Mittelstand

Telekom sieht Telefonanlagen zunehmend in die Cloud wandern

Die Telekom hat den Mittelstand im Auge: Telefonanlagen und Server sollen aus den Unternehmen verschwinden und in Rechenzentren gehostet werden. Das soll sicherer und günstiger sein. Wir zeigen einige konkrete Produktansätze.
Von Thorsten Neuhetzki

Telekom: Schluss mit dem Kabelchaos in der Firma Telekom: Schluss mit dem Kabelchaos in der Firma
Foto: dpa
Gleich mehrere Anbieter und Firmen hatten dieser Woche auf der Preview zur CeBIT eine Vision: Sie wollen die Infrastruktur von Firmen zunehmend in das Internet, sprich die Cloud verlagern. Das betrifft gleichermaßen Server wie Telefonanlagen. Und nicht mehr nur große Firmen stehen für solche IP-basierten Anlagen im Fokus, zunehmend sind es auch die kleinen und mittel­ständischen Firmen. Der Grund liegt aus Sicht der Anbieter auf der Hand: Profis der Lösungs-Anbieter kümmern sich um die Sicherheit und der Mittel­ständler spart sich den IT-Profi, der unter Umständen nicht alle Sicherheitsprobleme aufdecken kann.

Dabei gilt gerade Deutschland als sehr kritisches Land, was die Verlagerung von Firmendaten in die Cloud angeht. Hintergrund ist hier der NSA-Skandal, der seit dem vergangenen Sommer für Aufregung sorgt. Auch rechtliche Belange müssen geklärt sein. So dürfen Ärzte ihre Daten etwa nicht im Ausland speichern. "Made in Germany" lautet deswegen auch das Motto der Deutschen Telekom, wie der Leiter Marketing Geschäftskunden, Dirk Backofen sagte. "Wir stellen sicher, dass der Kunde zum einen einen Ende-zu-Ende-Dienst bekommt und zum anderen alle Daten in Deutschland gespeichert werden und auch bleiben."

DeuschlandLAN als Anbindung für die Telefonanlage

Telekom: Schluss mit dem Kabelchaos in der Firma Telekom: Schluss mit dem Kabelchaos in der Firma
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Dadurch, dass die Telekom eigene Rechenzentren betreibe und diese auch selbst anbinde, könne sie sicherstellen, dass die Daten sicher beim Kunden ankommen - auch, wenn wie beim Produkt DeutschlandLAN die komplette Kommunkation über die Cloud realisiert wird. Würde der Kunde hingegen andere Dienste Nutzen, so würde der Diensteanbieter zwar im Zweifel einen guten Dienst innerhalb seiner Möglichkeiten anbieten, auf die Leitung zum Kunden habe er aber keinen Einfluss.

Auf DeutschlandLAN setzt die Telekom große Stücke und bietet es zunehmend auch in kleinen Paketen und modularer Bauweise an. So gibt es schon seit September auf Basis von Swyx die Telefonanlage aus dem Netz. Ab dem zweiten Quartal soll es auch eine Anlage auf Lync-Basis geben, die - so die Telekom - erstmals auch mit ankommenden und abgehenden Telefonaten außerhalb des eigenen Firmennetzes umgehen kann. Auch SIP-Trunk soll kommen - aber erst im kommenden Jahr.

One Number: Eine Nummer für alle Endgeräte für 4,95 Euro netto

Für Firmenanwender, die nicht nur aus dem Büro, sondern auch mobil arbeiten und ihre Kunden nicht mit unterschiedlichen Nummern verwirren wollen, bietet die Telekom im Bereich Business Voice VPN Standard bzw. Advanded den Dienst One Number an. Für 4,95 Euro netto monatlich pro SIM-Karte wird bei abgehenden Mobilgesprächen die Festnetz-Nummer signalisiert. Dabei können die Anwender auch ihre Nebenstelle in der Firma als Rufnummer angeben, nicht nur die Zentralnummer. Dieses Produkt ist nicht nur für DeutschlandLAN, sondern auch für Anlagen- und ISDN-Anschlüsse buchbar.

Ferner gibt es bei der Telekom für Business-Kunden inzwischen Mobile Cloud Bundles. Hier wird bestimmten Mobilfunktarifen wie dem Mobile Data M ein kostenloses Zusatzfeature gegeben - im konkreten Fall ein Zugang zum Dokumentenspeicher und - bearbeitungsdienst Box. Gegen Aufpreis gibt es beim Complete Comfort M Business zudem einen Zugang zu Microsoft Office 365.

Vision: Das Büro im Internet

Büro to go heißt ein weiteres Schlagwort der Telekom. Mit Managed Workplace will die Telekom es ermöglichen, dass gleichermaßen am PC im Büro wie am Tablet oder Laptop gearbeitet werden kann - auf der gleichen Oberfläche. Muss der Mitarbeiter dringend zu einem Außentermin aufbrechen, soll ein noch nicht beendetes Dokument während der Fahrt weiter bearbeitet werden können - ohne dass es im Büro zuvor gespeichert oder hochgeladen werden musste.

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