Test: So viel schneller wurde mobiles Internet dank 5G
Mobiles Internet untersucht
Foto: picture alliance/Jens Büttner/ZB/dpa
OpenSignal hat wieder einmal einen Mobilfunk-Netztest veröffentlicht. Dieses Mal ging es um die Frage, wie viel schneller der mobile Internet-Zugang im Jahresvergleich geworden ist. Der Vergleich des ersten Quartals 2019 mit dem ersten Quartal 2020 ist insofern spannend, als in vielen Ländern in diesem Zeitraum der neue Mobilfunkstandard 5G eingeführt wurde. So wurde auch gleich untersucht, inwieweit sich die neue Netz-Generation auf den mobilen Internet-Zugang ausgewirkt hat.
Der Studie zufolge ist der Unterschied nicht so drastisch, wie man vielleicht annehmen könnte. Im Schnitt seien die Datenübertragungsraten im Downstream in Ländern, in denen 5G bereits verfügbar ist, 6,4 MBit/s schneller geworden als im vergangenen Jahr. Aber auch in Staaten, in denen der neue Mobilfunk-Netzstandard noch nicht zur Verfügung steht, stehen die Download-Datenraten um 1,9 MBit/s an.
Das Ergebnis zeigt einerseits, dass der mobile Internet-Zugang auch unabhängig von 5G allmählich schneller wird - etwa durch erweiterten LTE-Ausbau und Aufrüstung der 4G-Kapazitäten. Auf der anderen Seite ist der Anstieg in "5G-Ländern" noch nicht so stark ausgeprägt wie vielleicht zu erwarten war. Hintergrund dürfte die Tatsache sein, dass in vielen Staaten - so auch in Deutschland - der neue Netzstandard bislang nur punktuell verfügbar ist.
Deutschland: Mobiles Internet 26,8 Prozent schneller
Mobiles Internet untersucht
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Speziell für Deutschland hat OpenSignal ermittelt, dass Downloads 26,8 Prozent schneller als im vergangenen Jahr geworden sind. Im Schnitt werde eine Geschwindigkeit von 28,7 MBit/s erreicht. Im ersten Quartal 2019 waren es 22,6 MBit/s. Diese Verbesserung dürfte weniger auf 5G, als vielmehr auf die bessere LTE-Verfügbarkeit zurückzuführen sein. Zu 85,8 Prozent der Zeit waren die Kunden demnach mit dem 4G-Netz verbunden. Vor einem Jahr lag der Wert erst bei 76,9 Prozent.
Den Angaben zufolge hat sich die LTE-Verfügbarkeit innerhalb eines Jahres um 11,6 Prozent verbessert. Das sei der zweitgrößte Anstieg in Europa. Allerdings fehlen Angaben zu den Veränderungen in den einzelnen Mobilfunknetzen. In Deutschland hat im vergangenen Jahr vor allem Telefónica sein LTE-Netz massiv weiter in die Fläche ausgebaut, während der Versorgungsgrad der Telekom ohnehin schon recht hoch war, während Vodafone zwischen Telekom und Telefónica lag, wie auch die in den vergangenen Monaten veröffentlichten Netztests gezeigt haben.
Besonders gelobt hat OpenSignal die 5G-Einführung in Kanada. Hier habe sich der Download-Speed des mobilen Internet-Zugangs in den vergangenen zwölf Monaten von 42,5 auf 59,6 MBit/s beschleunigt. In Japan wurden 49,3 MBit/s gegenüber 33,0 MBit/s vor einem Jahr bemessen.
Auch teltarif.de hat bereits erste Tests in den 5G-Netzen vorgenommen, zuletzt vor wenigen Wochen im Telekom-Netz in Frankfurt am Main.