Themenspezial: Verbraucher & Service Bonusprogramm

Sparkassen werten Girocard mit Payback-Funktion auf

Die Spar­kassen statten ihre Giro­cards mit der Payback-Funk­tion aus. Zudem bringen sie mehr als 9000 Unter­nehmen aus ihrem Loya­litäts­system mit ein.
Von mit Material von dpa

Das Bonus­pro­gramm Payback kann im kommenden Jahr seine Nutzer­zahlen ausweiten. Vermittler sind die Spar­kassen, die Payback als neuer Partner den Weg öffnen. "Die Spar­kassen haben über 9000 Unter­nehmen in ihrem eigenen Loya­litäts­system und bringen diese mit in das Payback-Programm ein", sagte Geschäfts­führer Bern­hard Brugger. So könnten die Kunden dann auch an vielen Verkaufs­stellen im Einzel­handel Punkte sammeln. Neu hinzu kommen wird im nächsten Jahr auch die Edeka-Gruppe inklu­sive Netto und Markt­kauf, wie seit vergan­genem Jahr bekannt. "Das bringt enorm viel Größe und Möglich­keiten on top für Kunden ins Programm", sagte Brugger.

Die Spar­kassen-Finanz­gruppe und Payback hatten bereits Mitte November ihre Zusam­men­arbeit vertrag­lich besie­gelt. Die Spar­kassen werten die Giro­card durch die Koope­ration mit dem Bonus­system Payback auf. Millionen Spar­kassen-Kunden sollen ab 2025 beim bargeld­losen Bezahlen mit der land­läufig oft noch "EC-Karte" genannten Plas­tik­karte direkt Payback-Bonus­punkte sammeln können. Das funk­tio­niert auch über die Bezahl-App der Spar­kassen für Android-Smart­phones und für Apple Pay auf iPhone und Apple Watch, sofern hier die Spar­kas­sen­card einge­bunden wurde. "EC-Karten" der Sparkassen bekommen Payback-Funktion "EC-Karten" der Sparkassen bekommen Payback-Funktion
Foto: girocard.eu, Logo: Payback-Group, Montage: teltarif.de
Payback-Nutzer können bei Einkäufen bei etwa 700 Part­ner­unter­nehmen wie Tank­stellen, Drogerie- und Super­märkten Bonus­punkte sammeln, um diese später gegen Prämien oder Gutscheine einzu­tau­schen. Auch bei Einkäufen in Online-Shops greift das Payback-Programm - nicht nur über den Internet-Browser am Computer, sondern auch App-basiert auf dem Smart­phone oder Tablet.

Spar­kassen: Mehr als 40 Millionen Giro­cards

Allein die Spar­kassen haben über 40 Millionen Giro­karten im Umlauf. "Das ist ein ziem­liches Pfund, das wir an der Stelle gewinnen", sagte Brugger. "Eine Giro­karte zum Punkten bündelt wieder viele Services für die Kunden, und sie können die Karte genauso in der Payback App zum Zahlen hinter­legen." Zusätz­lich will Payback verschie­dene Finanz­pro­dukte in den Vorder­grund rücken, für die es dann auch Rabatt­punkte geben soll. Wie berichtet erfreut sich die Giro­card auch gene­rell einer wach­senden Beliebt­heit. Die Deut­sche Kredit­wirt­schaft will die Debit­karte verstärkt auch in Handy-Wallets bringen.

Payback ist mit 31 Millionen Kunden das größte Bonus­pro­gramm in Deutsch­land. Die teil­neh­menden Unter­nehmen vergeben Rabatt­punkte und erhalten dafür Einblick in die Käufe ihrer Kund­schaft. Auf dieser Grund­lage können Marke­ting­abtei­lungen die Kunden ziel­genau mit Ange­boten und Werbung anspre­chen. Unum­stritten sind Bonus­sys­teme nicht. Verbrau­cher­schützer warnen davor, nicht zu viele persön­liche Daten für etwas Rabatt preis­zugeben und somit zum "gläsernen Kunden" zu werden.

Manche Firmen setzen auf eigene Kunden­bin­dungs-Programme

In den vergan­genen Jahren haben viele Unter­nehmen eigene "Loyalty"-Programme aufge­legt. So war Anfang vergan­genen Jahres publik geworden, dass sich die Super­markt­kette Rewe auf ihr eigenes Rabatt­system konzen­trieren wird - diese wird bei Payback dann durch die Edeka-Gruppe ersetzt. Und dem Vernehmen nach will die in mehreren euro­päi­schen Ländern präsente Tier­fut­ter­kette Fress­napf in abseh­barer Zukunft nur noch auf die eigene App setzen. Payback wiederum testet in Öster­reich seit einem Jahr eine "Payback Tier­welt", die dann vermut­lich auch in Deutsch­land an den Start gehen wird.

Im Saldo ist Payback nach Brug­gers Worten kräftig gewachsen: "Wir haben in den letzten Jahren über hundert neue Partner dazu­gewonnen, von Amazon über C&A bis hin zu Globus und Decathlon, insge­samt sind es jetzt knapp 700 Partner aus allen Bran­chen." Genauso wichtig sei die Verlän­gerung einiger Part­ner­ver­träge. Brugger nannte unter anderem den Medi­kamen­ten­groß­händler Phoenix, die Buch­han­dels­kette Thalia, die Bio-Super­markt­kette Alna­tura, und als "sehr wich­tige" Vertrags­ver­län­gerung die dm Droge­rie­märkte. "Wir werden in 2025 so viel Kunden­ver­bin­dung und -inter­aktion haben wie noch nie zuvor", sagte er.

Das Unter­nehmen habe den Online-Bereich ausge­baut und sei etwa bei Reisen erfolg­reich. Die Hälfte des Geschäfts sei digital. "Die Zahl der aktiven Payback-App-Nutzer ist von acht Millionen im Jahr 2019 auf mitt­ler­weile knapp zwölf Millionen gestiegen, insge­samt sammeln über 31 Millionen Payback-Kunden Punkte in Deutsch­land." Die Payback-App sei nach Amazon und Ebay die Nummer drei der Shop­ping-Apps in Deutsch­land.

Wie berichtet bietet Payback auch einen eigenen mobilen Bezahl­dienst an.

Mehr zum Thema Online-Shopping