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Amazon startet Windows-App für Prime Video

Amazon Prime Video lässt sich auch per Note­book bzw. PC nutzen, bislang aller­dings nur im Browser. Nun bietet Amazon auch unter Windows 10 eine native App an und schließt somit eine wich­tige Lücke bei den großen Soft­ware-Platt­formen.
Von Björn König

Bild: Amazon Prime Video kommt mit einer eigenen Windows 10-App
Bild: Amazon
Strea­ming auf dem großen Bild­schirm im Wohn­zimmer ist nicht immer möglich. Manchmal schaut man den aktu­ellen Block­buster oder die neue Seri­en­staffel lieber per Smart­phone, Tablet oder auf dem Note­book. Für große Strea­ming-Anbieter sind Zuschauer auf dem Note­book aller­dings eher eine "Nischen­kund­schaft", weshalb man hier tenden­ziell eher auf die Entwick­lung eigener Apps verzichtet und ledig­lich den Abruf von Inhalten im Browser ermög­licht. Das galt bislang ebenso für Amazon Prime Video, doch nun gibt es eine Ände­rung.

Native Windows App

Bild: Amazon Prime Video kommt mit einer eigenen Windows 10-App
Bild: Amazon
Mit der Einfüh­rung von Windows 10 setzte Micro­soft auf eigene Apps, welche Nutzer direkt auf ihrem Desktop instal­lieren können. Amazon möchte Strea­ming-Zuschauer nun offenbar animieren, das Angebot zumin­dest auf Windows-Compu­tern nicht mehr im Browser zu nutzen. Darüber berich­tete kürz­lich die italie­ni­sche Website "Aggi­or­na­menti Lumia". Aller­dings sei es notwendig, mindes­tens das Versi­ons­up­date 1809 einzu­spielen.

Prin­zi­piell sollte die App aller­dings nicht nur auf dem PC oder Note­book laufen. Auch wer ein Windows Tablet besitzt, kann dieses ebenso zusammen mit Prime Video nutzen. Ein weiterer inter­es­santer Vorteil: Nun können auch Filme und Serien herun­ter­ge­laden werden. Prak­tisch, wenn man zum Beispiel ohne Internet- oder Mobil­funk­ver­bin­dung unter­wegs ist. Insbe­son­dere auf dieses Feature dürften sicher­lich viele Strea­ming-Fans unter Windows sehn­süchtig gewartet haben.

Unge­wohntes Strea­ming

Trotzdem dürfte es für die User unge­wohnt sein, denn unter Windows haben sich Apps im Gegen­satz zu Android nicht wirk­lich durch­ge­setzt. Vielen Nutzer haderten sogar mit dem neuen Kachel-Design, welches mit Windows 8 einge­führt wurde. Einen Bedarf scheint es aber trotzdem zu geben, denn Amazon selbst soll bereits seit Monaten an der App arbeiten. Zwischen­zeit­lich war sie auch bereits im Store verfügbar, wurde jedoch wieder zurück­ge­zogen. Laut der italie­ni­schen Quelle wartete man noch auf die abschlie­ßende Frei­gabe von Amazon.

Über die Down­load-Funk­tion und das Strea­ming hinaus dürfte die App in Sachen Funk­ti­ons­um­fang mit ihrem Android-Pendant vergleichbar sein. Vor allem ist mit einer flüs­si­geren Wieder­gabe zu rechnen, denn je nach Browser gab es bei vielen Strea­ming­diensten immer mal wieder Kompa­ti­bi­li­täts­pro­bleme. So zum Beispiel, wenn das DRM-Plugin nicht instal­liert war.

Windows domi­niert den Markt

Für Amazon ist die Entschei­dung mit einer eigenen Windows-App nach­voll­ziehbar, immerhin ist der Soft­ware­kon­zern aus Redmond nach wie vor Markt­führer auf Note­books bzw. PCs. Das liegt am Geschäfts­mo­dell, bei dem Micro­soft auf den Verkauf einer Windows-Lizenz zusammen mit einem neuen Rechner setzt. Dies wird nach wie vor kritisch gesehen, da sich hieraus gravie­rende Wett­be­werbs­nach­teile ergeben. Vor allem die Open Source-Welt unter Linux ist eine attrak­tive Alter­na­tive zu Windows und bietet zum Beispiel mit dem Snap-Format eben­falls eigene Paket­lö­sungen für Apps an.

Bei Ubuntu gab es in der Vergan­gen­heit eine Koope­ra­tion mit Amazon, aller­dings nicht beim Strea­ming, sondern nur mit Blick auf das Shop­ping-Portal. Es wäre durchaus wünschens­wert, wenn sich die großen Strea­ming-Dienste auch hier noch stärker enga­gieren, denn teil­weise sind Inhalte unter Linux nicht einmal im Browser verfügbar.

Auf einer weiteren Seite zeigen wir Ihnen, welche Neuheiten im Juli bei Amazon Prime Video zu sehen sind.

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