CeBIT

NFON bringt normale Festnetz- und System-Telefone in die Cloud

Die Ncloudbox soll mehrere Millionen Telefone in deutschen Büros IP-fähig machen. Die Box wird zwischen das Telefon und das Hausnetzwerk gesteckt und bringt die Telefone in die Cloud. Wie das geht und welche Vorteile das hat, zeigt NFON auf der CeBIT.
Von der CeBIT in Hannover berichtet Thorsten Neuhetzki

Die Ncloudbox von NFON soll Systemtelefone zu IP-Telefonen machen Die Ncloudbox von NFON soll Systemtelefone zu IP-Telefonen machen
Foto: teltarif.de / Thorsten Neuhetzki
Bei NFON gibt man sich selbstbewusst: "Wir bieten die beste Telefonanlage der Welt und dank der von uns entwickelten Ncloudbox, kann man sie nun auch mit bestehenden Systemtelefonen nutzen", sagt Rainer Koppitz, Vorstandsvorsitzender der NFON AG anlässlich der Vorstellung seines neuen Produktes auf der CeBIT. Mit der Ncloudbox will man die klassischen Anbieter ärgern, denn nun schafft man es - nach NFON-Angaben erstmals - klassische Büro-Festnetztelefone mit all ihren Funktionen in die Cloud zu bringen. Damit können die Unternehmen einerseits von den Features einer Cloud-Telefonanlage profitieren, andererseits keine neuen Telefone im Büro. Privatkunden können von der Lösung nicht profitieren, da sich der Anbieter nur an Gewerbetreibende richtet.

Box kann mehrere Millionen Telefone Cloud-fähig machen

Die Ncloudbox von NFON soll Systemtelefone zu IP-Telefonen machen Die Ncloudbox von NFON soll Systemtelefone zu IP-Telefonen machen
Foto: teltarif.de / Thorsten Neuhetzki
Nach Schätzungen von NFON sind in deutschen Büros noch 15 bis 20 Millionen Systemtelefonie im Einsatz. Sie durch neue IP-Telefone zu ersetzen, wäre nicht billig - abgesehen davon, dass die Mitarbeiter sich an neue Telefone gewöhnen, Funktionen neu suchen und Telefonbücher neu programmieren müssen. Mit der Ncloudbox soll das entfallen, da eine Box bis zu vier Bürotelefone kompatibel machen soll mit der Telefonanlage von NFON. Vorhandene Telefone werden an die Ncloudbox angeschlossen und mit dem Ethernet des Unternehmens verbunden. Jeder Nutzer bedient anschließend sein altes Telefon wie gewohnt. "Makeln", "Warten" oder "Besetzt" funktionieren wie immer. Auch der Preis für die Ncloudbox dürfte viele mittelständische Unternehmen überzeugen: Für unter 50 Euro (netto) können bis zu vier bestehende Telefone in das IP-Zeitalter überführt werden.

Geht dann doch einmal ein Telefon kaputt, so kann das Unternehmen nach und nach bestehende Systemtelefone durch neuere IP-Telefone ersetzen. Ein Mischbetrieb sei problemlos möglich, sagt NFON. Und auch, wer nicht an jeder Arbeitsinsel eine Ncloudbox installieren möchte, soll bei NFON fündig werden. Der Anbieter plant, die Funktion der Box auch in Racks zu implementieren, die dann im Schaltraum der Firma montiert werden sollen, wo auch heute schon die Leitungen der Telefonanlage zusammenlaufen. Die Mitarbeiter würden nach einer Umstellung nichts davon bemerken, dass sich etwas geändert hat, vermittelt NFON. Auf der CeBIT zeigt NFON in dieser Woche einen Prototypen, der die gängigen UP0- und UP0E-Schnittstellen der Systemtelefone von Unify (ehemals SEN) unterstützt. Lösungen für weitere Anbieter wie Alcatel-Lucent und Avaya sollen genau so wie die angesprochene Rackmounted-Variante folgen. Der Vertrieb soll im Sommer starten.

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