besten Preis, schützt sich vor Betrü­gern und bekommt das bestellte Produkt möglichst schnell in die Hände? Wir haben die Antworten.
Von dpa /

Sicher einkaufen - auch im Netz Sicher einkaufen - auch im Netz
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Online­shop­ping ist Alltag. Zwei Drittel aller Deut­schen kaufen im Internet ein - das zeigt der Online-Monitor des Handels­verbands (HDE). Im Schnitt gaben sie 2018 rund 1350 Euro aus. Damit die bestellte Ware auch ankommt und am Ende nicht die große Enttäu­schung steht, hilft Skepsis und ein wenig Planung.

Wovor man sich in Acht nehmen sollte, sind Fake Shops. Denn diese gibt es nach wie vor, warnt Eva Rohde vom E-Commerce Verband (BEVH). Betrüger stellen gefälschte Seiten ins Netz, um von arglosen Käufern Geld zu ergau­nern. "Die Shops wirken auf den ersten Blick beson­ders attraktiv, weil dort alles redu­ziert ist und zu Super­preisen ange­boten wird", erklärt Rohde. Beson­ders schnell landet man bei solchen falschen Ange­boten über die Bilder­suche von Google.

Name der Domain beachten

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Manche Fake Shops sind einfach zu entlarven - etwa eine Feuer­wehr, die Schuhe von einer bekannten Marke verkaufen soll. "Wenn der Name der Domain nicht zum Angebot passt, sollten alle Alarm­glocken läuten", so Rohde. Auch schlechtes Deutsch, ein buntes Sammel­surium an Produkten oder die Häufung von Marken­produkten sind mögliche Hinweise.

"Das Wich­tigste ist, dass Käufer erkennen können, bei wem sie kaufen", sagt Rohde. Ein Blick ins Impressum ist daher gerade bei unbe­kannten Online-Shops uner­läss­lich. Nütz­lich sind außerdem Siegel von Prüf­insti­tuten. Sind sie echt, können sie ange­klickt werden und es erscheint ein Hinweis, seit wann dieser Shop zerti­fiziert ist. Laut des Vereins Initia­tive D21 stehen etwa die Güte­siegel von Trusted Shops, EHI oder Tüv Süd für Qualität.

Vergleiche sorgen für Über­blick im Preis­dschungel

Online­shop­ping ist bequem und oft güns­tiger als der statio­näre Handel. Doch ein Vergleich ist nicht ganz so einfach. Denn es gibt Anbieter, die teil­weise täglich ihre Preise verän­dern, erklärt Kirsti Daut­zenberg von den Markt­wäch­tern der Verbrau­cher­zentralen.

In einer Unter­suchung aus dem vergan­genen Jahr haben die Verbrau­cher­schützer gezeigt, dass die Unter­schiede inner­halb weniger Tage teil­weise ekla­tant sind. So kostete eine Hose mal 130 Euro, dann 80 Euro und dann 200 Euro. "Für Kunden sind solche dyna­mischen Preise proble­matisch, weil sie nicht mehr wirk­lich wissen, was ein guter Preis für ein Produkt ist. Es geht also weniger darum, den güns­tigsten Preis zu finden, sondern einen fairen."

Um trotz schwan­kender Preise gute Geschäfte zu machen, sollte man möglichst nicht spontan einkaufen. Das gilt insbe­sondere bei großen Anschaf­fungen. "Wer ein bestimmtes Produkt im Auge hat, sollte die Preise über einige Tage verglei­chen", rät Daut­zenberg. Das geht auch mit Hilfe von Preis­such­maschinen. "Einige zeigen einen Preis­verlauf an. Damit lässt sich besser einschätzen, ob das Angebot fair ist." Bisher machen Läden um die Ecke noch selten bei den dyna­mischen Preisen mit. Ein Blick auf deren Angebot lohnt sich daher auch.

Rabatte per Cash­back oder Coupon sichern

Zusätz­lich sparen lässt sich mit Cash­back-Portalen. Das sind gewis­sermaßen die Internet-Gegen­stücke zu Kunden­karten wie Payback oder Deutsch­land­card. Laut Simeon Gentscheff von Stif­tung Waren­test lassen sich damit im Schnitt zwischen drei und sechs Prozent sparen. Das sei deut­lich mehr als bei herkömm­lichen Kunden­karten. Und: Oft erlassen Händler bei einem Kauf über ein solches Portal die Versand­kosten. Vor allem bei großen Anschaf­fungen oder für Stamm­kunden von Online­shops kann sich das lohnen.

"Verglei­chen Kunden über eine Preis­such­maschine, können sie danach auf einem Cash­back-Portal noch prüfen, ob es dort zusätz­lich einen Rabatt für den Händler gibt", so Gentscheff. Nur von hohen Rabatten lassen sich Kunden aber nicht blenden: Der Endpreis entscheidet.

Die Ersparnis zahlen die Anbieter als Guthaben wieder aus. Hier empfiehlt Gentscheff, auf Details zu achten: Das Guthaben sollte nicht zu schnell verfallen und für eine Auszah­lung sollte man keinen bestimmten Schwel­lenwert errei­chen müssen. Einige der Portale bieten außerdem Rabatt­gutscheine an. "Wer ein bestimmtes Produkt im Auge hat, kann dafür gezielt nach einem Gutschein suchen." Extra regis­trieren müssen sollte man sich dafür aber nicht.

Von der Schnäpp­chen­suche an spezi­ellen Rabatt-Tagen wie dem Black Friday Ende November lassen sich Verbrau­cher lieber nicht locken. Die gezielte Produkt­suche und ein ruhiger Vergleich sparen mehr Geld.

Zahlung auf Rech­nung ist am besten

Die meisten Online­shops bieten mehrere Bezahl­methoden an. "Für Kunden ist die Zahlung auf Rech­nung am besten. Denn dann haben sie die Ware schon in der Hand, bevor das Geld fließt", rät Kirsti Daut­zenberg.

Auf Vorkasse sollte man sich lieber nicht einlassen, insbe­sondere bei Shops, die einem unbe­kannt sind. "Falls die Ware beschä­digt ist oder nicht ankommt, ist es oft schwie­riger, das Geld zurück­zube­kommen." Glei­ches gilt bei der Nutzung einer Kredit­karte.

Ist beim Händler kein Kauf auf Rech­nung möglich, bieten sich viel­leicht Zahlungs­dienst­leister wie PayPal als Alter­native an. Sie helfen mit ihren Käufer­schutz­programmen, wenn mal etwas schief­geht. "Zwar lösen die nicht alle Probleme, aber immerhin gibt es den Verbrau­chern etwas Sicher­heit", sagt Daut­zenberg.

Alter­nativen für die Liefe­rung prüfen

Weiß man, dass man das Paket nicht annehmen können wird, sollte man sich nach einer Alter­native für die Liefe­rung umsehen. "Paket­shops, freund­liche Nach­barn, mit denen man sich vorher abge­spro­chen hat, oder Schließ­fächer der Logis­tikun­ternehmen sind Möglich­keiten", zählt Eva Rohde auf. "Wer kann, sollte so etwas als Zustellort angeben."

Wenn es der Arbeit­geber zulässt, kann man sich die Ware an seinen Arbeits­platz liefern lassen. Oder man wählt Click and Collect, wenn es diese Option gibt: Also ein Produkt online bei einem Händler bestellen und in einer von dessen Filialen abholen.

In einem ausführ­lichen Ratgeber haben wir aufge­zeigt, wie Sie einen seriösen Online-Shop erkennen.

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