Samsung Galaxy Z Flip: Handy mit Falt-Display ausprobiert
Samsung hat neben seinen neuen Smartphones der Galaxy-S20-Reihe auch sein zweites Handy mit faltbarem Display vorgestellt. Das Samsung Galaxy Z Flip, so der Name des Telefons, war keine richtige Überraschung mehr. Das Gerät wurde schon vor geraumer Zeit geleakt. Dennoch war die eigentliche Präsentation sehr interessant, zumal der Hersteller einige Hintergründe zum Galaxy Z Flip erzählt hat.
Samsung stehe zu Handys mit faltbarem Display. In die Konzeptionierung des neuen Modells seien die mit dem Galaxy Fold im vergangenen Jahr gemachten Erfahrungen mit eingeflossen. So habe der Hersteller den Klappmechanismus weiter verbessert. 200 000 Mal sollen die Kunden das Handy auf- und zuklappen können, ohne dass die Qualität leidet. Winzig kleine Bürsten sollen dafür sorgen, dass kein Staub ins Innere gelangt.
Samsung Galaxy Z Flip ausprobiert
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Klein und handlich
Beim Galaxy Z Flip hat Samsung den Ansatz verfolgt, ein Handy auf den Markt zu bringen, das einerseits das von den Kunden gewünschte große Display an Bord habe, dennoch aber sehr kompakt sei - halt eben im zusammengeklappten Zustand. Beim Galaxy Fold sei die Idee gewesen, aus dem Handy auch ein kleines Tablet zu machen. Auch das Design stand bei der Entwicklung des Galaxy Z Flip im Vordergrund.
Das Innendisplay ist 6,7 Zoll groß. Es bietet Full-HD-Plus-Auflösung (1080 mal 2636 Pixel) und hat aufgrund des ungewöhnlichen Formats ein Seitenverhältnis von 21,9:9. Einerseits kann der komplette Touchscreen für eine einzige Anwendung genutzt werden. Es steht aber auch ein "geteilter Bildschirm-Modus" zur Verfügung, sodass zwei unterschiedliche Programme parallel laufen.
Das Außendisplay ist nur 1,05 Zoll groß. Hintergrund für den recht kleinen Monitor sei auch das Design des Telefons gewesen. Dennoch können die wichtigsten Informationen wie Datum und Uhrzeit, eingehende Anrufe, SMS oder auch WhatsApp-Nachrichten dargestellt werden. Wird die Meldung angetippt und das Handy geöffnet, so landet der Nutzer automatisch in der passenden App.
Zusammengeklappt ist das Gerät sehr handlich
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Kamera mit Freihand-Modus
Die Hauptkamera hat zwei 12-Megapixel-Objektive - einmal Weitwinkel (F1.8) und einmal Ultra-Weitwinkel (F2.2, 123 Grad). Die Frontkamera bietet eine Auflösung von 10 Megapixel. Besonders spannend: Samsung hat einen Freihand-Modus integriert. Das ist möglich, weil sich das Handy in verschiedenen Stellungen (bzw. sogar stufenlos) aufklappen lässt.
Der Freihand-Betrieb ist unter anderem für Nachtaufnahmen ohne Stativ interessant. Dabei macht die Kamera 15 Aufnahmen in fünf Sekunden, die dann kombiniert werden. Auch die Videotelefonie ist dank der Möglichkeit, das Handy aufgeklappt hinzustellen, freihändig möglich. Dazu will Samsung eine angepasste Version von Google Duo vorinstallieren.
Diesen Eindruck hinterließ der Faltmechanismus
Das Samsung Galaxy Z Flip ist im geschlossenen Zustand 87,4 mal 73,6 mal 17,3 Millimeter groß. Wird das Gerät geöffnet, so hat es Ausmaße von 167,3 mal 73,6 mal 7,2 Millimeter. Das 183 Gramm schwere Smartphone liegt gut in der Hand. Es ist wertig verarbeitet, zieht allerdings Fingerabdrücke magisch an - Design sei Dank.
Der Faltmechanismus wirkt sehr stabil, der Übergang zwischen der oberen und unteren (oder im Landscape-Modus zwischen der linken und rechten) Display-Hälfte ist aber leicht zu sehen. Abseits dessen ist die Darstellung von Apps und Fotos auf dem Touchscreen sehr gut. Die Farben sind kräftig, aber nicht unnatürlich und auch die Blickwinkelstabilität ist in Ordnung.
Das Samsung Galaxy Z Flip ist gut verarbeitet
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Android 10 und One UI 2
Als Betriebssystem ist Android 10 mit One UI 2.0 vorinstalliert. Die Software lief im kurzen Test absolut flüssig. Angetrieben wird der Handheld von einem Qualcomm Snapdragon 855+, dem 8 GB Arbeitsspeicher zur Seite stehen. Das Smartphone hat zudem 256 GB Speicherplatz.
Der Akku hat eine Kapazität von 3300 mAh. Das soll laut Samsung ausreichen, um über den Tag zu kommen. Testen konnten wir das allerdings noch nicht. Kabelgebunden wird Schnellladen mit bis zu 15 Watt möglich, kabellos funktioniert die Akku-Aufladung mit bis zu 12 Watt. Zudem unterstützt der Bolide Wireless PowerShare.
Blick in den App Drawer des Samsung Galaxy Z Flip
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eSIM plus Nano-SIM im Paket
Beim Samsung Galaxy Z Flip handelt es sich um ein Dual-SIM-Handy. Allerdings kann nur eine herkömmliche SIM-Karte eingesetzt werden. Wer zwei Mobilfunkanschlüsse parallel verwenden möchte, muss dazu die eSIM verwenden, die neben den Netzbetreibern in Deutschland bislang nur von wenigen Service-Providern und Discountern angeboten wird.
Das neue Klapphandy vom Samsung unterstützt die GSM-, UMTS- und LTE-Netze. Anders als bei der Galaxy-S20-Reihe gibt es aber keine Geräte-Version, die zusätzlich den neuen Mobilfunkstandard 5G beherrscht. Das ist durchaus ein Nachteil, auch wenn der 5G-Ausbau in Deutschland derzeit noch zu wünschen übriglässt. Wer das Handy möglicherweise über mehrere Jahre nutzen möchte, verzichtet so auf den aktuellsten Stand der Netztechnik.
eSIM und Nano-SIM in Kombination
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Samsung Galaxy Z Flip hinterlässt guten ersten Eindruck
Das Samsung Galaxy Z Flip weiß zu gefallen. Das Design ist ungewöhnlich, aber sehr praktisch, da man trotz großem Bildschirm ein handliches Smartphone bekommt, das in jeder Hosentasche Platz findet. Das Handy ist gut verarbeitet, das Display ist gut und die Freihand-Funktion der Kamera ist innovativ. Einzig das Außendisplay hätte etwas größer ausfallen können und bei einem Verkaufspreis von 1480 Euro hätte man sich auch die 5G-Unterstützung gewünscht. Das Handy ist ab sofort vorbestellbar und wird ab 21. Februar - und somit deutlich früher als die Galaxy-S20-Handhelds - ausgeliefert.
Das Samsung Galaxy S20, S20+ und S20 Ultra konnten wir uns ebenfalls in einem Hands-on anschauen.