VoIP-Telefonanlagen

Siemens stellt kleine Telefonanlage ohne Zentrale vor

Zunächst für bis zu 16 Telefone konzipiert
Von Georg Stanossek

Siemens hat ein Telefonsystem insbesondere für kleine Unternehmen entwickelt, das ohne Telefonanlage auskommt. Die Telefone sind bei HiPath BizIP direkt miteinander vernetzt und kommunizieren ähnlich einer Tauschbörse im Internet (Peer-to-Peer, kurz P2P), wo Computer auch ohne den Umweg über einen zentralen Server Daten austauschen. Die Lösung, die zunächst für bis zu 16 Telefone konzipiert wurde, richtet sich vor allem an kleine Unternehmen. Teure Installationen und Wartungen der Telefonanlage gehören damit der Vergangenheit an.

Die Entwickler von Siemens haben die Vermittlungsfunktion auf die Endgeräte verlagert. Der Nutzer schließt einfach Telefone des Modells BizIP-410 an ein bestehendes Netzwerk an. Die Endgeräte erkennen sich gegenseitig über die integrierten Peer-to-Peer-Protokolle und konfigurieren sich automatisch. Neu angeschlossene Telefone senden eine Nachricht an die anderen Geräte und erhalten umgehend die nächste freie interne Rufnummer. Die Konfigurationsdaten sind auf den Endgeräten gespeichert, das P2P-Protokoll benötigt lediglich 400 Kilobyte Platz. Falls ein Endgerät ausfällt, stellen andere Telefone die dort gespeicherten Daten bereit. Das macht die Anlage sehr zuverlässig.

Die Telefone haben die üblichen Funktionen wie Dreierkonferenzen, Anrufumleitung oder Makeln. Gleichzeitig können die Anwender mit Voice over IP über das Internet telefonieren. Ein Access Device von Siemens verbindet dabei das bestehende Firmennetz mit dem World Wide Web. So können auch Updates auf die einzelnen Telefone aufgespielt werden. Das kleine Kästchen mit dem Namen BizIP AD 20 stellt einen Ethernet-Anschluss für den Breitbandinternetzugang bereit und verfügt neben einem VoIP-fähigen Router, der allen Telefonen Zugang zu einem VoIP-Provider gibt, auch über zwei ISDN-Schnittstellen. So können Anrufe über das herkömmliche Festnetz getätigt und empfangen werden. Der Anschluss analoger Geräte ist ebenfalls möglich: Zwei Schnittstellen bieten Zugang für Fax oder eine Türsprechstelle. Genauere Angaben zum Preis und Marktstart des Geräte gibt es bislang nicht.