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DeutschlandLAN 2.0: Der Parallelruf kommt bei der Telekom zurück

Telefonanlage in der Cloud auf Basis von All-IP per SDSL
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DeutschlandLAN 2.0 bei der Telekom DeutschlandLAN 2.0: Der Parallelruf kommt bei der Telekom zurück
Bild: Telekom
Eigentlich schien die deutsche Messe­welt der letzten Jahre "zweigeteilt", hier die CeBit in Hannover für Ge­schäfts­kunden, da die Berliner Funk­aus­stellung IFA für den End­ver­braucher, mit Unter­haltungs­elektronik und weißer Ware. Doch die Zeiten ändern sich: Erstmalig stellte die Deutsche Telekom in diesem Jahr in Berlin auch Angebote für seine Ge­schäfts­kunden vor.

Der Grund so Dirk Backofen, Chef des Segment Marketings der Deutschen Telekom: "Immer wieder kamen kleine Unternehmer oder Handwerker an unseren Stand und fragten nach maßgeschneiderten Angeboten." Deswegen wurde in Berlin "DeutschlandLAN 2.0" vorgestellt, welches sich an den Mittelstand und an kleine Unternehmen richtet, die heute vernetzt arbeiten möchten.

DeutschlandLAN beruht auf dem All-IP-Anschluss der Telekom

DeutschlandLAN 2.0 bei der Telekom DeutschlandLAN 2.0: Der Parallelruf kommt bei der Telekom zurück
Bild: Telekom
Auf der Basis eines All-IP-Anschlusses, der im Grundausbau mit einer Geschwindigkeit von 10 MBit/s SDSL (symmetrisch) durch Bündelung von Kupferkabeln auch in bislang noch nicht mit DSL erschlossenen Gebieten möglich ist, stellt die Telekom neben dem obligatorischen Internetzugang auch eine Telefonanlage zur Verfügung, die in der Wolke (Cloud) per Software realisiert wird. Dazu hatte sich die Telekom zunächst mit dem schwedischen Telefonpionier Ericssson zusammengetan, sich aber im Laufe der Zeit für den in Deutschland ansässigen Internet-Telefonie-Spezialisten "Swyx" entschieden.

Für den Anwender benimmt sich eine Cloud-Telefonanlage wie eine herkömmliche Anlage, die als Hardware meist im Keller eines Bürogebäudes steht: Mit Anrufumleitungen, wenn ein Teilnehmer gerade spricht oder nicht gestört werden will oder nicht erreichbar ist. Zur modernen Variante gehört eine Software auf dem PC, Tablet oder Smartphone, die das Telefonbuch verwaltet, dem (firmeninternen) Anrufer mitteilt, ob der Kollege überhaupt am Platz ist oder außer Haus ist. Gewählt wird am jeweiligen Endgerät, gesprochen werden kann per Handy oder sogar einem USB-Einsteck-Telefon am PC (je nach Modell sogar ohne eigene Tastatur). Anrufe können zu einzelnen Personen oder Gruppen (z.B. dem Kundenservice) geleitet werden, natürlich sind auch Telefonkonferenzen mit und ohne Videounterstützung möglich.

Preis orientiert sich an Endkunden-Verkaufspreisen

Bei den Kosten für einen Basis-Anschluss orientiert sich der reine Internetzugang an den Privatkundenpreisen der Telekom, pro Telefon-Nebenstelle sind ca. 12,50 Euro (inkl. Steuer) pro Monat anzusetzen, eine Telefonie-Flatrate ins deutsche Festnetz (und allen ans DeutschlandLAN angebundenen Handys) ist in diesem Preis bereits inklusive. Je nach Tarifmodell und Ausbaustufe ist auch eine Outlook-Integration oder eine Faxfunktion enthalten, weitere Dienste sind möglich.

In der virtuellen Anlage werden Handy und "Festnetz" voll integriert, d.h. ein Handy ist unter einer Festnetzrufnummer (und der internen Nebenstelle) zu erreichen und signalisiert diese Festnetzrufnummer auch nach außen, was je nach Tarif des Anrufers deutlich Kosten sparen kann.

Die von Vieltelefonierern geschätzte Funktion "Parallelruf" war von der Telekom vor einiger Zeit trotz Kundenprotesten im eigenen Netz eingestellt worden, mit DeutschlandLAN 2.0 kehrt sie - wenigstens für Geschäftskunden - wieder zurück. Doch was heute Geschäftskunden vorbehalten ist, könnte früher oder später auch interessierten Privatkunden zur Verfügung stehen.

Die Technik wird in "hochsicheren" Rechenzentren in Deutschland realisiert, im Preis ist Service und Wartung inklusive. Dabei kann die "Telefonanlage" bei Bedarf jederzeit vergrößert oder verkleinert werden, denn der Vertrag ist monatlich kündbar oder änderbar.

Ab 2015 plant die Telekom auch die Variante "SIP Trunk" anzubieten, hier kann der Kunde dann seine eigene Telefonanlage als Hardware auf Basis des SIP-Protokolls im eigenen Haus anschließen.

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